Himmlische Hilfe für Grundschulkinder der berüchtigten „Stadt Gottes“
Die Cidade de Deus (portugiesisch für „Stadt Gottes“) ist eine nur wenig himmlische Armensiedlung im Westen von Rio de Janeiro. Sie gilt als eines der am stärksten von Armut, Gewalt, Drogen, Vernachlässigung und zerrütteten Familienverhältnissen heimgesuchten Stadtteile der Millionenmetropole.
Windhagen. Die Opfer sind - wie so oft - die Kinder. Schon seit 1925 nehmen sich die Franziskanerinnen der Kongregation Nossa Senhora do Amparo vor Ort genau dieses Problems an. Ordensschwester Inês ist zu Besuch bei Gisela Wirtgen und dem Team von Kinder in Not e. V., um ihr Hilfsprojekt vorzustellen.
Die Schule „Nossa Senhora do Amparo“ ist eine Grundschule, die für rund 200 Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren Zugang zu Bildung schafft. Rund die Hälfte der betreuten Familien können jedoch die anfallenden Kosten für Schuluniformen und Schulmaterialien nicht aufbringen. Außerdem bedürfen ihre Töchter und Söhne über den Schulbesuch hinaus besonderer Förderung. Durch eine Ganztagsbetreuung versucht man, ihre Zukunftsperspektiven zu verbessern und sie von einem Leben mit Gewalt und Dogen fernzuhalten.
Schwester Inês ist auf der Suche nach Hilfe für genau diese Mädchen und Jungen. „Ohne zusätzliche Unterstützung und Betreuung würden viele von ihnen schon früh in die Kriminalität abrutschen. In unserer Ganztagsbetreuung haben wir ein wachsames und liebevolles Auge auf die Kinder. Durch den angebotenen Förderunterricht haben sie bessere Chancen, ihre Schulausbildung abzuschließen. Verschiedene Workshops bieten sinnvolle Freizeitbeschäftigung, stärken die Persönlichkeit und bieten Perspektiven für die Zukunft.“
Im Rahmen eines Besuchs ihrer Missionszentrale in Deutschland kontaktierte die Ordensschwester Kinder in Not e.V. Gründerin Gisela Wirtgen, um eine potentielle Zusammenarbeit und Unterstützung der Grundschule zu besprechen. „Wir sind vor einiger Zeit auf Kinder in Not e.V. und die fantastische Arbeit der Aktionsgruppe in den brasilianischen Favelas aufmerksam geworden. Für uns ist es wichtig Projektunterstützung zu erhalten, die sich mit den Umständen vor Ort auskennt.“
„Ich war sofort von der Arbeit Schwester Inês, ihrem Engagement und ihrer Entschlossenheit begeistert“, kommentiert Gisela Wirtgen. „Den Unterschied, den die Schule und die mit einbezogene Ganztagsbetreuung für die hilfsbedürftigen Kinder macht, ist bemerkenswert. Für uns ist es eine Herzensangelegenheit, das Projekt zukünftig unterstützend zu begleiten.“
Projektspenden fließen direkt in die Betreuung der 100 notleidenden Kinder ein. Sie sichert ihnen morgens ein kleines Frühstück mit anschließendem regulärem Schulunterricht. Nach Schulschluss gibt es ein gemeinsames Mittagessen, am Nachmittag Hausaufgabenbetreuung, Kleinkunsthandwerk-, Recycling-, Koch-, Bastel-, Gärtnerei-, Mal- und Musikworkshops. Auch bekommen die Förderkinder zahnärztliche Behandlung, Förder- und Religionsunterricht. Nähere Infos zur Aktionsgruppe und dem Projekt mit Schwester Inês gibt es unter www.kinder-in-not.de oder Telefon 02645/4773.
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