EHC Neuwied mit Mühe zum Sieg gegen Neuss
Es war die mit Sicherheit schwächste Regionalliga-Leistung des EHC „Die Bären" 2016 in der bisherigen Saison. Gegen den Neusser EV taten sich die Neuwieder am Sonntagabend im heimischen Icehouse enorm schwer und setzten sich glücklich mit 2:1 durch. „Ein 1:1 nach 60 Minuten wäre verdient gewesen", hielt Alexander Rodens mit kritischen Worten nicht hinter dem Berg.
Neuwied. Der ehemalige Torhüter, der gemeinsam mit Andreas Halfmann wie schon am Freitag in Hamm den grippekranken Carsten Billigmann hinter der Bande vertrat, stellte bei der Pressekonferenz mit kritischer Miene fest: „Wir haben zwei Drittel lang nicht das abgerufen, was wir spielen können und was wir spielen wollten. Wir waren immer einen Schritt zu langsam, sind nicht in die Zweikämpfe reingegangen und am Ende der glückliche Sieger."
Die Bären, bei denen im Angriff vieles Stückwerk blieb, brauchten einen Sonntagsschuss von Frederic Hellmann, der zu einem Zeitpunkt den Weg durch Freund und Feind und vorbei an NEV-Schlussmann Ken Passmann fand, als sich viele schon auf eine Verlängerung einstellten, um mit einem blauen Augen davonzukommen. 118 Sekunden fehlten Neuss zum Einzug in die Overtime und somit zu einem Zähler. Bitter für die aufopferungsvoll kämpfenden Gäste. „Wir sind trotz des Ergebnisses zufrieden, weil wir uns sehr gut präsentiert haben", zog Trainer Daniel Benske bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte den Hut vor seiner Mannschaft. „Am Ende haben wir mit zwei Reihen versucht, das Unentschieden über die Zeit zu bringen, aber der Neuwieder Druck nahm natürlich immer weiter zu."
So viel Schwung blieb der EHC an diesem Abend lange Zeit schuldig. Neuss machte dem Favoriten mit großem Kampf und starker Abwehrarbeit das Leben schwer, gleichzeitig wirkten die Bären aber auch uninspiriert. Ein Schlagschuss von Nikolai Varianov, der vom Torgestänge ins Netz sprang, brachte den Tabellenletzten nach exakt drei Minuten in Führung. Diese hielt weit über das erste Drittel hinaus. Erst in der 31. Minute brandete im Icehouse der erste erleichterte Jubel auf. Sam Aulie behauptete sich im Zweikampf hinter dem Tor, zog vor den Kasten und schaufelte die Scheibe hoch zum 1:1 an Passmann vorbei.
Bei allen Bemühungen den Knoten endlich zum Platzen zu bringen, musste Neuwied auch defensiv immer hellwach sein, denn Neuss fand eine feine Mischung aus Abwehrbollwerk und Nadelstichen nach vorne. So musste Felix Köllejan einen zwei-gegen-eins-Konter mit dem Abschluss von David Bineschpayouh entschärfen, um den erneuten Rückstand zu verhindert. Später im Schlussdrittel war Köllejan erneut zur Stelle, als er gefordert wurde. Gegen den Letten Sergejs Piskunovs verhinderte er das 1:2.
Erst in der Endphase erfüllten die Einheimischen annähernd das, was sich Trainerteam und Fans vorstellten. Der Zug zum Tor nahm zu, die Führung lag in der Luft und fiel in der vorletzten Minute. Frederic Hellmann zog von der linken Seite aus der Distanz ab und erlöste sein Team, das durch den Sieg in der Tabelle wieder an den Hammer Eisbären vorbeizog und bei einem Spiel weniger drei Punkte Rückstand auf den zweitplatzierten Meister Herforder EV hat.
„Das war natürlich keine gute Leistung, aber auch so einen Sieg muss man einmal mitnehmen", meinte Alexander Rodens.
Neuwied: Köllejan (Schrörs) - Apel, Klingsporn, Pering, Neumann, Hellmann, D. Schlicht, Morys, Lehnert - Bruns, Litvinov, Etzel, Wilson, Aminikia, Herz, Wasser, Fröhlich, Aulie, Smith.
Neuss: Passmann (Fücker) - Lahmer, Fehr, Nürenberg, Siebenmorgen, Rothemund, Richter, Gebel - Varianov, Busse, Bleyer, Beeg - Lindt, Piskunovs, Sprengnöder, Bineschpayouh, Wolter, Tanke, Horrix.
Schiedsrichter: Daniel Melcher.
Zuschauer: 437.
Strafminuten: 12:4.
Tore: 0:1 Nikolai Varianov (Bineschpayouh) 4', 1:1 Sam Aulie (Wilson, Herz) 31', 2:1 Frederic Hellmann 59'.
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