Bestandsaufnahme durch die Bachpaten in der Wied
In der vergangenen Woche konnte so mancher Spaziergänger ein seltsames Schauspiel in der Wied verfolgen. Männer in langen Gummihosen und mit Fischkeschern bewaffnet wateten durch die Wied. Andere befuhren das Gewässer zwischen Ehrenstein und Alsau mit einem ebenfalls seltsam anmutenden Gefährt, welches im weitesten Sinne als Boot bezeichnet werden kann.
Neustadt. Bei der Aktion handelte es sich um eine groß angelegte Elektrobefischung, die von den Bachpaten Altenwied in Auftrag gegeben worden war. Ziel war eine Aufnahme des Fischbestandes (Fisch Monitoring) in der Wied um Neustadt, der, wie auch in anderen Gewässern des Westerwaldes, in den letzten Jahren stark dezimiert wurde.
Um den Ursachen näher auf den Grund zu gehen, dient die Erfassung der noch verbliebenen Arten und deren Populationen als wichtige Grundlage. Man erhofft sich daraus konkrete Maßnahmen zum Artenschutz und damit, auf lange Sicht, eine Verbesserung der biologischen Güte des Flusses ableiten zu können. Bei der Elektrobefischung werden die Fische durch einen Stromstoß kurzzeitig betäubt und an die Wasseroberfläche gebracht, wo sie gezählt, vermessen und die Art bestimmt werden kann. Nach wenigen Sekunden haben sich die Tiere erholt und schwimmen weiter in ihrer angestammten Umgebung.
Gefördert durch das Umweltministerium (MUEEF) und genehmigt durch die SGD-Nord in Koblenz wurde die Befischung von den Wissenschaftlern der Bürogemeinschaft für fisch- und gewässerökologische Studien, „bfs Frankfurt“, unter Leitung von Dr. Jörg Schneider durchgeführt.
Große Unterstützung erhielten die Bachpaten bei der Vorbereitung des Projektes auch durch die Obere und Untere Fischereibehörde in Koblenz und Neuwied. Die Aktion konnte in zwei Tagen, trotz teilweise starker Nässe auch von Oben, erfolgreich abgeschlossen werden. Nun erwartet man mit Spannung die Auswertungen von Dr. Schneider.
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