Aminikia sorgt mit abgefälscht und abgezogen für Sieg des EHC
Er geht dorthin, wo es weh tut. Ihm selbst, aber noch mehr dem Gegner. Schahab Aminikia hat im Neuwieder Powerplay seine Position vor dem gegnerischen Tor, wo er für Unruhe sorgt und darauf lauert, Schüsse unangenehm abzufälschen oder eben selbst als Abstauber in Erscheinung zu treten. Gegen die Flyers Heerenveen ist ihm beides jeweils einmal gelungen.
Neuwied. In der siebten Minute lenkte er Maik Klingsporns Knaller aus der zweiten Reihe ab, in der 32. Minute verwertete Aminikia die Vorlage von Jeff Smith. Es waren die beiden Treffer, die dem EHC „Die Bären" 2016 den 2:1-Heimsieg in der umkämpften Inter-Regio-Cup-Partie gegen den Stammfinalisten der Bene-League sicherten. Das Überzahlspiel machte den Unterschied in diesem Spiel zwischen zwei Mannschaften, die keinem Duell aus dem Weg gingen. „Wir haben in Überzahl die wichtigen Tore gemacht, die uns zuletzt nicht gelungen sind", sagte Neuwieds Trainer Carsten Billigmann.
Weil sein Team genau den schmalen Grat zwischen körperbetontem und fairem Spiel fand, kein einziges Mal in Unterzahl spielen musste und in der Defensive sehr sicher stand, reichten die beiden Aminikia-Treffer zum insgesamt verdienten Heimsieg. „Es war ein offenes, schnelles Spiel, in dem wir bei fünf gegen fünf gute Aktionen hatten. Leider hat uns die doppelte Unterzahl im Mitteldrittel den Schwung genommen", so Mike Nason, der Übungsleiter der Flyers und in Personalunion Co-Trainer der niederländischen Nationalmannschaft.
Nach dem Neuwieder 1:0 erhöhten die Niederländer allmählich den Druck, mehr als ein von Ronald Wurm abgegebener Schuss an die Torlatte (13.) sprang zunächst jedoch nicht heraus. Die Deichstädter ließen im Slot mit großer Präsenz nicht viel zu und hatten in Person von Keeper Justin Schrörs erneut einen sicheren Rückhalt. Der musste sich in der 25. Minute gegen den präzisen Schuss von Trevor Petersen unter den Querbalken jedoch auch geschlagen geben. Das 1:1 passte zu diesem Zeitpunkt ins Bild.
Dann musste Heerenveen in doppelter Unterzahl agieren und konnte den erneuten Rückstand nicht verhindern. Der ehemalige Tilburger Oberliga-Torhüter Martyn Oosterwijk kam kurz ins Straucheln, Jeff Smith passte just in diesem Moment quer zu Aminikia, der im Fallen einlochte. Kurz später herrschte das Faustrecht im Icehouse: Schahab Aminikia und Tobias Etzel lieferten sich mit den Nordemann-Brüdern eine handfeste Auseinandersetzung, in deren Folge alle vier Spieler für 14 Minuten auf den Strafbänken Platz nehmen mussten. Die Drittelpause schien in der hitzigen Phase mehr Handfestes zu vermeiden.
Zum dritten Drittel hatten sich die Gemüter dann wieder beruhigt. Beide Teams gingen weiterhin mit großer Intensität zu Werke, vom Ergebnis her änderte sich bei allem Einsatz jedoch nichts mehr. Maximilian Wassers zu Bruch gehender Schläger blockte den letzten Heerenveener Ausgleichsversuch von der blauen Linie, sodass sich der EHC wie schon vor einer Woche in der Regionalliga gegen Neuss mit 2:1 durchsetzte. „Heute haben wir aber wieder deutlich intensiver gespielt und unsere Tugenden aufs Eis gebracht. Das war ein Fingerzeig in die richtige Richtung", so Trainer Billigmann.
Neuwied: Schrörs (Köllejan) - D. Schlicht, Neumann, Klingsporn, Apel, Hellmann, Mory, Lehnert - Fröhlich, Etzel, Litvinov, Bruns, Asbach, Wilson, Wasser, Aminikia, Smith, Aulie, Herz.
Heerenveen: Oosterwijk (Vos) - Limnell-Finocchiaro, Hunt, N. van der Meulen, V. Nordemann, Welles, Hoekstra, Brink, Zoutman - J. Nordemann, van Alderen, den Edel, Sikma, P. van der Meulen, Wurm, Kiilholma, Smit, Jansen, Bezak, Petersen, Nijland.
Schiedsrichter: Daniel Melcher.
Zuschauer: 437.
Strafminuten: 10 + Diszplinarstrafen gegen Aminika und Etzel : 28 + Disziplinarstrafen gegen V. Nordemann und J. Nordemann.
Tore: 1:0 Schahab Aminikia (Klingsporn, Fröhlich) 7', 1:1 Trevor Petersen (V. Nordemann) 25', 2:1 Schahab Aminikia (Smith) 32'.
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