Werbung

Nachricht vom 04.11.2019    

Schaf gerissen: Neue Wolfsspuren im Westerwald entdeckt

Das Senckenberginstitut für Wildtiergenetik hat drei genetische Wolfsnachweise in Rheinland-Pfalz bestätigt: Anfang Oktober hat ein Wolf bei Altenkirchen und in Rheinbrohl (Landkreis Neuwied) Schafe gerissen. Zudem wurde DNA aus Wolfskot, der in der Nähe von Bendorf gefunden wurde, bestimmt.

(Foto: Harry Neumann/NI)

Mainz/Altenkirchen. Der Fall bei Altenkirchen geht auf ein weibliches Tier – eine Fähe – zurück, die bisher weder in Rheinland-Pfalz noch in einer anderen Region genetisch nachgewiesen wurde. Für den Nutztierriss bei Rheinbrohl sowie für die Kotprobe stehen die Individualisierungen noch aus. Demnach kann noch keine Aussage getroffen werden, ob es sich bei den drei Wolfsnachweisen um ein identisches Tier handelt. Außerdem wurden Ende Juni, Mitte Juli und Anfang Oktober Bildaufnahmen eines Wolfes bei Heiligenroth, bei Bendorf und in der Nähe von Dierdorf durch die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) bestätigt. Eine Individualisierung durch Bildaufnahmen lässt sich bei Wölfen leider in den seltensten Fällen vornehmen.

„Die erneuten Wolfnachweise bestätigen: Es war richtig, dass wir die Landkreise Altenkirchen, Westerwald und Neuwied sowie die Stadt Koblenz und Teile des Rhein-Lahn-Kreises im Frühjahr 2018 vorsorglich als ‚Präventionsgebiet Westerwald‘ ausgewiesen haben. Erst kürzlich haben wir zudem aufgrund von Wolfsnachweisen in Nordrhein-Westfalen ein Teilpräventionsgebiet im Grenzgebiet festgelegt, das die Verbandsgemeinden Prüm, Gerolstein und Adenau umfasst. In Präventionsgebieten können 100 Prozent der förderfähigen Kosten für wolfssichere Zäune und Herdenschutzhunde für Schaf-, Ziegen- und landwirtschaftliche Wildhalter vom Land gefördert werden. Selbstverständlich erhalten Landwirtinnen und Landwirte landesweit auch eine Entschädigung für ihre Nutztiere, wenn der Wolf als Verursacher nicht ausgeschlossen werden kann“, erklärte Umweltministerin Ulrike Höfken.



Wölfin am Stegskopf
In Rheinland-Pfalz hat sich nach bisherigen Erkenntnissen eine Wölfin am Stegskopf niedergelassen. Wölfe können pro Nacht bis zu 80 Kilometer zurücklegen. Daher ist es durchaus möglich, dass Einzeltiere Rheinland-Pfalz durchstreifen, ohne hier sesshaft zu werden. Nicht zuletzt weil der Wolf eine hochmobile Art ist, hat Rheinland-Pfalz 2018 ein gemeinsames Vorgehen zum Herdenschutz und Wolfsmanagement mit Baden-Württemberg, Hessen und dem Saarland beschlossen.

Bisher wurden in 25 Fällen Wolfsvorkommen in Rheinland-Pfalz nachgewiesen, die wahrscheinlich auf acht bis dreizehn einzelne Wolfsindividuen zurückzuführen sind. Die Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft ist für das Monitoring in Rheinland-Pfalz zuständig. Wölfe gelten als wichtige Tiere zur Regulierung des großen Wildbestands. Der im Jahr 2015 beschlossene Wolfsmanagementplan zum Umgang mit Wölfen in Rheinland-Pfalz sieht die Möglichkeit für Präventions- und Ausgleichsmaßnahmen vor. (PM)



Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Massenkarambolage auf winterglatter Autobahn: Sieben Fahrzeuge betroffen

Region. Gegen 23 Uhr kam es zwischen den Anschlussstellen Ransbach-Baumbach und Dierdorf zu einem Verkehrsunfall mit sieben ...

Mehr als nur Action und Streben nach dem Kick

Kreis Neuwied. Als aktuelles Gemeinschaftsprojekt wird ab 2025 eine neue Ausbildung zur Erlebnispädagogin/zum Erlebnispädagogen ...

Kürbiskunstaktion begeisterte Besucher

Neuwied. Im Rahmen einer parallelen Gewinnspielaktion schmückten Kürbisse besonderer Sorten die Schaufenster der innerstädtischen ...

Enkelglück: Großeltern werden und sein

Puderbach. Mit der Geburt des ersten Enkelkindes vollzieht sich ein Generationenwechsel - die Eltern werden zu Großeltern, ...

Netzwerktreffen des "Naturpark Netzwerk Naturschutz" in Waldbreitbach

Waldbreitbach. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Vortrag von Günter Hahn, erfahrener Biologe und ehemaliger Biotopbetreuer ...

Apfel oder Kapsel - Verbraucherzentrale klärt auf, was wirklich in Nahrungsergänzungsmitteln steckt

Region. In diesem 90-minütigen Web-Seminar gibt Katrin Deußen, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, ...

Weitere Artikel


Friedhofsgärtnerhäuschen wird zum Ausstellungsobjekt

Neuwied. Ueding war es auch, der ein feines Modell der Gärtnerunterkunft gebaut hat. Das ist jetzt im Foyer der Sparkasse ...

„Aladin und die Wunderlampe“ begeisterte viele Knaxianer

Neuwied. Auch diese Veranstaltung war sehr beliebt – die insgesamt 270 Tickets für die exklusive Vorstellung im Neuwieder ...

Jusos: Chance nutzen - ÖPNV für die Zukunft aufstellen

Neuwied. Bezahlen soll es die öffentliche Hand, hier der Landkreis Neuwied als zuständiger Aufgabenträger, ohne dass Bilanzen ...

Brand eines Einfamilienhauses in St. Katharinen

St. Katharinen. Bei der Schadensaufnahme der Polizei gaben mehrere Zeugen an, gegen 3:30 Uhr durch lautes Knallen geweckt ...

Ein etwas anderer Gottesdienst in Heddesdorf gefeiert

Neuwied. Unterstützt wurde er dabei von der Gruppe Gospel Voices Neuwied, dem Kinder- und Jugendchor Waldbreitbach und im ...

Echter Wäller wird man durch den Westerwaldmarsch

Pottum. Nicht als Wäller geboren? Bezwinge den Westerwald und werde zum echten Wäller! Der Wald ruft! Die Strecke des Westerwaldmarsches ...

Werbung