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Nachricht vom 09.11.2019    

Treff am Ring: Projekt macht große Fortschritte

Mit einem umfassenden Angebot trifft der Treff im Ring die Wünsche und Bedürfnisse der Anwohner: Es ist die vom Diakonischen Werk im Kirchenkreis Wied organsierte Anlaufstelle für Jung und Alt im Neuwieder Raiffeisenring. Dort leben rund 3.500 Menschen, die aus 60 verschiedenen Nationen stammen.

Mit älteren Ehrenamtlichen und Kindern bastelte Koordinatorin hristine Kabierschke (links) bunte Vogelhäuser, die das Viertel verschönern. Fotos: privat

Neuwied. Sie nutzen Angebote wie Hausaufgabenhilfe, Koch-AG, Theater-AG, Tanztreff und Ähnliches in zunehmendem Maße. Das berichtet die Treff-Verantwortliche Christine Kabirschke. Doch das Diakonische Werk will mehr, will die Gemeinwesenarbeit dort noch verstärken.

Worum handelt es sich bei diesem Mehr?

„Wir wollen die Anwohner verstärkt aktivieren, nicht nur betreuen“, umreißt Kabirschke die Ziele, die man mit einer Vielzahl verschiedenster Veranstaltungen erreichen will. Und so hat das Diakonische Werk mit geringen Mitteln eine interkulturelle und Generationen übergreifende Veranstaltungsreihe zusammengestellt, die bislang eine sehr positive Entwicklung genommen hat.

Klar war von Beginn: Die Reihe soll die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen, die im Raffeisenring ihre Heimat haben, zusammenführen, soll Alt und Jung zusammenbringen und dabei die Wünsche der Bürger realisieren. Kulturelles hat dabei ebenso seinen Platz wie Mitmachaktionen oder Tanzcafés. Klar war auch: Die Angebote sollen an unterschiedlichen, barrierefrei erreichbaren Örtlichkeiten über die Bühne gehen – und vor allem kostenfrei sein. Dafür stand ein Budget in Höhe von 8.000 Euro zur Verfügung, bereitgestellt von der Stadt Neuwied und der GSG.

Projektleiterin Christine Kabirschke berichtet:
„Mein Kollege Mario Seitz hatte bereits ein Handlungskonzept für den Raiffeisenring erarbeitet, an dem ich mich gut orientieren konnte.“ Der Startschuss fiel mit einer Autorenlesung im Mai 2019, die mit 14 Besuchern noch recht übersichtlich besucht war. Doch schon der nächste Event – ein Tanztee im Josef-Ecker-Stift – verzeichnete einen deutlichen Interessenzuwachs. Mehr als 60 Leute begrüßte Kabirschke dann bereits bei der dritten Veranstaltung, der für Kinder (und Eltern) organisierten „Halli Galli“-Akrobatikshow im Raiffeisenhof.



„Dort haben wir deutlich beobachtet, wie durch Kinder Sprachbarrieren fallen, sich Eltern verstärkt einbringen und alle gemeinsam Spaß haben“, erläutert die Sozialpädagogin. „Veranstaltungen, die die Generationen zusammenführen, sind ein Erfolgsgarant.“ So hat Kabirschke nachhaltig die nächste Aktion beeindruckt, bei der ältere Ehrenamtliche aus dem Viertel mit Kindern Vogelhäuschen und Insektenhotels gebastelt und bemalt haben. „Da kamen Eltern hinzu, die nach eigenen Aussagen noch nie im Leben gemalt hatten“, erinnert sich Kabirschke. Das Resultat: 30 bunte Vogelhäuschen schmücken nun das Viertel. „Die Leute merken, dass sie mit ein wenig Engagement ihr Viertel verschönern können. Das alles ist identifikationsstiftend“, ist sich die Diakonie-Angestellte sicher.

Um gemeinsames Gestalten ging es dann auch bei der „Musik am späten Nachmittag“, aber auch um das gesamte Angebot rund um den Treff im Ring nochmal zu präsentieren. Dazu sorgte die Gruppe „Drei-Spur-Recorder“ für entspannte Musik. Auch das lockte rund 60 Anwohner. Den bisherigen Höhepunkt erlebte Kabirschke bei der zweiten „Halli Galli“-Show im Eichenweg, zu der rund 65 Kinder und mehr als 40 Erwachsene strömten. Unterschiedliche Aktionen an wechselnden Orten mit Einbindung lokaler Akteure: Das ist laut Kabirschke das Erfolgsrezept – und das erhöht die gegenseitige Toleranz im Viertel.

Bleibt die Frage: Kann das so erfolgreiche Projekt weitergeführt werden? Diakoniepfarrerin Renate Schäning hofft es. Die entsprechenden Fördergelder für 2020 sind beantragt, der Bescheid steht indes noch aus. Die Bewohner des Raiffeisenrings hoffen jedenfalls auf eine positive Entscheidung.



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