EHC Neuwied schickt Neusser EV ohne Punkte heim
Der Neusser EV ist sich seiner Rolle als Underdog in der Eishockey-Regionalliga West bewusst. Und trotzdem bringt die Mannschaft vieles mit, um ihre Gegner im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu piesacken. Trainer Daniel Benske hat da einen eingeschworen, kampfstarken Haufen unter seinen Fittichen und mit Ken Passmann nicht erst seit gestern einen Schlussmann zwischen den Pfosten, der krakengleich sein Handwerk verrichtet.
Neuwied. Der 35-Jährige mit den gefühlt sieben Armen stand am Sonntagabend im Neuwieder Icehouse unter Dauerbeschuss, hielt, was zu halten war – und sicherlich noch einiges mehr. Am souveränen Sieg des EHC „Die Bären" 2016 konnte aber auch er nicht rütteln. Mit 6:1 behielten die Neuwieder die Oberhand nach einem Drittel, in dem man noch Startschwierigkeiten hatte, den Motor anzuwerfen, dem zweiten Abschnitt, in dem die Bären den NEV in seiner Zone einschnürte, und abschließender Ergebnisverwaltung in den letzten 20 Minuten.
„In der ersten Pause haben wir in der Kabine ein paar Takte gesagt", ließ Trainer Carsten Billigmann wissen, und fortan brachte Neuwied das Karussell zum Kreiseln. „Die Maschine ist ins Rollen gekommen, wir haben ein sehr überzeugendes zweites Drittel gespielt", sagte er zu den vier Toren durch Stephan Fröhlichs Abfälscher (25.), Maximilian Herz' Unterzahlkonter (32.), Daniel Perings Schlagschuss (37.) und Sam Aulies Schuss haargenau unter die Latte (40.). Zuvor hatte sich Tausendsassa Passmann im ersten Durchgang lediglich Kevin Wilson geschlagen geben müssen (7.). Nordamerika-Import Aulie machte in Minute 43 mit seinem zweiten Treffer das halbe Dutzend voll. Billigmann: „Nach dem Spiel am Freitag in Herford hat dieser Sieg der Seele wieder gut getan."
Der Neusser Lohn blieb zumindest in Form des Ehrentreffers nicht aus. Der kanadische Neuzugang Jason Popek war eine Minute nach seinem Landsmann Aulie erfolgreich gegen Felix Köllejan. Zu diesem Zeitpunkt gab Billigmann bereits seinen Youngsters Sven Asbach, Kirill Litvinov und Sidney Lehnert sowie dem vierten Verteidigungspärchen mit Knut Apel und Patrik Morys Eiszeit.
„Der Neuwieder Sieg war auch in der Höhe verdient, aber wir haben uns trotz der Niederlage heute sehr gut präsentiert und genauso wie Neuwied eine Riesen-Partie gemacht. Heute hat man gesehen, dass das auch bei den Bären passt, wenn sie so wie im zweiten Drittel eine Schippe drauflegen. Als Außenstehender kann ich sagen, dass Carsten in Neuwied einen richtig guten Job macht. Mit unserem kleinen Kader sind wir hinten heraus kräftemäßig dann etwas eingebrochen", fasste Gästetrainer Daniel Benske, dem krankheitsbedingt nur 13 Feldspieler zur Verfügung standen, zusammen.
Vorzeitig in die Kabine ging EHC-Kapitän Stephan Fröhlich, der sich eine Handverletzung zuzog.
Neuwied: Köllejan – Pering, Hellmann, Apel, D. Schlicht, Klingsporn, Morys, Lehnert, Neumann – Fröhlich, Bruns, Asbach, Wilson, Litvinov, Aminikia, Herz, Wasser, Smith, S. Schlicht, Etzel, Aulie.
Neuss: Passmann (Jansen) – Siebenmorgen, Nürenberg, Richter, Rothemund, Lahmer – Popek, Beeg, Sprengnöder, Bleyer, Wolter, Busse, Lindt, Varianov.
Schiedsrichter: Markus Eberl.
Zuschauer: 400.
Strafminuten: 12:6.
Tore: 1:0 Kevin Wilson (Herz, Aulie) 7', 2:0 Stephan Fröhlich (D. Schlicht, Wasser) 25', 3:0 Maximilian Herz (Aminikia, Neumann) 32', 4:0 Daniel Pering (Herz, Wilson) 37', 5:0 Sam Aulie (Hellmann, Pering) 40', 6:0 Sam Aulie (Hellmann, Herz) 43', 6:1 Jason Popek (Bleyer) 44'.
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