Arbeit der Gleichstellungsstellen gehört zum festen Angebot
Mit dem Zitat „Wir wollen Sitte und Moral, ja, aber wir wollen sie für Weib und Mann. Ja, Wir wollen Menschlichkeit für beide“ von Stiftungsgeberin Johanna Loewenherz von der gleichnamigen Stiftung hatte Landrat Achim Hallerbach zum 30-jährigen Jubiläum der Gleichstellungsstelle des Landkreises in das Roentgen-Museum eingeladen.
Neuwied. Gleich zu Beginn verwies Achim Hallerbach auf den Artikel 3 Absatz 2 des Grundgesetzes, der da lautet: Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin“. Mit diesem Verfassungsauftrag sei die Gleichstellung der Geschlechter auch eine Aufgabe der Gemeinden und Landkreise.
„Verfolgt man ernsthaft die Arbeit der Frauen, die in den Institutionen, Vereinen und Verbänden für mehr Geschlechtergerechtigkeit eintreten, lässt sich schnell feststellen: Die Ideen, Aktionen und Forderungen von Frauen sind oft sehr innovativ. Und sie haben einen gesamt-gesellschaftlichen Mehrwert“, bewertete Hallerbach die Gleichstellungsarbeit im Kreisgebiet. Er verwies jedoch auch darauf, dass das Thema Gleichstellung noch immer auch sehr unterschiedliche Reaktionen bewirke.
Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Neuwied, Birgit Bayer, fungierte als Moderatorin und führte durch den Abend.
Den Weg zur Verwirklichung des Verfassungsauftrags zeigte der Youtube- Film „Agentinnen des Wandels“, den die Bundesarbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten produziert haben.
Unterstützer und Unterstützerinnen des Wandels, Erfolge und Misserfolge dieses Wandels waren Inhalt der Rede der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises, Doris Eyl-Müller, die die längste Zeit dieser 30 Jahre die Stelle inne hat.
Ihr war es wichtig, darauf zu verweisen, dass 30 Jahre Gleichstellung im Landkreis weit mehr darstelle als 30 Jahre Gleichstellungsstelle in der Kreisverwaltung.
Dies unterstrich sie mit den Beispielen, die 30 Jahre nach der Einrichtung der Stelle zu festen Veranstaltung- bzw. Beratungsangeboten im Landkreis geworden sind: „Heute gibt es die Interventionsstelle der Caritas, die autonomen Vereine UTAMARA oder Trotzdem-Lichtblick, die versuchen Frauen zu helfen, aus der Gewaltspirale im sozialen Umfeld zu kommen, die Beauftragten für Chancengleichheit in der Arbeitsagentur und dem Job-Center, die Ansprechpartnerin beim Wiedereinstieg in den Beruf und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind, die Gleichstellungsbeauftragten in den Verbandsgemeinden, die Angebote der verschiedensten Art organisieren.
Organisationen wie die Jugendämter, Volkshochschulen und die Mehrgenerationenhäuser sind feste Kooperationspartnerinnen für Frauenveranstaltungen und halten selbst Angebote für Frauen und Mädchen vor“, so Doris Eyl-Müller, die sich begeistert von dem Engagement der Verantwortlichen und Ehrenamtlichen und der Vielzahl der Aktivitäten zeigte.
Dem Thema Gleichstellung widmete sich das Improvisationstheater subito aus Wiesbaden, die interaktiv auf das Publikum zuging und den vollbesetzen Festsaal im Museum zum Lachen brachte. Begleitete wurde die Feierstunde von einer Ausstellung der Gleichstellungsstelle, die die Vielfalt der Gleichstellungsarbeit im Landkreis zeigt.
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