Rotarischer Kunstpreis 2019 im Roentgen-Museum Neuwied
Immer wieder ist ein Höhepunkt in der Jahreskunstausstellung im Roentgen-Museum Neuwied die Verleihung des Kunstförderpreises des Rotary Clubs Neuwied-Andernach. Alle zwei Jahre vergibt der Club die Kunstpreise, jetzt zum dritten Mal in Folge. Der Förderpreis gehört zur Kulturarbeit der Rotarier in Neuwied und Andernach.
Neuwied. 2003 gab es den ersten Kunstpreis, durch den damaligen Präsidenten Dr. Bernhard Reuther ins Leben gerufen. War es damals noch eine Einzelaktion, so griff Uwe Langnickel in seiner Präsidentschaft diese Idee 2015 wieder auf, die zu einer festen Einrichtung wurde. Alle zwei Jahre soll der Preis verliehen werden, jetzt zum dritten Mal hintereinander.
Der diesjährige Präsident Rainer Kaul eröffnete am 3. Dezember die Feier vor einem zahlreichen Publikum. Museumsdirektor Bernd Willscheid stellte das Konzept der diesjährigen Jahresausstellung vor, 67 Künstler/innen aus dem Raum Koblenz bis Honnef stellen Bilder, Zeichnungen, Fotografien und Skulpturen aus. Uwe Langnickel als Vertreter der Kunst des Rotaryclubs und Organisator des Kunstpreises erläuterte in einem kurzen Vortrag den Vorgang der Vergabe und gab einen Einblick in die Arbeit der Jury, die aus Mitgliedern des Clubs, des Museums und freien Künstlern bestand.
Unter den 67 ausgestellten Werken suchte die Jury hervorragende Arbeiten heraus, aus dieser Auswahl wiederum waren dann drei Arbeiten preiswürdig. Im Vordergrund stand nicht das Auffallende, Plakative wie Landschaft, Portrait, Figuren, sondern das Originelle. Erst auf den zweiten Blick sind die Jurymitglieder auf die originellen Arbeiten gestoßen.
Die prämierten Werke sind: eine Montage aus Plastikfiguren, aus dem ursprünglichen Kontext genommen, die eine neue erzählende Skulptur wird, ästhetisch verpackt unter einer Glasglocke. Thomas Naethe aus Bendorf (Sayner Hütte), Keramiker und Fotograf erhielt dafür den dritten Preis.
Für den zweiten Preis hat sich die Jury drei Werke von Sibylle Brennberger herausgesucht, drei Kleinformate „gemalte Eimer“, die mit Wasser gefüllt sind. Die Eimer aus der Vogelperspektive gesehen, spiegeln in unterschiedlicher Weise das Licht, sodass zarte Lichtspiele die dunkle Oberfläche aufbrechen zu einer eigenen Ästhetik. Ungewöhnlich sind das Thema und die Malweise, zunächst glaubt der Betrachter an gute Schwarz-Weiß-Fotos, aber die Eimer sind illusionistisch gemalt mit großer Handwerklichkeit.
Und wieder sind es zwei kleine zunächst unscheinbare Werke, gestickt, weiße Fäden vor dunklem Grund. Wie Reliefs schweben die Fäden, das Garn, auch Goldfäden über dem Grund und bilden in der Verdichtung die Motive: Mondschein für Oskar Wilde und für Sadaka…eine Hommage an das japanische Mädchen, welches durch die Hiroshima-Bombe todkrank wurde und 1.000 Kraniche falten sollte, um zu überleben. Die Arbeit ist nicht nur handwerklich beeindruckend. Auch hier war der zweite Blick notwendig, um die Besonderheit und das Kostbare der Werke zu würdigen. Sabine Hack aus Eitorf bekam dafür den ersten Preis.
Unter großen Beifall erhielten die Preisträger ihre Preise, stellten dann auch ihr Konzept durch weitere Arbeiten vor. Eine insgesamt gelungene Veranstaltung des Rotary Clubs mit dem Museum. Zu sehen sind die Werke noch bis zum 2. Februar im Roentgen-Museum. (Eckhard Lenz)
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