Die Ludwig-Erhard-Schule Neuwied sagt Mikroplastik den Kampf an
Schülerinnen und Schüler der Höheren Berufsfachschule (HBF) der Ludwig-Erhard-Schule (LES) in Neuwied haben sich eines topaktuellen Themas angenommen: Der Kampf gegen Mikroplastik, und wie man dieses Problem in den Griff bekommen kann. Bei diesem Thema erfuhren die Schüler/innen Unterstützung von allen Seiten.
Neuwied. Landrat Achim Hallerbach persönlich war sehr interessiert, und beauftragte Gabi Schäfer und Ina Heidelbach, beide Mitarbeiterinnen der Kreisverwaltung Neuwied, der Klasse mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Alena Linke von der Stadt Neuwied, sowie Wolfgang Rahm, als Vertreter der „lokalen Agenda 21 Neuwied, waren ebenso involviert, wie Sandra Neeb, die Klassenlehrerin, und Michael Kirsch, als Abteilungsleiter der HBF. Sämtliche genannten Personen, sowie die Schüler/innen der HBF, versammelten sich in der Galerie des Kaufland-Centers in Neuwied, um auf verschiedenen Pinnwänden die Ergebnisse ihrer Untersuchungen und Befragungen zu präsentieren. Das Interesse an der Veranstaltung war sehr groß.
Die Schüler/innen hatten im Vorfeld Befragungen und Interviews in den folgenden Geschäften durchgeführt: Rossmann, DM, Kaufland und REWE. Die Firmen zeigten sich sehr korporativ und gaben den Schülern/innen bereitwillig Auskünfte. Zunächst muss erklärt werden, was Mikroplastik bedeutet, und wie sehr es im Kreislauf von Wasser und Lebensmittel in den menschlichen Körper gelangt.
Als Mikroplastik bezeichnet man kleine Kunststoffteilchen, bei denen der Durchmesser nicht über fünf Millimeter (5000 Mikrometer) liegen soll. In der Kosmetika oder in der Zahnpaste befinden sich zu Gebrauchszwecken gefertigte Mikroplastikpartikel. Weiterhin entsteht Plastikmüll durch den Zerfall von Kunststoffprodukte. Beide Arten der Kunststoffpartikel sind schwer abbaubar, weil sie eine ähnliche Dichte wie Wasser aufweisen, und somit große Umweltproblem erzeugen.
Mikroplastik gelangt durch Abwässer über Kläranlagen in Flüsse, die im Meer münden. Durch den Fang von Fischen, die Mikroplastik aufgenommen haben, gelangen diese Partikel durch den Verzehr von Fischen in den menschlichen Körper.
Wie kann die Aufnahme von Mikroplastik verhindert werden, und wie kann die Verbreitung gestoppt werden?
Immer mehr Firmen, unter anderem die oben aufgeführten, verzichten auf Artikel, die mit Mikroplastik hergestellt sind, wobei man den Discountern keinen Vorwurfmachen kann, da sie die Waren so von der Industrie geliefert bekommen und vom Verbraucher nachgefragt werden. Es liegt eindeutig beim Verbraucher, sich für Artikel zu entscheiden, die ohne Mikroplastik hergestellt wurden. Gerade bei Pflegeartikeln wie Shampoo, Duschgel, Körperpeeling, sowie bei Waschmittel und Weichspüler, haben alle der befragten Firmen Produkte ohne Mikroplastik im Angebot.
In ihrem Fazit konnten die Schüler/innen bestätigen, dass bei den großen Firmen ein Prozess des Umdenkens in Gang gesetzt wurde, natürlich will keiner als Umweltschädiger seinen Ruf aufs Spiel setzen. Die Angebotspalette wird dauernd erweitert, weil auch beim Verbraucher der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit im Umweltschutz in den Fokus rückt. Allgemein sind die Discounter bestrebt, zum Beispiel den Verkauf von Plastiktüten beim Einkauf zu beenden, so wird immer mehr die Benutzung von Papiertüten empfohlen, die aus 100 Prozent Altpapier hergestellt sind. Manche Firmen bieten auch Pfandtaschen an, die für ein Euro erworben, und jederzeit umgetauscht werden können.
In seiner Rede lobte Landrat Achim Hallerbach das ökologisch-soziale Engagement der HBF und der LES, dabei versichert er, dass er voll und ganz hinter der Aufklärungsarbeit der Schüler/innen stehe. Als praktisches Beispiel, wie man ohne Mikroplastik sich pflegen könne, schilderte der Landrat, dass in seiner Familie als Hautpeeling, eine Mixtur aus Lavendelöl und Kaffeesatz verwendet wird.
Die genauen Ergebnisse der Befragungen durch die Schüler/innen der HBF werden demnächst auf der Homepage der LES veröffentlicht. wear
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