Bahnlärmgegner fordern Planungsbeginn zum Bau einer Güterneubautrasse
Zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Kommunen links und rechts des Rheins kamen wieder zur monatlichen Bahnlärmdemo am Neuwieder Bahnhof – der mittlerweile 87.! Heinz Günter Heck aus Bad Hönningen hatte gemeinsam mit vielen Gleichgesinnten diese Demo, welche nun bereits seit sieben Jahren stattfindet, wieder organisiert. Auch Rolf Papen vom Verein „Wir gegen Bahnlärm“ war mit von der Partie und berichtete über die aktuelle Situation. Hauptredner war der Neuwieder Landrat Achim Hallerbach.
Neuwied. Hallerbach stellte fest: „Die Politik wird durch unsere Aktivitäten stetig auf die vom Bahnlärm ausgehenden Probleme aufmerksam gemacht und es wird darum gekämpft, dass endlich etwas gegen den Bahnlärm unternommen wird“. Durch gemeinsames Engagement sei bis heute viel erreicht worden. So war beispielsweise die Gründung eines „Aktionsbündnisses zur Bahnlärmreduzierung im Unteren Mittelrheintal und im Moseltal im März 2019 ein sehr guter Ansatz. Die Mitglieder sind Kommunen, Landtags- und Bundestagsabgeordnete und Bürgerinitiativen.
„Damit darf jedoch noch nicht genug sein. Wir müssen gemeinsam für weitere Verbesserungen und damit verbundenen für ein lebenswertes – leises – Rheintal kämpfen. So fordern wir einen sofortigen Planungsbeginn zum Bau einer Güterneubautrasse zur Entlastung des gesamten Mittelrhein- und Moseltals sowie die sofortige Umsetzung aller vorhandenen technischen Möglichkeiten zur Lärmreduzierung.
„Unser gemeinsamer Kampf für ein lebenswertes – leiseres Rheintal – geht weiter und ich bin davon überzeugt, dass wir mit unseren gemeinsamen Anstrengungen weiter Erfolge erzielen können. Daher brauchen wir für jede Ortslage ein konkretes Konzept, das alle technischen Maßnahmen umfasst, um den Schienenlärm auf Dauer zu reduzieren“, betonte Hallerbach.
Denn selbst wenn bis 2020 eine Halbierung des Bahnlärms durch leisere Waggons erreicht werden sollte, müsse es parallel auch mit dem passiven Lärmschutz weitergehen. Jedes Dezibel Lärm, das aufgrund einer technischen Veränderung reduziert werden kann, sei ein richtiger und wichtiger Schritt.
Hallerbach hatte sich persönlich an das verantwortliche Bundesverkehrsministerium gewandt und erhielt positive Signale aus Berlin. Wörtlich hieß es in der Antwort: „Lärm ist in unserem dichtbevölkerten Land ein großes Problem. Den durch Mobilität verursachten Lärm wollen wir deutlich reduzieren. Wir werden die Bürger frühzeitig bei Verkehrsprojekten beteiligen und eine Gesamtlärmbetrachtung einführen. Wir werden ein verkehrsträgerübergreifendes Lärmkonzept erstellen …und… wollen bei deutlicher Verkehrszunahme auch an Bestandsstrecken der Schiene und an den Fernstraßen in der Baulastträgerschaft des Bundes flexibel erhöhte Lärmschutzmaßnahmen ergreifen.“
Achim Hallerbach forderte den Bund auf, Wort zu halten und bedankte sich abschließend bei allen Beteiligten für ihre Unterstützung und ihr ständiges Kämpfen. (PM)
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