Neubau des Beruflichen Assessment- und Förderzentrums eingeweiht
Feierlich wurde am 4. Dezember der Neubau des Beruflichen Assessment- und Förderzentrums (AFZ) in der Januarius-Zick-Straße in Neuwied Engers eingeweiht. Das AFZ begleitet Menschen mit Behinderungen oder Beeinträchtigen bei der Berufsorientierung und der Suche nach einem möglichst geeigneten Ausbildungs-, Arbeits- oder Beschäftigungsplatz.
Neuwied. Dirk Rein, Geschäftsführer des Heinrich-Hauses, begrüßte die Gäste: „Ich bin stolz auf diesen außergewöhnlichen Ort der beruflichen Rehabilitation, der den Teilnehmern ganz neue Perspektiven eröffnet. Hier werden die Anforderungen des Bundesteilhabegesetzes konsequent umgesetzt und das starre Denken in den Kategorien Werkstatt und Berufsbildungswerk aufgelöst“, sagte er.
Obwohl das AFZ zum Unternehmensbereich Arbeit, Ausbildung & Beschäftigung des Heinrich-Hauses gehöre, sei es nun örtlich getrennt von den anderen Leistungsbereichen. Mit dem Neubau werde es in seiner institutionellen Unabhängigkeit bestärkt, denn die Diagnostik im AFZ sei unabhängig davon, ob es anschließend im Heinrich-Haus oder außerhalb der eigenen Unternehmensangebote weitergehe.
Pfarrer Paul Freialdenhoven segnete das Haus und ein von den Teilnehmern selbst angefertigtes Kreuz. „Sie haben mir gesagt, es ist ein bisschen schräg geworden. Aber so ist das Leben! Kein Teil des Kreuzes ist gleich und somit stellt es uns alle dar, wie wir hier sitzen“, sagte er und ergänzte, aufgehängt am Eingang zeige es jedem, dass wir Gott nicht gleichgültig seien.
Individuelle Förderung und berufliche Perspektiven
Umrahmt wurde die Feierlichkeit von Liedern, die die Teilnehmer des Berufsbildungsbereiches zusammen mit den AFZ-Mitarbeitern sangen. Sie hatten auch für die Dekoration gesorgt und bei der Organisation geholfen. Zudem stand leckerer Kuchen bereit. Einige Gäste nutzten den von AFZ-Leiterin Janet Leclerc angebotenen Rundgang durchs Haus, der interessante Einblicke in die Arbeit des AFZ bot.
Im Erdgeschoss des Neubaus befinden sich der Berufsbildungsbereich (BBB) und das Eingangsverfahren (EV). Im Obergeschoss sind die Vorfördermaßnahmen, also die Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB) und die Maßnahme zur Eignungsabklärung (EA), zu finden. Psychologen, Pädagogen, Ausbilder und weitere Mitarbeiter erläuterten ihre Aufgaben. Teilnehmer stellten, entsprechend ihrer beruflichen Interessen, aktuelle Projekte vor und zeigten, wie unterschiedliche Tests zur Diagnostik ihrer beruflichen Fähigkeiten und Fertigkeiten erfolgen.
Mit seiner Nettogrundfläche von rund 2.700 Quadratmeter bietet der neue Standort vielfältige Möglichkeiten der Unterstützung, unter anderem Diagnoseräume, PC- und Werkräume. Gemeinsam mit den Leistungsnehmern werden dort individuelle Teilhabepläne entwickelt, berufliche Perspektiven erarbeitet und ein erster Einblick in verschiedene Berufsfelder ermöglicht. Am 16-monatigen Bau waren circa 30 Unternehmen beteiligt. Das neue Gebäude ist in Holzständerbauweise errichtet und mit seinen großzügigen Fensterflächen ein echter Blickfang.
Viel Holz gibt es auch im Innenbereich: Es dient als Oberfläche für Wände und Decken und Material für Möbel, Fenster und Türen. Es sorgt für eine gute Akustik und eine ruhige, freundliche Atmosphäre. „Das AFZ hat eine wohltuende Wirkung – sowohl auf die Teilnehmer als auch auf die Mitarbeiter. Es ist nicht nur ein guter Ort des Lernens, sondern auch ein Ort der Begegnung, der die gegenseitige Wertschätzung fördert“, sagte Rein. Er dankte insbesondere den AFZ-Mitarbeitern für ihr großes Engagement – bei ihrer Tätigkeit, aber vor allem auch im Rahmen des Umzugs und der Ausgestaltung des Neubaus – und allen am Bau beteiligten Akteuren.
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