Radweg durchs Engerser Feld ist fertiggestellt
Den Kostenrahmen leicht unterschritten, die geplante Bauzeit eingehalten: Der Radweg durch das Engerser Feld ist wieder für die Öffentlichkeit freigegeben. Die Kosten für die Baumaßnahme waren mit rund einer Million Euro veranschlagt worden.
Neuwied. Zwar liegt die Schlussrechnung noch nicht vor, in der Neuwieder Verwaltung geht man jedoch davon aus, dass man knapp unter dem Kostenansatz bleiben wird. Die Stadt hatte bereits 2015 beim Land einen entsprechenden Förderantrag gestellt, der letztlich 2018 genehmigt wurde. 625.000 Euro der Gesamtkosten sind förderfähig, die Förderquote beträgt 65 Prozent.
Die Experten des Neuwieder Bauamts weisen darauf hin, dass der Bau des seit Langem projektierten Radwegs aufgrund einer komplexen Sachlage erst mit einigen Verzögerungen in Angriff genommen werden konnte. Festzuhalten bleibt, dass die Stadt keine Planungshoheit besaß, da die 2,7 Kilomater lange Strecke formal zur „Bundeswasserstraße Rhein“ gehört. Zudem liegt sie in einem EU-Vogel-, einem Natur- und einem Trinkwasserschutzgebiet. Es galt also, viele verschiedene Interessen zu berücksichtigen und einige Kompromisse zu finden. Dies geschah in enger Abstimmung mit der SGD Nord und der Wasserschifffahrtsverwaltung.
Die eigentliche Baumaßnahme unterlag zudem mehreren zeitlichen Einschränkungen. So durften die notwendigen Rodungen für den verbreiterten Weg nur zwischen Oktober 2018 und Februar 2019 über die Bühne gehen. Eine eigens für die Umweltbaubegleitung zuständige Firma überprüfte Bäume auf das Vorhandensein von Fledermäusen und markierte diejenigen, die gefällt werden durften. Anschließend musste das Ende der Brutzeit abgewartet werden, so dass die Bauarbeiter letztlich erst im Juli 2019 zum Zuge kamen - und bis November fertig sein sollten. Ein laut Manfred Reitz, dem Leiter der städtischen Tiefbauabteilung, „sportliche Planung“. „Sie ist allerdings dank perfekter Organisation im Vorfeld fristgerecht umgesetzt worden – auch dank der guten Arbeit der bauausführenden Firma Meurer aus Kobern-Gondorf“, so Reitz weiter.
Deren Mitarbeiter entdeckten dann noch eine zuvor nicht kartierte Population von Mauereidechsen, für die man noch entsprechende Unterschlupfmöglichkeiten aus Bims und Stein anlegen musste. Jetzt fehlt nur noch ein Handgriff – und von dem profitieren die Menschen: Auf dem Rastplatz in der Nähe der Kronprinzenbrücke werden noch zwei Bäume gepflanzt, die pausierenden Radfahrern und Spaziergängern Schatten spenden. Radler und Wanderer sind nun auf einer von allen Unebenheiten befreiten drei Meter breiten wassergebundenen Oberfläche unterwegs, die aus einem speziellen Korngemisch besteht, das auch dem Hochwasser standhält.
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