Feuerwehr Kirchspiel Anhausen wählt neuen stellvertretenden Wehrführer
Der Förderverein der freiwilligen Feuerwehr Kirchspiel Anhausen und die Feuerwehr ziehen Bilanz über das vergangene Jahr. Gleichzeitig verabschiedet die Wehr Peter Troß als stellvertretenden Wehrführer und wählt Imad Merghad als seinen Nachfolger.
Anhausen. Am Samstag, den 11. Januar, fand im Feuerwehrhaus Anhausen die jährliche Jahreshauptversammlung des Fördervereins der freiwilligen Feuerwehr Kirchspiel statt. Petra Kaul eröffnete als erste Vorsitzende die Jahreshauptversammlung des Fördervereins und begrüßte die Anwesenden Mitglieder, die Vertreter der Verbandsgemeinde und der Ortsgemeinden Anhausen, Rüscheid und Thalhausen sowie die Wehrleitung. Im weiteren Verlauf wurden der Geschäftsbericht und der Kassenbericht verlesen. Nach langer Vorbereitung konnte im vergangenen Jahr die neue Homepage des Löschzugs freigeschaltet werden. Der Förderverein ist Träger der Seite, welche durch Kameraden eigenständig erstellt wurde und den Besuchern Informationsmöglichkeiten rund um die Feuerwehr Kirchspiel Anhausen bietet, erläuterte Jonas Fackert, Geschäftsführer des Fördervereins. Kassierer Dieter Hermann legte Rechenschaft über die Kasse ab. Die Mitgliederversammlung erteilte daraufhin dem Vorstand einstimmig Entlastung.
Im Anschluss an die Jahreshauptversammlung des Fördervereins wurde ein neuer stellvertretender Wehrführer gewählt. Der bisherige stellvertretende Wehrführer Peter Troß legte sein Amt zum 11. Januar 2020 auf eigenen Wunsch nieder. Troß wurde nach 15 Jahren durch Hans-Werner Breithausen per Handschlag entpflichtet. Breithausen danke Troß für sein herausragendes Engagement der vergangenen Jahre. Auch Volker Lemgen verabschiedete sichtlich bewegt seinen Stellvertreter. Peter Troß wird auch weiterhin in der Wehr aktiv sein. Im Anschluss wurde durch die Wehrversammlung in geheimer Wahl Imad Merghad zum neuen Stellvertreter gewählt und durch Bürgermeister Hans-Werner Breithausen verpflichtet. Imad Merghad trat 1992 der Feuerwehr Neuwied bei und ist seit 2016 im Löschzug Kirchspiel Anhausen aktiv.
Nach der Wahl eröffnete Volker Lemgen die jährliche Wehrversammlung. Im Jahr 2019 wurde die Feuerwehr Kirchspiel Anhauen zu 18 Einsätzen alarmiert. Lemgen hob in seinem Rückblick den Fahrzugbrand im November und einen Balkonbrand in Anhausen hervor. Weiter wurde das Löschfahrzeug Katastrophenschutz im August zur Wasserförderung nach Dierdorf alarmiert. Dort brannte es in einem Waldstück.
Außerhalb der Einsätze wurden 1384 Stunden in 30 Diensten durch die 32 Feuerwehrleute, davon vier Feuerwehrfrauen, geleistet. Außerdem absolvierten die Kameraden zahlreiche Übungen und Fortbildungen. Neben technischen Übungen wurde ein Übungswochenende mit dem Schwerpunkt der Brandbekämpfung und Rettung von Personen aus einem Gebäude durchgeführt. Als Übungsobjekt diente ein Gebäude im Industriegebiet in Anhausen. Neben den Übungen erwähnte Lemgen auch den Gottesdienst der am ersten Advent im Feuerwehrhaus stattfand. Für das laufende Jahr ist wieder ein Kindertag geplant, schilderte Lemgen.
Im Löschzug sind derzeit 21 Atemschutzgeräteträger aktiv. Diese werden durch jährliche Schulungen, Übungen und Unterweisungen einsatztauglich gehalten, berichtet Atemschutzgerätewart Herbert Siegel. Im vergangen Jahr lag der Ausbildungsschwerpunkt der auf der Rettung im Einsatz verunfallter Kameraden.
Das Jahr 2019 war auch für die Atemschutzgerätewarte der Atemschutzwerkstatt ein arbeitsreiches, erläuterte Helmut Seuser, Leiter der Atemschutzwerkstatt. Das Atemschutzteam wurde im vergangenen Jahr zu 15 Einsätzen alarmiert. Zusätzlich zu ihren normalen Diensten im Löschzug leisteten die fünf Atemschutzgerätewarte 578 Arbeitsstunden. Seit dem letzten Jahr ist die neue Atemschutzstrecke im Feuerwehrhaus Anhausen in Betrieb. Hierbei werden die Atemschutzträger der Verbandsgemeinde einmal jährlich einem Belastungstest unterzogen, um ihre Einsatztauglichkeit zu belegen. Die Übungen werden vom Atemschutzteam vorbereitet und durchgeführt.
Außerdem schreitet die Umrüstung der Atemschutzausrüstung von einem Normaldrucksystem auf ein Überdrucksystem weiter voran. Der Unterschied der beiden Systeme liegt darin, dass in einem Überdrucksystem der Luftdruck innerhalb der Maske höher als außerhalb ist und somit ein Einströmen von Atemgiften in die Maske verhindert wird. „Die Umrüstung nimmt viel Zeit in Anspruch“, so Seuser. Weiter bedankte er sich bei der Wehrleitung und Bürgermeister Hans-Werner Breithausen für die Unterstützung des Teams und der Bereitstellung von Mitteln. Der Verbandsgemeinde sei es zu verdanken, dass die Ausbildung der Einsatzkräfte und Gerätewarte auf einem solch hohen Niveau betrieben werden könne.
Die Gerätewarte der Wehr konnten für das Jahr 2019 ein positives Fazit ziehen. Michael Kaul betonte, dass die vorgeschriebenen Prüfungen von Steckleitern, Schläuchen und anderen Geräten viel Zeit in Anspruch nehmen. Zudem werden die Einsatzfahrzeuge regelmäßig überprüft und von Fachfirmen gewartet. Weiter wurde im letzten Jahr ein Hebekissen und eine neue vierteilige Steckleiter ersetzt. Eine der alten Leitern musste aufgrund von Schäden nach dem ICE Brand ausgemustert werden. Die Kosten hierfür wurden von der Versicherung der Deutschen Bahn getragen, schilderte Kaul.
Hans-Werner Breithausen bedankte sich bei allen Kameraden für ihr Engagement, nicht nur für die Einsätze bereit zu sein, sondern auch viel Zeit in die Aus- und Fortbildung zu investieren. Dies sei nicht selbstverständlich, so Breithausen. Daher sind im Haushalt der Verbandsgemeinde auch in diesem Jahr wieder 1,5 Millionen Euro für die Feuerwehr veranschlagt.
Auch Peter Schäfer lobte seine Kameraden. Die Mitgliederzahlen der aktiven Einsatzkräfte in der Verbandsgemeinde verzeichnen, im Gegensatz zu anderen Gemeinden, eine positiven Trend. Dies sei auch der guten Jugendarbeit und hohen Investitionen in das Feuerwehrwesen geschuldet. Der Wehrleiter berichtete, dass in diesem Jahr Stromgeneratoren beschafft werden, die auch im Falle eines flächendeckenden Stromausfalls die Feuerwehrhäuser mit Energie versorgen können und somit die Einsatzbereitschaft zu jeder Zeit gewährleisten. Weiter wurden Sanitätskoffer beschafft. Für die Feuerwehr Kirchspiel Anhausen wird zusätzlich ein automatisierter externer Defibrillator gekauft.
Zum Abschluss konnte Hans-Werner Breithausen und Peter Schäfer John Tabatt aus Thalhausen zum Feuerwehrmann ernennen. (PM)
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