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Nachricht vom 17.02.2020    

EHC „Die Bären" Neuwied sind im Playoff-Halbfinale

Dass der EHC „Die Bären" 2016 schon zu einem so frühen Zeitpunkt als Teilnehmer am Playoff-Halbfinale feststeht, damit hatten im Laufe der Hauptrunde mit Sicherheit nur die wenigsten gerechnet. Drei Partie vor dem Ende der Zwischenrunde haben die Neuwieder Eishockeyspieler den Einzug in die Vorschlussrunde der Regionalliga West bereits sicher und zudem mit einem Vorsprung von sieben Zählern auf die Hammer Eisbären bei neun noch zu vergebenden Punkten beste Aussichten auf den Heimvorteil.

Nicht aus der Bahn zu werfen: EHC-Kanadier Sam Aulie kam nach einem genähten Cut aufs Eis zurück und erzielte zwei ganz wichtige Tore für die Bären. Foto: Verein

Neuwied. Bevor der EHC am Sonntagabend bei den Dinslakener Kobras den 6:4-Sieg aber erkämpft hatte, mussten die Bären einiges wegstecken und eine Reaktion zeigen. Die Mannschaft im Allgemeinen, Sam Aulie im Speziellen. Drittel eins: Der Kanadier blutet an der Lippe und muss behandelt werden. Drittel zwei: Der Kanadier zieht sich einen Cut über dem Auge zu und muss in der Kabine genäht werden. Drittel drei: Der Kanadier hat die Schmerzen vergessen und trifft zweimal in einer Phase, in der der EHC gezwungen wird zu liefern.

Denn das 0:1 durch Maik Klingsporns Flachschuss aus der zweiten Reihe im Powerplay (10.) drehten die Niederreiher im Mittelabschnitt, in dem Neuwied zu viel auf der Strafbank saß und seine Linie verloren. Pascal Behlau (26.) und Alexander Zaslavski (28.) überwanden Justin Schrörs. Und die Situation spitzte sich für Leos Sulak und sein Team weiter zu. Der Ex-Neuwieder Dennis Appelhans kam in Überzahl im Slot zum Abschluss und erhöhte auf 3:1 (43.). „Zu diesem Zeitpunkt sah es so aus, als sollten wir hier die Punkte liegen lassen", beschrieb Trainer Sulak sein Bauchgefühl. Aber die Deichstädter wollten unbedingt an diesem Abend, unterstützt von knapp 100 mitgereisten Fans, den Halbfinal-Einzug besiegeln.

„Die Mannschaft hat auch in Rückstand liegend weiter gekämpft, Charakter gezeigt und alles gegeben", erklärte Sulak die beeindruckende Aufholjagd. Appelhans' 3:1 leitete ein sechsminütiges Halligalli ein. Dennis Schlicht schaffte zwei Minuten später per Schlagschuss den Anschluss (46.), Appelhans stellte elf Sekunden später den alten Abstand wieder her. Über die linke Seite kam er zu einfach zum Abschluss, doch das blieb in dieser Begegnung die letzte Unaufmerksamkeit der Gäste, die jetzt den sechsten Gang einlegten. Sam Aulies Bauerntrick brachte das 4:3 (47.), Jeff Smiths Solo über die rechte Seite das 4:4 (49.). Dinslaken spielten nun der Faktor Kopf und die Erfahrungen der Vorwochen einen Streich.



„Ich weiß gar nicht, wie oft wir jetzt schon geführt und es nicht zu Ende gebracht haben. Es ist das Gleiche wie jede Woche: Wir kämpfen, ich kann niemandem einen Vorwurf machen, aber am Ende bekommen wir den Schneid abgekauft", schüttelte Dinslakens Trainer Milan Vanek auf der Pressekonferenz fassungslos den Kopf und erklärte den Kampf um die Playoffs schon so gut wie verloren. „Die Hoffnung stirbt immer zuletzt, aber der vierte Platz ist für uns jetzt weit weg. Wer Realist ist, muss einsehen, dass die Saison für uns wahrscheinlich am 23. Februar endet." Die Bären werden darüber hinaus noch auf dem Eis stehen, weil Aulie (57.) und Smith ins leere Kobras-Tor (60.) die Tore erzielten, die die drei Punkte sicherten.

Ziel eins ist damit erreicht, das zweite können die Mannen um Kapitän Stephan Fröhlich schon am Dienstagabend ab 20 Uhr beim Nachholspiel in Hamm realisieren. Ein Sieg bei den Eisbären – egal ob nach 60 Minuten oder nach Verlängerung -, und das Heimrecht in den Playoffs wäre dem Sulak-Team nicht mehr zu nehmen.

Dinslaken: Frenzel (Eckardt) – Hauptig, Hüsken, Hofschen, Zaslavski, Baum, Macaj, Linse – Schiefner, Dreyer, Behlau, Taraschewski, Spazier, Müller, Appelhans, Kuznetsov, Benes, Kuntu-Blankson, Kelsch.
Neuwied: Schrörs (Köllejan) – Hellmann, Apel, D. Schlicht, Klingsporn, Morys, Neumann – Fröhlich, Asbach, Litvinov, Aminikia, Herz, Wasser, Smith, Etzel, Aulie.
Schiedsrichterin: Tijana Haack.
Zuschauer: 213.
Strafminuten: 8:12.
Tore: 0:1 Maik Klingsporn (Wasser, Fröhlich) 10', 1:1 Pascal Behlau (Kuznetsov, Hauptig) 26', 2:1 Alexander Zaslavski (Hüsken, Benes) 28', 3:1 Dennis Appelhans (Zaslavski, Hüsken) 43', 3:2 Dennis Schlicht 46', 4:2 Dennis Appelhans (Benes, Zaslavski) 46', 4:3 Sam Aulie (Neumann, Herz) 47', 4:4 Jeff Smith (Herz) 49', 4:5 Sam Aulie (Etzel, D. Schlicht) 57', 4:6 Jeff Smith 60'.


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