Jugend forscht: Klimaschutz stand diesmal im Fokus
Lässt sich Grasschnitt als Antriebsmittel für Autos nutzen? Wie sieht umweltfreundlicher Plastik-Ersatz aus? Oder wie können wir klimaneutral wohnen? Das sind nur einige der Fragen, mit denen sich Kinder und Jugendliche im Rahmen des Wettbewerbs „Jugend forscht“ auseinandergesetzt haben. 122 Schüler aus der Region präsentierten ihre Arbeiten. Teilnehmer aus dem Kreis Neuwied waren besonders erfolgreich.
Neuwied. Beim Regionalwettbewerb Koblenz, der erstmals im Gymnasium im Kannenbäckerland in Höhr-Grenzhausen stattfand, präsentierten die Schüler ihre teilweise erstaunlichen Ergebnisse. Wettbewerbspate Christian Schröder von der Energieversorgung Mittelrhein (evm) zeigte sich sehr beeindruckt: „Was wir heute gesehen haben, ist bemerkenswert. Für uns gibt es deshalb nur Gewinner.“
Insgesamt 122 Schüler aus der Region rund um Koblenz bewiesen mit ihren 75 Projekten echten Forschergeist. Besonders hoch im Kurs standen diesmal Arbeiten rund um den Klimaschutz. Wettbewerbsleiter Martin Zimmermann vom Mons-Tabor-Gymnasium in Montabaur: „Die Themen Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Erhalt unserer Lebensgrundlagen beschäftigen sehr viele Schüler. Im Rahmen von Jugend zeigen sie, dass sie nicht nur Probleme sehen, sondern an Lösungen arbeiten möchten.“
Das Neustädter Wiedtal-Gymnasium war besonders erfolgreich: Allein von dieser Schule prämierte die Jury vier Projekte. Nico Noisten aus Asbach löste dabei gar das Ticket für den Landeswettbewerb. Mit seiner Arbeit „Nährlösungen für Pflanzen aus Bioabfall“ konnte er so sehr überzeugen, dass er in der Kategorie Biologie den ersten Platz schaffte. „Ich wollte eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Nährlösungen aus Bioabfällen herstellen“, erläuterte der 16-Jährige. Nach zahlreichen Versuchen gelang ihm dies schließlich. Auch Lena-Marie Schutzeich aus Krunkel beeindruckte. Die 18-jährige Gymnasiastin untersuchte und bewertete die Bestandteile von Sonnencreme und kam damit auf Platz 2 im Bereich Chemie.
Thomas Lenz aus Großmaischeid und Florian Hauser aus Urbach sicherten sich den 2. Platz im Bereich Arbeitswelt. Die beiden Schüler des Martin-Butzer-Gymnasiums in Dierdorf entwickelten gemeinsam mit anderen Schülern aus Dänemark, Polen und Italien eine Smart-Plastic-App. „Wir möchten mit der App auf die aktuelle Situation aufmerksam machen, Lösungen aufzeigen und die Leute dazu animieren, weniger Kunststoffverpackungen zu verwenden“, erklärten Thomas Lenz und Florian Hauser.
Für alle, die bei „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ in den unterschiedlichen Fachgebieten einen ersten Platz erreichen konnten, geht es nun auf Landesebene weiter. Am 31. März startet der Landeswettbewerb von „Jugend forscht“ bei der BASF in Ludwigshafen, während die Jüngeren am 7./8. Mai bei Böhringer in Ingelheim zum Landeswettbewerb „Schüler experimentieren“ reisen. Wettbewerbspate Christian Schröder drückt allen Siegern die Daumen für den Landeswettbewerb. „Aus unserer Region haben es ja schon viele bis zum Bundeswettbewerb geschafft“, so Schröder. Die evm ist seit nunmehr 20 Jahren als Patenunternehmen von „Jugend forscht“ aktiv und unterstützt den Wettbewerb finanziell, logistisch und personell. Darüber hinaus informierten Mitarbeiter über die Ausbildungsmöglichkeiten beim Koblenzer Energieversorger.
Die Siegerliste Jugend forscht (jeweils 1. Platz)
Arbeitswelt: Michael Stahl (18), Max-von-Laue-Gymnasium Koblenz: „Entwicklung eines Datenbanksystems für naturwissenschaftliche Sammlungen an Schulen“
Biologie: Nico Noisten (16), Wiedtal-Gymnasium Neustadt: „Nährlösungen für Pflanzen aus Bioabfall“
Chemie: Maria Zorina (17), Max-von-Laue-Gymnasium Koblenz: „Waschnüsse – umweltfreundlich, oder?
Mathematik: Yannik Spitzley (19) aus Müstermaifeld, Universität Bonn: „Untersuchung von Lösungen der Erdos-Straus-Vermutung und verwandten Fragestellungen“
Physik: Marie Konopka (18), Bischöfliches Cusanus-Gymnasium Koblenz: „Die Funktionsweise der Rettungsdecke – eine strahlenphysikalische Untersuchung“
Technik: David Vogt (22), Landesbetrieb LBB Koblenz: „Zukünftiges Wohnen braucht mehr Klimaneutralität – dafür steht usefive“
Schüler experimentieren (jeweils 1. Platz)
Arbeitswelt: Katharina Schoen (11) und Lucy Felderhoff (11), St.-Stephanus-Realschule plus Nachtsheim: „Makkaroni-Nudeln – eine Alternative zu Plastikstrohhalmen“
Biologie: Ben Hoffmann (12), Tim Brede (13), Marc-Andre Theisen (13), Max-von-Laue-Gymnasium Koblenz: „Climate Saviour“. Außerdem: Damian Schughart (14), Maya Vollmers (13), Gymnasium im Kannenbäckerland Höhr-Grenzhausen: „Der Becher der Natur – wie ist er herstellbar?“
Chemie: Julian Hoidn (13), Matthias Dennebaum (12), Mons-Tabor-Gymnasium Montabaur: „Forschung über Biogasanlage“
Mathematik: Fabian Mader (11), Bischöfliches Cusanus-Gymnasium Koblenz: „Mathematische Untersuchung des Kartenspiels Set/Trifix“
Physik: Hendrik Bibow (12), Max-von-Laue-Gymnasium: „Wärmeleitfähigkeit und Hausschuhe – eine Elternempfehlung auf dem Prüfstand“
Technik: Jonathan Baschek (11), Bischöfliches Cusanus-Gymnasium Koblenz: „Umweltfreundlicher Plastikersatz? Produkte mit Bienenwachs!“
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