Neuwied setzt ein Zeichen gegen Hass und Gewalt
Der Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke, der Anschlag auf die Synagoge in Halle, das Attentat in Hanau: Die Ereignisse aus der jüngsten Vergangenheit zeigen einmal mehr, dass rassistische Ablehnung und Abwertung von Geflüchteten, Migranten, vermeintlich „Anderen“ oder „Fremden“ sowie deren Unterstützer tief in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen ist.
Neuwied. Das führt dazu, dass immer mehr Menschen aufgrund ihrer Kultur, Herkunft, Religion, Behinderung oder sexueller Orientierung Abwertung, Ungleichbehandlung, Benachteiligung bis hin zur Ausgrenzung erfahren. Oft genug folgen auf menschenverachtende Einstellungen menschenverachtende Taten. Diese Entwicklung bedroht die Grundlagen des friedlichen Miteinanders in Vielfalt. Ein entschlossenes Auftreten gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit und für Solidarität, Zusammenhalt und Gerechtigkeit ist angezeigt.
Mit der Beteiligung an den Internationalen Wochen gegen Rassismus vom 16. bis 29. März möchten Neuwieder Institutionen, Organisationen und Bürger ein solches Signal senden und sich für ein starkes Miteinander einsetzen. Die Wochen stehen unter dem Motto: „Gesicht zeigen – Stimme erheben“.
Begonnen wird am Montag, 16. März, um 10 Uhr mit der Präsentation der Medienwelt „Rassismus (be)trifft uns alle!“ in der Stadt-Bibliothek im Historischen Rathaus, Pfarrstraße 8. Sie ist bis zum 27. März, werktags von 10 bis 18 Uhr, in Kooperation mit dem Bildungsbüro der Kreisverwaltung Neuwied in der Bibliothek zu sehen und gibt Einblicke in die Medienwelt der Stadtbibliothek. Hierbei werden unter anderem folgende Aspekte beleuchtet: Flucht/Asyl, Migration/Integration, Alltagsrassismus, Antisemitismus und Menschenrechte.
Vom 16. bis 20. März, jeweils von 10 bis 19 Uhr, läuft auf dem Luisenplatz eine Islamausstellung der Ahmadiyya-Gemeinde, die von verschiedenen Vorträgen, unter anderem zum Thema „Rassismus“ (16. März, 14 Uhr) und zur „Rolle der Frau im Islam“ (19. März, 14 Uhr) begleitet wird.
Die Schüler der Ludwig-Erhard-Schule laden zur Lesung aus dem weltbekannten Tagebuch von Anne Frank ein. Die Lesung findet statt am Dienstag, 17. März, 10 bis 10.45 Uhr, und am Mittwoch, 18. März, 7.30 bis 8.15 Uhr, im Raum 143 der LES, Beverwijker Ring 3.
Der Jugendmigrationsdienst der Caritas Koblenz, die Caritas Neuwied und der AWO Bezirksverband Rheinland führen in der Klassenstufe 8 der Heinrich-Heine-Realschule plus, Reckstraße 24, vier Projekttage zum Thema „Alltagsrassismus“ durch – und zwar am 18., 20., 23. und 25. März, jeweils von 9.45 bis 11.15 Uhr.
In Kooperation mit der Integrationsbeauftragten der Stadt Neuwied zeigt das MinsKi in der Schauburg, Heddesdorfer Straße 84, am Mittwoch, 18. März, 20 Uhr, den Film „Angelo“. Der Film ist eine Reflektion über den europäischen Rassismus. Eintritt: 7 Euro.
An einem Aktionstag am Freitag, 20. März, 11 bis 16 Uhr, wollen Neuwieder Bürger auf dem Luisenplatz gegen Hass, Rassismus und Gewalt, über menschenfeindliche Einstellungen und deren Folgen für das friedliche Miteinander aufklären und für Vielfalt sowie respektvolles Zusammenleben in Neuwied werben.
Beim Kochabend „Der Beirat kocht …“ am Montag, 23. März, 17.30 Uhr, in der Lehrküche der VHS Neuwied, Heddesdorfer Straße 33, lüftet Beiratsmitglied Afsaneh Naraghi-Asl die Geheimnisse der persischen Küche. Um Anmeldung unter der E-Mail-Adresse djacka@neuwied.de wird gebeten.
Das Diakonische Werk lädt für Dienstag, 24. März, 14 Uhr, zum Vortrag „Fremd – Vertraut, ein Plädoyer für eine gemeinsame Kultur der Vielfalt“ in seine Geschäftsstelle an der Rheinstraße 69 ein. Es referiert Jörgen Klußmann von der Evangelischen Akademie im Rheinland. Nach dem Vortrag erfolgen Diskussion und weiterer Austausch bei einem internationalen Buffet. Der Eintritt ist frei.
In den Geschäftsräumen des Christlichen Friedensdienstes Eirene, Engerser Straße 81, findet ebenfalls am 24. März, 18 bis 19.30 Uhr, ein Vortrag mit anschließender Diskussion statt. Das Thema dort lautet: „Menschen und Kulturen in Neuwied“.
Die FAW Akademie Neuwied an der Matthias-Erzberger-Straße 32-34 stellt am Mittwoch, 25. März, 10 bis 12 Uhr, bei einem Tag der offenen Tür ihre Projekte „WoW“ und „Aktiv in die Zukunft“ vor. Nach der Präsentation erfolgt ein Austausch bei Kaffee und internationalen Süßigkeiten.
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