Sicher in die Motorradsaison starten
Der Winter neigt sich dem Ende zu und so langsam kommen die Motorräder wieder auf die Straßen. Zum Saisonbeginn ist es jedoch nicht ratsam, einfach den Helm aufzusetzen und loszufahren, rät Mario Schmidt, Regionalbeauftragter, des ACE Auto Club Europa, Deutschlands zweitgrößten Automobilclub, in Rheinland-Pfalz. Nach der langen Pause im Winter brauchen die Maschinen Pflege und der Fahrer Eingewöhnungszeit, um sicher unterwegs zu sein und sich, sowie andere Verkehrsteilnehmer nicht unnötig zu gefährden.
Region. Zuallererst sollten Bremsen, Elektronik, Beleuchtung, Lenkung und Reifen auf ihre Funktion geprüft werden, vor allem, wenn die Maschine im Winter draußen gestanden hat, betont Mario Schmidt. Bei den Bremsen ist vor allem auf Beschädigungen oder Altersschwäche der Bremsleitungen sowie den Füllstand der Bremsflüssigkeit zu achten. Bremsbeläge und -scheiben müssen, eine ausreichende Stärke aufweisen. Bei den Reifen muss der Luftdruck kontrolliert werden und wie in der Betriebsanleitung empfohlen aufgepumpt werden. Außerdem soll auf eine ausreichende Profiltiefe geachtet werden. Diese beträgt bei Motorrädern 1,6 Millimeter, der ACE empfiehlt jedoch, die Profiltiefe bei Motorrädern nie unter 2 Millimeter sinken zu lassen.
Auf ein weiteres Sicherheitskriterium beim Thema Reifen macht Mario Schmidt aufmerksam: „Vor allem morgens, wenn die Temperaturen noch recht niedrig sind, sollte man darauf achten, die Reifen erst einmal behutsam warm und griffig zu fahren. So lässt sich die Sturzgefahr vor allem zu Saisonbeginn vermeiden.“
Der ACE empfiehlt, die Maschine vor der Überprüfung aller Teile von Hand zu waschen. So fallen Schäden und undichte Stellen besser auf. Doch nicht mit einem Hochdruckreiniger, denn die Gefahr, dass der starken Wasserdruck und aggressive Reiniger Lager, Kabel, Schalter und Steuergeräte angreifen und Schaden anrichten ist groß.
Auch die Überprüfung der Kette gehört nach längerer Standzeit vor der ersten Ausfahrt zum Standardprogramm. Hängt die Kette durch, muss sie unbedingt ersetzt werden. Überprüfen kann man Ketten am besten zu zweit. Während einer auf der Maschine sitzt, checkt der andere, ob die Kettenglieder auf dem Kettenrad stramm aufsitzen oder sich schon einige Millimeter anheben lassen. Ist das der Fall, hilft nur noch der Austausch.
Achten sollte man auch auf verschiedene Geräusche, wenn die Überprüfung der verschiedenen Lager erfolgt. Ein Knacken oder Spiel kann auf eine gebrochene Kugel im Lager hinweisen. Dann muss das Motorrad unbedingt von einem Fachmann repariert werden. Alle Sicherheitsrelevanten Schrauben an Bremsen, Lenker und Achsen, sowie die Lenkerarmaturen sollten auf festen Sitz überprüft und gegebenenfalls nachgezogen werden, erklärt Mario Schmidt.
Getestet werden müssen auch die Gängigkeit und Beschädigungen der Bowdenzüge von Kupplung und Bremse. Diese können nach längerer Standzeit fest werden. Um die Leichtgängigkeit wiederherzustellen, reicht oft etwas Schmierflüssigkeit an Hebeln und Zügen.
Genauso wichtig wie der technisch einwandfreie Zustand der Maschine ist jedoch auch die Verfassung des Fahrers. „Wenn der Biker nicht mithalten kann, nützt ihm auch das beste Motorrad nichts“, betont Schmidt. „Jeder Motorradfahrer muss sich das ins Gedächtnis rufen, auch die Autofahrer müssen sich im Frühjahr erst wieder an die Biker auf den Straßen gewöhnen.“ Aufwärmübungen, sowohl körperlich als auch mental können dabei helfen.
Bei Rückfragen erreichen Sie den Regionalbeauftragten Mario Schmidt unter 0170/3320758 oder per Mail: mario.schmidt@ace.de.
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