Zahl der infizierten Personen im Kreis Neuwied steigt weiter
Von Wolfgang Tischler
Die Kreisverwaltung teilt am Samstagabend (21. März) in einem Telefongespräch mit, dass die aktuelle bestätigte Zahl der infizierten Corona-Patienten bei 73 liegt. Geregelte Arbeitszeiten gibt es bei der Kreisverwaltung nicht mehr. Landrat Achim Hallerbach und der erste Beigeordnete Michael Mahlert haben eine strenge Aufteilungen vorgenommen, damit Ansteckungen vermieden werden und die Kreisverwaltung handlungsfähig bleibt.
Neuwied. Die Fieberambulanz Neuwied läuft gut, ist aus dem Kreishaus zu hören, außergewöhnliche Probleme gibt es keine. Unbemerkt von der Öffentlichkeit, gibt es mittlerweile klare Trennungen in der Verwaltung, um die Ansteckungsgefahr so weit wie irgend möglich zu minimieren. Landrat Achim Hallerbach leitet den Krisenstab und ist weitestgehend nicht in der Verwaltung. Der erste Beigeordnete Michael Mahlert, sein Vertreter, ist nur noch im Innendienst. Persönlichen Kontakt gibt es zwischen beiden nicht mehr. Alles wird per Telefon oder SMS, Mail, WhatsApp abgewickelt.
Die Gespräche mit den Führungskräften der Verwaltung erfolgen über Telefon oder Telefonkonferenzen. Im Ausnahmefall gibt es maximal Einzelgespräche. Teile der Verwaltung sind mehr oder weniger rund um die Uhr im Einsatz. Für die Führungskräfte gilt eine Erreichbarkeit rund um die Uhr und am Wochenende. Zu tun gibt es viel, denn die Anordnungen der Landesregierung müssen vor Ort umgesetzt werden. Viele Anfragen kommen herein, da nicht alles direkt im Detail geregelt werden kann.
Ein Thema sind zum Beispiel die Frisöre. Viele möchten direkt zumachen, da ihnen der Kontakt verständlicher Weise zu eng zum Kunden ist. Machen sie freiwillig zu, hat dies sehr wahrscheinlich finanzielle Nachteile. Hier laufen Gespräche mit der Landesregierung, um eine einheitliche Regelung zu finden. Thema ist auch der Lieferservice von Gaststätten und vieles mehr. „Es ist eine dynamische Situation, die oft schnelle Entscheidungen erfordert, die vielleicht nur kurzen Bestand haben und dann revidiert oder ergänzt werden müssen“, beschreibt Michael Mahlert die Situation. Er ist froh darüber, dass alle Mitarbeiter voll mitziehen in diesen außergewöhnlichen, noch nie dagewesenen Zeiten. Wochenende gibt es derzeit nicht.
So konnte auch geklärt werden, dass die Physiotherapeuten unter die Rubrik Gesundheit fallen und ihre Praxen weiter öffnen dürfen. Inwieweit weitere Restriktionen vorgenommen werden, konnte Michael Mahlert heute Abend noch nicht sagen. Die Kreisverwaltung will erst die Zusammenkunft der Ländervertreter mit der Bundeskanzlerin per Videokonferenz am Sonntag abwarten und dann die weiteren Entscheidungen treffen.
woti
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