Dem Zoo Neuwied fehlen die Einnahmen
Auf behördliche Anweisung musste der Zoo Neuwied ab dem 18. März seine Türen für die Besucher schließen. Die Schließung ist für den vom Förderverein Zoo Neuwied e.V. getragenen Zoo eine große Herausforderung. Die Mitarbeiter/innen versorgen die 1.800 Tiere aber in der gleichen hohen Qualität wie immer.
Neuwied. Auch in dieser Zeit benötigt der Löwe seine tägliche Portion Fleisch, der Tapir sein Luzerneheu und jeder Seehund frisst 3 bis 4 Kilogramm Fisch pro Tag. Die Tiere im Exotarium benötigen auch jetzt eine Durchschnittstemperatur von 21° C, bei den Energiekosten sind daher ebenfalls keine Einsparungen möglich. Die Ausgaben sind in allen Bereichen, wie zum Beispiel Futter, Personal und Instandsetzungen, also unverändert hoch.
Auf der Einnahmenseite steht allerdings eine Null - keine Eintrittsgelder, kein Verkauf im Zoo-Shop und kein zusätzlicher Verkauf von Tierfutter. All das führt dazu, dass bei dem eigentlich herrlichen Zoowetter Einnahmen von rund 400.000 Euro in den vier Wochen der Schließung fehlen. Die Osterferien gehören normalerweise zu den besucherstärksten Zeiten im Zoojahr. Große Rücklagen kann der gemeinnützige Verein naturgemäß nicht bilden, um eine solche außergewöhnliche Situation aufzufangen. Zwar steht die Zooleitung im engen Austausch mit Landes- und Bundespolitikern, aber wie dem Zoo aus öffentlicher Hand in der Corona-Krise geholfen werden kann, ist noch offen.
Auch der Verband der zoologischen Gärten (VdZ) e.V., Deutschlands führende Vereinigung wissenschaftlich geführter Zoos, wendet sich mit der dringlichen Bitte um ein Soforthilfe-Programm in Höhe von 100 Millionen Euro für alle deutschen Zoos an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Im Schreiben, das heute auch an Finanzminister Olaf Scholz, Wirtschaftsminister Peter Altmaier, die Ministerpräsidenten der Bundesländer sowie den Präsidenten des Deutschen Städtetages Burkhard Jung geht, macht Jörg Junhold, Präsident des Verbandes, auf die wirtschaftlich angespannte Lage für Zoos aufmerksam.
Den Zoo Neuwied zu unterstützen ist ganz einfach. Tages- und Jahreskarten können weiterhin auf der Internetseite bestellt werden. Außerdem können Sie dort auch Mitglied im Förderverein Zoo Neuwied e.V. werden. Tierpatenschaften können natürlich ebenfalls weiterhin abgeschlossen werden. Informationen dazu findet man auf der Internetseite des Zoos. www.zooneuwied.de.
Wer einen „Zoolidaritätsbeitrag“ leisten möchte, kann diesen auf die folgenden Spendenkonten überweisen: Sparkasse Neuwied, IBAN: DE86 574 501 20 0006 0009 13
Volks- und Raiffeisenbank Neuwied Linz eG, IBAN: DE44 574 60117 000152 8317
„Ich hoffe, dass die Einschränkungen im öffentlichen Leben nicht mehr allzu lange andauern und dann auch der Zoo Neuwied wieder für die Besucher öffnen kann. Ich bedanke mich im Namen unserer Tiere und des Zooteams bei allen Unterstützern, die uns durch diese ungewöhnliche Zeit helfen. Bleiben Sie jetzt zuhause, damit Sie uns bald wieder besuchen können“, sagt Zoodirektor Mirko Thiel.
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