Werbung

Nachricht vom 09.04.2020    

Covid-19: Welche Schutzmasken sind nun sinnvoll?

In der momentanen Corona-Krise liegt der Fokus derzeit darauf, die Ausbreitung von Covid-19 einzudämmen. Viele fragen sich deswegen: Wie schütze ich mich am besten vor einer Infektion? Welche Schutzmaßnahmen sind wirklich sinnvoll und was hat es mit den unterschiedlichen Gesichtsmasken auf sich?

(Symbolbild: Pixabay)

Region. Eine Atemschutzmaske stellt per se keine Garantie für den Träger dar, vor einer Infektion mit Corona geschützt zu sein. Dennoch: Sie ist besser als kein Schutz und schützt zudem das nähere Umfeld. Aufgrund der knappen Verfügbarkeit geht der Trend derweil dahin, sich eine eigene Gesichtsmaske selbst herzustellen.

Welche Masken bieten welchen Schutz?
Man unterscheidet zwischen dem Mund-und-Nase-Schutz (MNS) aus Papier oder Vlies und so genannten FFP-Masken („Filtering Face Piece“) aus gehärtetem Papier oder Stoffen. Masken ab der Schutzklasse FFP2 schützen mit einer Durchlässigkeit von maximal 6% effektiv vor Viren, FFP3-Masken filtern sogar bis zu 99 % der Atemluft-Belastung, jedoch fällt mit ihnen auf Dauer das Atmen schwer.

„Ein MNS schützt weniger den Träger selbst als das Umfeld im Falle einer symptomlosen Infektion des Trägers, auch wenn dies wissenschaftlich noch nicht abschließend gesichert ist”, erklärt Martin Kunitschke von Vergleich.org. Zumindest wird dadurch das Aussondern größerer Tröpfchen an die Umgebung verhindert. Im besten Fall kann eine eigene Schmierinfektion vermieden werden, indem man sich nicht direkt ins Gesicht fasst.
Im schlimmsten Fall entsteht durch das Tragen ein falsches Sicherheitsgefühl, wodurch zusätzliche essentielle Hygiene-Maßnahmen vernachlässigt würden. Vor allem FFP-3-Masken bieten zwar ausreichend Schutz, sind aber unabdingbar für Klinikpersonal mit direktem Kontakt zu Infizierten.

Mund-Nasen-Schutz (MNS): schützt nur das Umfeld und wird vom Klinikpersonal zum Fremdschutz benötigt.
FFP2/FFP3-Maske ohne Ventil: schützt sowohl den Träger als auch das Umfeld – für Klinikpersonal unabdingbar.
FFP2/FFP3-Maske mit Ventil: schützt nur den Träger – im Krankenhausalltag benötigt.
Selbstgebastelte Maske aus Baumwolle: schützt in erster Linie das Umfeld und auch geringfügig den Träger – nicht für intensivmedizinischen Bereich, Ärzte nähen sich Masken teils selbst.
Schal/Halstuch: mäßiger Schutz für Träger und Umfeld, größere Tröpfchen werden aufgehalten.

Warum sind Atemschutzmasken knapp?
Ein Großteil der Atemschutzmasken wird in Asien und vor allem in China produziert. Die Wirtschaft Chinas wurde nach Ausbruch des Corona-Virus auf ein Minimum heruntergefahren und erst kürzlich wieder angekurbelt. Darüber hinaus führten vermehrte Käufe von Privatpersonen oder Händlern, die aus der Situation Profit schlagen wollten, zu Engpässen und teils horrenden Wucherpreisen im Internet. Ebay hat bereits auf diese Entwicklung reagiert und den Verkauf von Atemschutzmasken und Desinfektionsmitteln auf ihrer Plattform verboten.



Derweil hat die Bundesregierung eine dreimalige Wiederaufbereitung der Klinik-Masken befohlen, um den Verschleiß deutlich zu verringern. Zuvor durften Masken nur einmalig und ca. 2 Stunden getragen werden. Viele Firmen machen aus der aktuellen Notlage eine Tugend und schließen sich zusammen oder stellen ihre Produktion teilweise oder komplett auf das Herstellen von Atemschutzmasken um.

Welche Alternativen gibt es zu Schutzmasken?
Trotz der globalen Knappheit der Atemschutzmasken hat Österreich und als erste deutsche Stadt auch Jena kürzlich eine Maskenpflicht beim Einkaufen ausgerufen. Dabei werden allerdings auch selbstgenähte Masken, Tücher oder Schals akzeptiert. Im Internet finden Sie dazu reichlich Anleitungen, wie Sie sich Ihre eigene Gesichtsmaske selbst herstellen.
Deren Wirksamkeit hängt hauptsächlich von der Dichte des verwendeten Stoffs ab – zu empfehlen sind kochfester Baumwollstoff und zusätzlich eingenähter kochfester Vlies. Ein flexibler Nasenbügel erhöht zudem den Schutz. Ein dichter Schal kann ebenfalls nützlich sein.

„Wenn Sie durch den Stoff pusten und keinen Luftzug auf der anderen Seite spüren, ist der Schal bzw. das Tuch dicht genug und als Mundschutz geeignet“, erklärt Martin Kunitschke von Vergleich.org. Da jegliche Art von Mundschutz in erster Linie dem Fremdschutz dient, kann somit laut Christian Drosten, dem Virologen der Charité, eine Ausbreitung des Virus zumindest verlangsamt werden, womit man effektiv zu Entlastung des Gesundheitssystems beiträgt.

Was muss ich beim Tragen einer Gesichtsmaske beachten?
Die Community-Maske bzw. die Stoffbarriere sollte eng anliegend aufsitzen und während des Tragens nicht angefasst werden. Sobald die Gesichtsmaske feucht ist, verliert sie ihren Schutz und sollte gewechselt werden. Stoffmasken sollten regelmäßig nach der Verwendung gewaschen werden, bestenfalls in der Kochwäsche bei mindestens 60 Grad. Daher empfiehlt es sich, sich zwei Masken zu beschaffen, die abwechselnd getragen werden können. Verwendet werden sollten die Maske unbedingt ausschließlich zur Eigennutzung.

Wie schütze ich mich generell vor einer Infektion mit Covid-19?
Um bestmöglich vor einer Corona-Infektion geschützt zu sein, empfiehlt das Robert-Koch-Institut die Einhaltung einer breitgefächerten Hygiene- und Verhaltens-Etikette. Dazu gehört regelmäßiges und gründliches Händewaschen (mindestens 20 Sekunden), das Einhalten von Husten- und Nies-Regeln (mit Abstand zu Personen, in Taschentuch oder Armbeuge mit anschließendem Händewaschen) sowie ein Abstand von mindestens 1,5 Metern zu Ihren Mitmenschen.

Darüber hinaus sollte man sich so wenig wie möglich ins eigene Gesicht fassen, um die Aufnahme möglicher Krankheitserreger über Augen-, Nasen- oder Mundschleimhäute zu vermeiden. Wer Krankheitssymptome aufweist, bleibt möglichst zu Hause und vermeidet Kontakt zu anderen. (PM VGL Verlagsgesellschaft mbH)






Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


VG Rengsdorf-Waldbreitbach begeht zehnten Ehrenamtstag

Oberraden. "Sich mit Idealismus und ehrenamtlichem Einsatz einer Aufgabe widmen, die der Gemeinschaft und damit uns allen ...

Einbruch in Hümmericher Gaststätte - Tresor entwendet und später gefunden

Hümmerich. Wie die Polizei mitteilte, ereignete sich der Einbruch in den frühen Morgenstunden. Die unbekannten Täter brachen ...

Öffentlichkeitsfahndung: Vermisster 10-Jähriger aus Bad Neuenahr

Bonn/Bad Neuenahr. Die Bonner Polizei ist auf der Suche nach einem vermissten 10-jährigen Jungen aus Bad Neuenahr, der seit ...

Ein Feuer zerstörte einen Imbisswagen in Sankt Katharinen vollständig

Sankt Katharinen. Am Donnerstag (21. November) um 11.20 Uhr brach ein Feuer in einem Imbisswagen in der Linzer Straße 118 ...

Erweiterung der AWO-Kita "Haus der Generationen" abgeschlossen

Neuwied. Daher gehen die umfassenden Bemühungen weiter. Nun ist ein erfreulicher Zwischenschritt hinzugekommen: Die AWO-Kita ...

Gründung einer Selbsthilfegruppe zum Thema "Ängste, Depressionen und PTBS"

Neuwied. Am Dienstag, dem 3. Dezember findet um 18.30 Uhr bis 20.30 Uhr das Gründungstreffen einer Selbsthilfegruppe für ...

Weitere Artikel


CDU-Stadtratsfraktion setzt Zeichen der Solidarität

Neuwied. „Gerade in der momentanen Ausnahmesituation, in denen keinerlei Einnahmen zu erzielen sind, die Kosten aber ungebremst ...

AWO Gladbach beschenkt Neuwied Tafel

Gladbach. Rechtzeitig zum Osterfest hat die Gladbacher AWO für 500 Euro österliche Lebensmittel und Waren eingekauft und ...

Naturpfad Weltende gesperrt

Kroppach. Gerade bei den frühlingshaften Temperaturen der letzten Tage kam es auf dem Naturpfad Weltende vermehrt zu Massenwanderungen ...

Wann kommen endlich die versprochenen Finanzhilfen?

Region. Allenthalben wird die schleppende Antragsbearbeitung kritisiert. Die Kuriere hatten noch am Sonntagabend, den 29. ...

Oster-Wandern oder Basteln - der Wald macht's möglich

Region. Die Corona-Abstands-Regeln lassen sich abseits der ausgetretenen Pfade gut einhalten. Gleichzeitig hält der Wald ...

Kolumne „Themenwechsel“: Mit weniger Müll der Umwelt helfen

Wer schon einmal von Zero Waste gehört hat, denkt nun bestimmt an Unverpackt-Läden und eine Unmöglichkeit, die sich über ...

Werbung