Friedhof Urbach ermöglicht Bestattung unter Bäumen
Die Bestattungskultur ist im Wandel. Immer mehr Menschen wünschen sich ein Grab unter einem stattlichen Baum. Deshalb ermöglicht der Betreiber des Friedhofs Urbach, der Zweckverband Kirchspiel Urbach, diese Bestattungsart voraussichtlich ab Herbst dieses Jahres.
Urbach. Die bisherige Bestattung in einem Grab mit Einfassung und Stein, oft bei Ehepaaren als Doppelgrab, nimmt ab. Ein Faktor ist die Pflege, denn die Angehörigen wohnen nicht immer im Ort, wie es früher üblich war. Auch die Nachfrage nach Rasengräbern nimmt ab. Hier ist nur eine Platte im Rasen eingelassen, sodass der Pflegeaufwand des Rasenmähens von der Gemeinde übernommen wird.
Zunehmend ist der Wunsch unter einem Baum begraben zu werden. Aktuell wurden deshalb auf dem Urbacher Friedhof auf einer 1.000 Quadratmeter großen Freifläche rund zehn Meter hohe Großbäume gepflanzt: Drei Hainbuchen fünf Sommerlinden eine Pyramidenbuche Die Bäume wurden bei der Baumschule Steger in Elz-Malmeneich gekauft und innerhalb der letzten Woche mit Tieflader angeliefert und per Bagger an ihre Standplätze gebracht. Hierfür hat das Kirchspiel rund 30.000 Euro investiert.
Die neun Bäume bieten lauf Bürgermeister Kuhlmann insgesamt Platz für 216 Urnen. Sie werden um jeden Baum in zwei Kreisen á zwölf Urnen angeordnet. Es wird kleine Hinweisschilder wahrscheinlich auf einer Platte am Baum geben. Die Bäume werden bis Herbst jetzt erst einmal einer besonderen Pflege unterzogen. Es gibt von der Baumschule eine Anwachsgarantie, die jedoch auch vorgegebene Maßnahmen erfordert.
Am Gründonnerstag wurden die Pflanzarbeiten abgeschlossen. Durch die Bepflanzung mit den Großbäumen ergibt sich eine optische Aufwertung des Friedhofs, weil eine bislang ungenutzte Rasenfläche hierfür Verwendung findet. Die Friedhofsordnung wird bei der nächsten Kirchspielsitzung angepasst, sobald die nächste Sitzung wegen der bestehenden Restriktionen wieder möglich ist. Hier sollen dann auch die Gebühren für die günstige Baumbestattung festgelegt werden.
Seit 2016 wird die Urnenbestattung in drei Kreuzstelen ermöglicht. Die insgesamt 48 Plätze werden nun bald komplett belegt sein. Deshalb wird kurzfristig ein weiterer Platz für drei Stelen angelegt werden, wie der Bürgermeister berichtet.
woti
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