Nach jedem Regen folgt der Sonnenschein
Wie sich Kinder und Senioren in Wohneinrichtungen der AWO über Corona-Sperren hinweg gegenseitig Kraft und Hoffnung schenken. Viele ältere Menschen in Seniorenheimen, Kranke und auch Menschen mit Behinderung sind momentan recht einsam. Besucher dürfen oft in die Einrichtungen gar nicht mehr hinein und so können Verwandte und Freunde auch nicht zu Besuch kommen. Das ist besonders traurig an Feiertagen, wie zuletzt dem Osterfest.
Neuwied. Deshalb hatte sich die Kinder- und Jugendarbeit des AWO Kreisverbands Neuwied gemeinsam mit dem Kinder und Jugendbüro der Stadt Neuwied eine besondere Aktion einfallen lassen.
Die Kinder in Neuwied wurden dazu aufgerufen, kleine Ideen zu entwickeln und den Bewohnern in unseren Heimen eine Freude zu bereiten. Gerade an Ostern bedeutete das Kontaktverbot für viele Kranke und ältere Menschen eine sehr isolierte Zeit. Da freut man sich über Osterpost oder Frühlingsgrüße, ein selbstgebasteltes Bild oder einen kleinen Osterkorb sehr. So war es dann auch in den Einrichtungen der AWO Pflege & Senioren gGmbH „Altes Brauhaus zur Nette", „Haus Weißer Berg", „Haus Kettig" und Betreutes Wohnen. Die strahlenden Augen der Bewohner und ihre große Freude bei der Übergabe der Geschenke waren der Beweis dafür, wie sehr sich diese Aktion gelohnt hat. Ein besonderer Dank gilt der städtischen Kindertagesstätte „Neuwieder Kinderschiff". Hier haben die Kleinen mit ihren Erzieherinnen 30 gefüllte Osterkörbe für die Heimbewohner gebastelt und dazu noch einen Extrakorb für die Mitarbeiter, worüber sich alle sehr gefreut haben.
Mit vielen kleinen und auch größeren Aktionen machten sich Jung und Alt die Corona-Zeit etwas leichter. Bewohner und Mitarbeiter der Betreuungseinrichtungen des AWO Kreisverband Neuwied erhielten in diesen Tagen zahlreiche Briefe und Bilder die geeignet waren, Mut zu machen in dieser schwierigen Zeit.
In einem Brief heißt es zum Beispiel: „Liebe Bewohner, wir sind Béla (5) und Blake (2,5) und möchten Ihnen heute ein paar Zeilen schreiben - lassen. Das Schreiben übernimmt unsere Mama für uns, wir sind ja noch zu klein und können noch nicht schreiben. Sie kennen uns nicht, aber wir haben gehört, dass wegen diesem blöden Corona kein Besuch kommen darf und man auch nicht mehr so viel raus kann. Da dachten wir uns, dass wir Ihnen mit ein paar lieben Zeilen und einem selbst gemalten Bild vielleicht eine Freude machen können. Wir vermissen nämlich unsere Omas und Opas auch ganz schrecklich. Omas und Opas sind etwas ganz Besonderes. Unsere Mama sagt, Omas sind wie Mamas, nur mit Puderzucker. Und Opas sind wie Knöpfe, sie halten alles zusammen." Unter ihren Brief haben die Kinder ein Herz gemalt in dem steht: „Bleiben Sie gesund!"
Fin, 4 Jahre alt, hat eine Sonne und einen Regenbogen gemalt, in dem steht: „Ich wünsche euch viel Kraft und dass wir alle gesund bleiben." Neele und Lena haben in ihr Bild die Worte geschrieben: „Liebe ist immer da!" Mut macht auch ein Regenbogenbild von Kindern, die dazu geschrieben haben: „Nach jedem Regen folgt der Sonnenschein!" Diesen schönen Spruch verwendeten die Bewohner und Mitarbeiter von Haus Kettig und erstellten damit ein wunderschönes Fensterbild. Die ganze Aktion hat sehr viel bewirkt, waren sich Mitarbeiter und Bewohner im Haus Kettig der AWO einig. Besonders rührend fanden sie es, dass Kinder aus dem Ort an sie gedacht haben. Daraus entstand die Idee, den Kindern mit einem ebenfalls selbst gemalten Fensterbild etwas von ihrer Freude zurückzugeben. Die Fenster im Speisesaal wurden mit einem bunten Regenbogen bemalt. Außerdem wurde ein Dankesbrief an die Kinder verfasst und diesen zugeschickt. So entstehen - trotz räumlicher Trennung - starke Verbindungen, die allen das Leben in der schwierigen Corona-Zeit etwas leichter machen.
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