Gartenabfälle gehören nicht in den Wald
Mit der Schließung der Wertstoffhöfe, als eine Schutzmaßnahme vor der Corona Pandemie, hat die Grünabfallentsorgung im Wald in einigen Gebieten des Forstamtes Dierdorf zugenommen. Einige Förster und Waldbesitzer fanden in den letzten Wochen oft größere Mengen von Grünabfällen am Waldrand, an Wegen und Waldparkplätzen.
Region. Die Entsorgung im Wald ist verboten und das aus gutem Grund. Grünschnitt, Gras und Laub gelten als Abfall und dürfen nicht in den Wald oder die Feldflur entsorgt werden. Es drohen hohe Bußgelder. Was viele nicht wissen: Grünschnitt auf diese Weise zu entsorgen, kann das vorhandene Ökosystem durcheinanderbringen. Da es sich um pflanzliches Material handelt, ist es vielen Gartenbesitzern nicht bewusst, dass sie der Natur einen Schaden zufügen.
Der Schaden ist nicht gleich sichtbar, aber durch die Verrottung der Gartenabfälle kommen mehr Nährstoffe in den Waldboden und das natürliche Gleichgewicht im Wald gerät durcheinander. Die Folge ist das starke Wachstum von Stickstoff liebende Pflanzen wie Brennnessel oder Brombeere, die dann die standortangepassten Arten wie Veilchen oder andere Waldblumen verdrängen.
Des Weiteren gelangen Nitrate in den Boden und weiter bis ins Grundwasser. Das führt zu einer Verschlechterung der Qualität des Wassers und kann gesundheitsschädlich sein. Außerdem können die Grünabfälle Wurzeln, Zwiebeln, Knollen oder Samen von nicht heimischen Pflanzen enthalten. Diese Pflanzen, die sogenannten Neophyten, werden dann zu einem Problem in unseren Wäldern. Manche von ihnen sind so konkurrenzstark, dass sie alles andere verdrängen. Ein Beispiel dafür sind der Riesenbärenklau oder das indische Springkraut.
Im Kreis Neuwied gibt es mehrere Möglichkeiten, Gartenabfälle umweltgerecht zu entsorgen. Die Eigenkompostierung im Garten, die Entsorgung in der Biotonne oder die Abgabe einer gewissen Größe und Menge bei einer Grünschnitt-Annahmestelle bei den Wertstoffhöfen. Nähere Informationen dazu gibt es bei der Kreisverwaltung Neuwied. Zum Schutz der Umwelt bitten wir alle Gartenbesitzer, die vorhandenen Möglichkeiten zu nutzen.
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