Italienischer Corona-Patient in der DRK Kamillus Klinik genesen
Im Rahmen der Ausbreitung und Schwere der Erkrankungsverläufe in Verbindung mit Covid-19 Infektionen und den vielen schlechten Nachrichten, die unsere Zeit prägen, sind es Geschichten wie diese, die Anlass zur Freude und Hoffnung geben. Der schwer erkrankte Patient aus Italien, der am späten Abend des 3. April 2020 in die DRK Kamillus Klinik eingeliefert worden war, ist von seiner Covid-19 Erkrankung genesen und kann bald in seine Heimat zurückkehren.
Asbach. Um das höchst mögliche Potential an Sicherheit für alle Patienten und Mitarbeiter zu gewährleisten, entschied sich die Krankenhausleitung schon zu Beginn der Pandemie drei Betten mit Schleuse und den dazugehörigen Schutz- und Hygienemaßnahmen vorzubereiten. Nachdem der anfangs erwartete Anstieg von Patienten mit schweren Krankheitsverläufen in der Region ausgeblieben war, fiel die Entscheidung einen Corona-Patienten aus Bergamo/Italien, einem Hotspot der Corona Pandemie, aufzunehmen.
Der Gesundheitszustand des 66-jährigen Mannes war kritisch als er die DRK Kamillus Klinik, ein Krankenhaus der Grundversorgung, in Asbach erreichte. Organisiert wurde der Transport durch das Generalsekretariat des Deutschen Roten Kreuzes in Berlin, in Zusammenarbeit mit der Deutschen Botschaft in Rom und der Luftwaffe der Bundeswehr. Der Ablauf hat logistisch hervorragend funktioniert. Die Klinik wurde über jeden Schritt informiert.
Es war der erste Covid-19 Patient auf der Station und damit eine besondere Herausforderung. Ein ärztliches Behandlungsteam unter der Leitung des Chefarztes der Inneren Medizin, Marc Weyer, gemeinsam mit einem erfahrenen Team an Intensivpflegekräften wurde zusammengestellt. Eine Betreuung unter strengster Einhaltung der Hygienemaßnahmen und in voller Schutzausrüstung wurde sichergestellt. Natürlich dachte man auch daran was passiert, wenn der Patient in einem fremden Land und einer fremden Sprache aufwachen würde. Daher wurde gewährleistet, dass zu jederzeit ein italienisch sprechender Mitarbeiter zur Verfügung stand.
Der Patient, der mit einer Vorerkrankung zur Hochrisikogruppe zählt, befand sich bei seiner Einlieferung in einem lebensbedrohlichen Zustand. Bis zu seiner Erkrankung war er in Italien noch berufstätig. Doch dann kämpfte er nicht nur mit dem Corona-Virus, sondern zusätzlich mit einer Pilzerkrankung der die Lunge schwer schädigte. Es drohte Organversagen, „Seine Chancen standen schlechter als 50:50“, so der Chefarzt der Inneren Medizin, Marc Weyer.
Seit einer Woche ist der Patient in einem stabilen Zustand. Er ist von der Beatmung entwöhnt und auch die vorübergehende Dialyse ist nicht mehr notwendig. Seine Stimme und sein Händedruck werden von Tag zu Tag kräftiger und er ist hochmotiviert in seine Heimat zu seiner Familie zurückzukehren und dort eine Reha zu beginnen.
Während der gesamten Zeit hat das Team, bestehend aus ärztlichen, pflegerischen und therapeutischen Mitarbeitern vorbildlich funktioniert. Dank des enormen Engagements aller, kann der Patient noch diese Woche zurück in seine Heimat. Laut Sr. Romy ist das Team der Intensivstation in dieser Zeit noch enger zusammengewachsen. Sie und ihre Kollegen haben besonders viel Gefühl für diese außergewöhnliche Situation gezeigt und dem Patienten so tägliche Videoanrufe zwischen ihm und seiner Familie ermöglicht.
Weitere Personen haben sich nicht infiziert. Es ist immer genügend Schutzausrüstung vorhanden gewesen. „Wir würden jederzeit wieder so handeln und einen Corona-Patienten aus anderen Ländern aufnehmen, sollte es noch einmal notwendig werden“, sagte Chefarzt Marc Weyer.
Insgesamt werden in vier DRK Kliniken der Region, sechs Patentinnen und Patienten aus Italien betreut. Zum Teil sind diese bereits genesen und können in ihre Heimat zurückverlegt werden.
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