Bad Honnef erhält für die „Radwende" eine 170.000 Euro-Förderzusage
Gute Nachrichten für Radfahrer und Freunde der klimafreundlichen Mobilität im Stadtgebiet: Ab 2. Juni kann die Stadt Bad Honnef mit der Umsetzung der ersten Bausteine des neuen Radverkehrskonzepts beginnen. Das zuständige Bundesamt für Güterverkehr hat der Stadt der Stadt die Zusage zum eingereichten Förderantrag mit einem Gesamtvolumen von 167.650 Euro angekündigt.
Bad Honnef. Die Umsetzung der Maßnahmen kann jedoch bereits frühzeitig beginnen. „Wir werden den vielen guten Ideen und Empfehlungen des neuen Radverkehrskonzepts nun auch die ersten Taten folgen lassen", kündigte Bürgermeister Otto Neuhoff an: „Klimaschutz beginnt nicht irgendwo am anderen Ende der Welt, sondern bei uns selbst. Jetzt steigern wir in unserem Stadtgebiet Schritt für Schritt und gemeinsam mit Stadtplanern, Verkehrsexperten und den Bürgerinnen und Bürgern die Attraktivität des klimaschonenden Radverkehrs. Ein wichtiger Wegbereiter hierfür, die Zusage der Förderung aus dem Nationalen Radverkehrsplan (NRVP) für unser Projekt „Die Radwende", ist nun da."
Hinter dem nun bewilligten Förderantrag steckt ein umfangreicher Maßnahmenkatalog, erklärt Wirtschaftsförderin Johanna Högner, die das Antragsverfahren bearbeitet hat: „Wir wollen auf breiter Basis mit Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation die Menschen dazu bewegen, die bereits vorhandenen und die neu geschaffenen Potenziale für den klimafreundlichen Radverkehr in unserem Stadtgebiet zu nutzen." In Planung ist etwa ein Fahrradfestival, bei dem das neu konzipierte Radwegenetz im Stadtgebiet provisorisch markiert und dann von Radfahrern getestet werden kann. Beim „Fest der Flicken" werden Bürgerinnen und Bürger aktiv beteiligt auf der Suche nach Schlaglöchern und Hindernissen, die dann zeitnah beseitigt werden sollen.
Neben einem Kunstwettbewerb im öffentlichen Raum entlang der Radroute durchs Mucherwiesental ist auch die Etablierung der Fahrradmobilität in Aegidienberg und seinen topographischen Herausforderungen geplant, erklärt Johanna Högner: „All das ist Teil eines Kommunikationskonzeptes für einen Zeitraum von anderthalb Jahren. Ziel ist es, dem Fahrrad einen neuen Stellenwert in der Nahmobilität zu geben. Hierzu gehört auch, dass wir dem Radverkehr in unserer Stadt eine Marke und ein Farbkonzept geben werden, welches dann zum Beispiel auch im geplanten Beschilderungskonzept aufgegriffen wird."
Um mehr Komfort, mehr Sicherheit und mehr Klimaschutz durch mehr Radverkehr zu ermöglichen, soll im nächsten Schritt ein innerstädtisches, getrennt vom motorisierten Individualverkehr geführtes Radroutennetz aufgebaut werden, ergänzt Mitautor Fabiano Pinto, Leiter des Geschäftsbereichs Städtebau. So werde bei einigen Routen zu prüfen sein, ob und wie dem Radfahrer auf diesen Routen Priorität eingeräumt werden könne. „Das alles geschieht im engen Dialog mit den Bürgern", kündigte Fabiano Pinto an: „Auch werden wir uns neuralgische Punkte anschauen, bei denen es regelmäßig zu Konflikten zwischen Radfahrern, Fußgängern und Autofahrern kommt, und an einer Entschärfung und Optimierung arbeiten."
Dazu gehöre auch, mit sogenannten Aufmerksamkeitsflächen und Geschwindigkeitsreduzierungen auf besondere Gefahren aufmerksam zu machen. Ein zentrales Thema des öffentlichen Dialogs wird auch die zuletzt vieldiskutierte Einführung von Fahrradstraßen sein, erklärt Fabiano Pinto: „Mit der versuchsweisen Umgestaltung einzelner Straßenzüge und der Erprobung im Alltag sollen alle Straßennutzer für diese neue Form des Verkehrsraums sensibilisiert werden."
Der Ende April eingereichte Förderantrag sieht ein Gesamtvolumen von 167.650 Euro für mehr Klimaschutz durch Radverkehr vor. 80 Prozent der Gesamtmittel, umgerechnet 134.120 Euro, werden vom Bund finanziert. Weitere Maßnahmen sollen bald folgen, kündigt Bürgermeister Otto Neuhoff an: So ist auch der zweite, große Förderantrag für diverse Investitionen in die Stärkung und den Ausbau der Fahrradinfrastruktur in Vorbereitung. „Die Zusammen mit der Verbesserung unseres Angebots im Öffentlichen Personennahverkehr, dem Ausbau der Bahnhöfe mit besseren Parkflächen für Pendler und auch mit der Klimafokusberatung machen wir uns als Stadt gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern ganz aktiv für den Klimaschutz stark. Denn uns ist bewusst, dass Klimaschutz nur als Gemeinschaftsaufgabe gelingen kann und vor unserer eigenen Haustüre beginnen muss." (PM)