Pfarrerin Julia Arfmann-Knübel brachte den Schutz an
Aller guten Dinge sind drei: Das gilt auch für die von den Künstlern Elmar Hermann und Hugo Schneider ins Leben gerufene Aktion, die Raiffeisen-Statue in den Zeiten der Corona-Pandemie mit unterschiedlichen Mund-Nase-Schutzmasken zu versehen. Nun hat Pfarrerin Julia Arfmann-Knübel die letzte Maske angebracht.
Neuwied. Statuen üben einen besonderen Reiz aus, besitzen einen besonderen Symbolwert. Momentan rücken sie gar in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, werden weltweit gestürzt, wenn sie im Zusammenhang mit rassistischen Ereignissen und dementsprechend historisch belasteten Persönlichkeiten stehen. In der Deichstadt stellt sich die Sache allerdings ganz anders dar.
„Natürlich ist auch unsere Raiffeisen-Statue ein Symbolträger, doch der Name Raiffeisen ist positiv besetzt, steht für Gemeinschaftssinn“, betont der Neuwieder Künstler Elmar Hermann. Nicht umsonst war „Solidarität“ das Motto der ersten Maske, gefolgt von „Individualität“. Die dritte trägt nun den Titel „Schutz“ und weist darauf hin, dass man sich trotz der in Deutschland verhältnismäßig glimpflich ablaufenden Corona-Pandemie nicht in trügerischer Sicherheit wiegen darf.
Wie bisher stammt der Entwurf von Elmar Hermann und Hugo Holger Schneider, beide sind Teil der Künstlergruppe NUANS, die seit 2007 mit diversen Projekten und Ausstellungen international unterwegs ist. Neben der Mundschutzreihe hat NUANS übrigens das Bühnenbild für das aktuelle Stück „Corona Papers“ im Schlosstheater Neuwied gestaltet. Hermann lebt seit drei Jahren wieder in Neuwied und initiiert seitdem immer wieder Projekte in seiner Heimatstadt. Er ist immer im Austausch mit anderen Künstlern und Kulturschaffenden - getreu dem Motto Raiffeisens: „Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele.“
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Gäste mit einer Verbindung zu Raiffeisen haben den Mund-Nase-Schutz angebracht. Zur letzten Aktion wurde die junge Pfarrerin Julia Arfmann-Knübel von der Evangelischen Friedenskirchengemeinde Neuwied eingeladen. Sie war sofort begeistert von der Idee. „Friedrich Wilhelm Raiffeisen war ein tief gläubiger Protestant, bereits in der Evangelischen Kirche in Flammersfeld entwickelte er gemeinsam mit dem damaligen Pfarrer Ideen, um die verarmte Landbevölkerung zu unterstützen“, erinnert Arfmann-Knübel. „Als Bürgermeister in Heddesdorf hat er zudem 1854 den Heddesdorfer Wohltätigkeitsverein gegründet, um dem ärmeren Landvolk und den städtischen Handwerkern und Arbeitern zu helfen.“
Im Anschluss an die Aktion fand vor dem Denkmal noch ein offener Dialog über die drei Motive „Solidarität“, „Individualität“ und „Schutz“ statt. Teilnehmer waren neben Hermann, Schneider, Arfmann-Knübel noch Petra Neuendorf, die Leiterin des Amtes für Stadtmarketing, und Bernd Willscheid, Leiter des Roentgen-Museums, sowie die bisherigen „Masken-Beauftragten“, der Heimbach-Weiser Künstler Norbert Bleidt und Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig.
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