Jetzt hat Neuwied doch noch sein Sommertheater
Von Eckhard Schwabe
SATIRE | In der Kulturlandschaft der Stadt am Rhein erlebte man in den Sommermonaten der vergangenen Jahre auf verschiedenen Bühnen viel Kulturelles - mal mehr, mal weniger groß arrangiert und mit dazu passenden Schauspielern in den jeweiligen Hauptrollen.
Neuwied. Kulturelles: Gerade Theaterstücke brauchen eine gewisse Zeit der Vorbereitung, um durch den Schreiber des Stückes entworfen, textlich gut geschrieben und für die Bühne fertig gestellt zu werden. Nun ja, was Zeit in Anspruch genommen hat, war sicherlich die durch den dramaturgischen Leiter des Stückes notwenige Recherche und das sich Gedanken machen, wie lange, wie viele Akte soll mein Stück haben und wie lange wird es am Ende der Vorstellung sein.
Das jetzige Stück fing bereits im Herbst an. Der wurde kein goldener und bildete den ersten Akt, auch am heutigen Tag steht noch nicht wirklich fest, aus wie vielen Akten das Stück zum Schluss bestehen wird, denn es schreibt sich selbst immer wieder fort, man könnte sogar sagen, es ist die Daily Soap, bei der es immer neue Wendungen in der Entwicklung gibt, für einige absehbar, für andere vollkommen überraschend. Sind wir etwa doch im wahren Leben?
Bei jedem Theaterstück gibt es Rückblicke, Hintergrundinformationen in Wort und Bild; der Zuschauer muss ja informiert werden, damit er die ganze Tragweite des Theaters auch verstehen kann. Welchem Gerne das gerade jetzt Aufgeführte angehört, bleibt dem geneigten Zuschauer mehr oder weniger verborgen, es reicht von Drama bis hin zur Schmierenkomödie, so zumindest entsteht der Eindruck, wenn man es auf die ein oder andere Weise verfolgt.
Dramaturgisch wichtig ist die Einbindung von Tieren in die Geschichte, dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Hund, Katze, Maus, oder Federvieh handelt. Sie tragen maßgeblich dazu bei, wobei sie auch für Verwirrungen sorgen können.
Spätestens nach dem ersten Akt, so zumindest in unserem jetzt aufgeführten Stück, konnte man in den Medien Kritiken mit aussagekräftigen Bildern und Meinungen der Zuschauer lesen, diese machen Lust auf mehr, oder sagen einem: „Nee, das muss man nicht wirklich haben.“
Kultur, natürlich auch eine Streitkultur, hat viele Facetten. Hin und wieder lohnt sich ein genauer Blick aber auch das Gegenteil kann der Fall sein, dass man sich kopfschüttelnd abwendet und sagt „Ist nicht mein Ding, muss ich nicht haben“. Aber eines ist sicher: Früher oder später gehen die Lichter auf der Bühne aus, der Saal leert sich, der Zuschauerraum wird von den Hinterlassenschaften gereinigt und alle kehren ins wahre Leben zur Sache zurück. Es ist halt Theater, was für den Einen mehr und für den Anderen weniger von Interesse war oder ist.
Eckhard Schwabe
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