Werbung

Nachricht vom 17.07.2020    

Ein Leben geht zu Ende

Der Wunsch vieler Schwerstkranker ist es, die letzte Zeit dieser Lebensphase zu Hause im gewohnten Umfeld zu erleben. Möglichst schmerzfrei! Mit Unterstützung von Pflegediensten, Haus- und Fachärzten, Palliativ-Care Fachpflegekräfte und Hospizarbeit wird bereits bestmöglich versucht, dieses zu ermöglichen. Dennoch stoßen Angehörige und Betroffene oftmals an ihre Grenzen.

Von links: Dr. Ralph Sasse, Dr. Bettina Dieterle, Dr. Ingo Hannes, Jörg-Peter Mallmann sowie Hans-Peter Schirmbeck. Foto: privat

Neuwied. Aus diesem Grund wurde nun die gemeinnützige Stiftung „Palliativ Zuhause“ gegründet. Jörg-Peter Mallmann, der einen ambulanten Pflegedienst führt, erlebt Tag und Nacht, mit welchen Problemen Patienten in ihrer letzten Lebensphase zu kämpfen haben. Zusammen mit dem Palliativzentrum Koblenz, das den Bereich Koblenz-Neuwied-Mittelrhein-Hunsrück betreut, war es ihm eine Herzensangelegenheit, diese Stiftung zu gründen.

Das Augenmerk der Stiftung liegt auf zwei Schwerpunkten, auf der finanziellen Unterstützung für 24-Stunden-Betreuungsangebote und auf der Ausbildung von Fachkräften, um Pflegeintensiv-Wohngruppen anzubieten. „Trotz der bestehenden Versorgungsangebote gibt es große Lücken“, erklärt Jörg-Peter Mallmann die Situation. „Werden alle Angebote genutzt, wird der Patient vielleicht drei bis vier Stunden am Tag betreut. Den Rest übernehmen Angehörige.

Doch was macht ein alleinlebender Patient oder jemand mit körperlich oder psychisch-emotional überforderten Angehörigen? Die Kosten für die restlichen 20 Stunden können sich die meisten nicht leisten. Besonders in der Nacht sind die Patienten häufig sehr aktiv. Das hält ein Angehöriger auf die Dauer nicht aus.“ Das zweite Problem: Es gibt zu wenig ausgebildete Palliativ-Care Fachkräfte.

„Wir möchten eine qualitativ hochwertige Versorgung Schwerstkranker für zu Hause, aber auch in Pflegeintensiv-Wohngruppen anbieten. Hier können Patienten die dauerhaft beatmungspflichtig sind, in nahezu häuslicher Umgebung versorgt werden“, führt Dr. Ingo Hannes, Leitender Palliativmediziner des Palliativzentrums Koblenz aus. „Dazu braucht es Personal, das nicht nach einer 6 bis 12-wöchiger Schnellausbildung die Betreuung übernimmt und manchmal noch nicht mal weiß, um welches Krankheitsbild es sich bei dem Patienten handelt.



Leider gibt es immer mehr von diesen Einrichtungen, die rein wirtschaftlich ausgerichtet sind. Gewinne, die wir hingegen erwirtschaften, fließen direkt zurück in die Stiftung und kommen somit den Patienten wieder zugute.“ Ein Engagement, das auch die absolute Unterstützung von Erwin Rüddel, Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender des Bundesgesundheitsausschusses, erfährt, wie er auf der Gründungsveranstaltung betonte. „Wir brauchen diese flächendeckende ambulante Palliativversorgung. Die Stiftung leistet eine wichtige Arbeit für die Gesellschaft. Durch ihren Einsatz wird die Versorgung in der Region noch besser.“

Auch Dr. Adolf Weiland, Landtagsabgeordneter begrüßt die Gründung und den Zweck der Stiftung: „Für immer mehr Menschen ist es wichtig, die letzte Zeit ihres Lebens zu Hause möglichst schmerzfrei erleben zu können. Dies ermöglicht die Stiftung. Deshalb ist sie beispielhaft und wichtig.“ Weiterführende Infos gibt es hier. (PM)




Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Neuwied & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


CDU Ortsverband Erpel ehrt langjährige Parteimitglieder

Erpel. In der Vorstandswahl wurden folgende Personen einstimmig in ihre Posten wiedergewählt:
Beate Lister 1. Vorsitzende ...

Kartenvorverkauf für große Prunksitzung in Erpel ist gestartet

Erpel. Ab sofort können Karten für die Sitzung bei Martina Schwager reserviert werden. Dies ist per Mail unter schwager_erpel@yahoo.de ...

Schützenverein Rott-Wied sorgt für Sicherheit mit neuem Defibrillator

Rott. Der Schützenverein Rott-Wied hat für gesundheitliche Notfälle im Schützenhaus einen wichtigen Schritt zur Sicherheit ...

Nicole nörgelt … über die Mafia-Methoden und den Wahnsinn mit der GEZ

GLOSSE. Grundsätzlich ist es ja gar kein Problem, wenn es einen entsprechenden Beschluss gibt, dass für eine Leistung eine ...

Vorstand der Genossenschaft Deichwiesenhof bekommt Ehrenamtspreis

Bonefeld. In der Laudation heißt es: "Die Ortsgemeinde Bonefeld ist stolz auf ihre drei Mitbürger, Martina Heickmann, Patrick ...

Die Friedensaktivistin Maria Biedrawa berichtet aus Zentralafrika

Neuwied. Der Abend begann mit einer kurzen Einführung durch Josef Freise zu Max-Josef Metzger, der von Papst Franziskus am ...

Weitere Artikel


Namenswettbewerb zum Vogel des Jahres 2020: Turteltaube

Holler. In diesem Sommer hat der NABU vier neue Turteltauben in ihrem Brutgebiet in Hessen mit einem Sender ausgestattet. ...

Der Urbacher Weiher wird sicherer gemacht

Urbach. Der Gemeinderat Urbach war somit auch gefordert für den Weiher entsprechende Maßnahmen zu treffen. Deshalb werden ...

Neue Spielgeräte in Steimel-Weroth in Betrieb genommen

Steimel. Zuvor sind die Spielgeräte von den Gemeindearbeitern Thomas Hering und Burkhard Grollius montiert worden. Mit tatkräftiger ...

Verkehrsunfall mit Flucht auf der A 3

Neustadt (Wied). Der 23-jährige PKW-Fahrer eines grauen VW Touran befuhr den mittleren von drei Fahrstreifen der A 3 in Fahrtrichtung ...

Mammographie-Screening in Puderbach

Puderbach. Eine Einladung zum Mammographie-Screening am Bus-Standort Puderbach erhalten alle anspruchsberechtigten Frauen ...

14 Nachwuchskräfte haben duales Studium beim Finanzamt Neuwied begonnen

Neuwied. Der dreijährige duale Studiengang mit dem Abschluss „Diplom-Finanzwirt (FH)“ verbindet Praxis und Theorie miteinander. ...

Werbung