Ausschuss „Landkreis 2030 – Regional- und Kreisentwicklung" tagte
Gleich drei Themenkomplexe standen auf der Agenda der Sitzung des Ausschusses „Landkreis 2030 - Regional- und Kreisentwicklung": Demografie, Natur und Regionalität und die Gesundheitsversorgung. Landrat Achim Hallerbach hatte das neue Gremium auf Kreisebene Corona-bedingt erst kürzlich zu seiner ersten Sitzung einladen können.
Kreis Neuwied. „In vielen Lebensbereichen wird sich unser Landkreis in den kommenden Jahren deutlich verändern. Auf wichtige Zukunftsfragen brauchen wir kluge Antworten. Da ist es nur konsequent, dass wir der weiteren Entwicklung unseres Landkreises ein eigenes Gremium widmen und dort ganz gezielt Themenstellungen bündeln, die in der bisherigen Gremienarbeit nur punktuell „vorkamen" bzw. in ganz unterschiedlichen Gremien bearbeitet wurden", stellte der Landrat bei der Begrüßung der Ausschussmitglieder fest. Zusammengesetzt ist der Ausschuss aus insgesamt 14, von den Fraktionen im Kreistag entsandten, Mitgliedern mit hoher kommunalpolitischer Erfahrung und Expertise.
Zur „Einstimmung" auf die Themenvielfalt der Ausschuss-Arbeit stellte Kerstin Schwanbeck-Stephan, (Zentralabteilung der Kreisverwaltung Neuwied), den Ausschussmitgliedern die aktuelle Prognose des statistischen Landesamtes zur Demografischen Entwicklung vor. Daraus, wie sich unter anderem Geburtenzahlen, Sterbefälle, die Lebenserwartung oder auch Zu- und Abwanderung in beziehugsweise aus dem Landkreis Neuwied entwickeln, erwachsen wichtige Zukunftsaufgaben.
Nach Berechnungen der Statistiker wird die Kreisbevölkerung bis 2040 um fast 9.000 Menschen zurückgehen. Das entspricht zum Beispiel in etwa der Hälfte der aktuellen Einwohnerzahl der ganzen Verbandsgemeinde Linz. Die Menschen im Landkreis Neuwied werden aber nicht nur weniger werden; innerhalb der Altersgruppen sind gravierende Verschiebungen erkennbar. Besonders betroffen von dem prognostizierten Einwohnerminus werden die beiden Altersgruppen der bis 20-Jährigen und die der 20- bis 65-Jährigen sein.
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Das bringt unter anderem viele Herausforderungen für den Arbeitsmarkt mit sich. Der sieht sich je nach Branche bereits heute mit einem spürbaren Mangel an Fachkräften konfrontiert. Umso wichtiger, dass sich der Landkreis Neuwied als idealer Standort zum Wohnen, Leben und Arbeiten positioniert, seine Vorzüge noch stärker herausarbeitet und präsentiert.
„Ehrliche, erlebbare Qualität und hochwertiger Geschmack - beispielsweise im Metzger-Handwerk - stehen längst nicht erst im Fokus, seit die Fleischindustrie durch Corona verstärkt in den Blick (und die Kritik) gekommen ist", lautet etwa eine der fachlichen Einschätzungen von Jörg Hohenadl von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises. Er berichtete dem Ausschuss über die künftigen Vermarktungschancen von Natur und Regionalität.
„Dem zunehmenden Interesse und Bewusstsein der Menschen für Themen wie Nachhaltigkeit, Ökologie, Energie- und Umweltbewusstsein und Naturstärke hat unser Kreis viel zu bieten. Deshalb bin ich dankbar, dass unsere Wirtschaftsförderungsgesellschaft hier weitere Schwerpunkte ihrer Arbeit setzen wird", resümierte Landrat Achim Hallerbach nach der ersten Ausschuss-Sitzung.
„Der Ausschuss ist genau das richtige Gremium, um Themen zu diskutieren, die zurzeit vielleicht noch nicht überall „auf dem Schirm" sind, die aber neben vielen anderen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten die politische Arbeit dominieren werden. Hier haben wir heute einen guten Auftakt in einem konstruktiven Geist gehabt und ich bin zuversichtlich, dass wir manche gute Entscheidung begleiten und auf den Weg bringen werden", sagte Landrat Achim Hallerbach. (PM)
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