Insel Grafenwerth: Bau der barrierefreien und hochwasserfesten Wege fast fertig
Zaungäste der Arbeiten im ersten Bauabschnitt auf der Nordspitze der Insel Grafenwerth haben es bereits gesehen: In der vergangenen Woche hat ein Unternehmen für Spezialstraßenbau den Einbau der neuen Spazierwege weitestgehend abgeschlossen.
Bad Honnef. Natur- und Landschaftsschutz sowie die Barrierefreiheit standen bei der aufwendigen Planung und dem Bau der Wege an erster Stelle, erklärt Carolin Böhm, Leiterin des Fachdienstes Umwelt und Stadtgrün der Stadt Bad Honnef: „Barrierefreiheit ist heute eine Grundvoraussetzung, um mit öffentlicher Förderung neue Wege erreichten zu können. Dazu gehört, dass der Belag eben, stufenfrei und möglichst rutschsicher zu gestalten ist. Zugleich ist die Insel Teil des Landschaftsschutzgebietes, weshalb in der Planung externe Beratungen, Gutachter und die Untere Landschaftsbehörde des Rhein-Sieg-Kreises involviert waren.“
Daher findet man im ersten Bauabschnitt nun zwei Typen von Wegen, die optisch nur auf den zweiten Blick zu unterscheiden sind, erklärt die Fachdienstleiterin: „Überall dort, wo Baumwurzeln angetroffen wurden oder zukünftig unter einem neuen Weg leiden würden, sowie im Bereich, der vom neuen Rundweg eingefasst wird, kommt die sogenannte wassergebundene Decke zum Einsatz.“ Tragschicht und Belag der wassergebundenen Decke sind grundsätzlich fest, aber nicht unbeweglich oder asphaltiert, sodass der Weg von Spaziergängern sicher genutzt werden kann, zugleich aber Niederschlagswasser versickert und Wurzeln sich unterirdisch entfalten können.
„Um die Wurzeln der Jahrzehnte alten Bäume zu erstarken, wurde im Unterbau ein spezielles, offenporiges, salzarmes Baumsubstrat eines hierbei führenden Herstellers verwendet“, betont die Fachdienstleiterin Umwelt und Stadtgrün. Das Wurzelwachstum, Hochwasserereignisse und auch die zukünftige Nutzung als Spazierweg werden eine regelmäßige Überprüfung der wassergebundenen Wege sowie gelegentliche Beseitigung von Auswaschungen oder Unebenheiten erfordern.
Aufgrund der Abstände zu den Baumwurzeln, der Sicherheit vor Auswaschungen durch Hochwasser und den Anforderungen für die Befahrbarkeit durch das Wasser- und Schifffahrtsamt, das auf der Insel Betriebsflächen unterhält, und den städtischen Bauhof, wurde der neue Rundweg an der Außenkante des ersten Bauabschnitts in solider Bauweise errichtet. „Statt grauen Asphalt, der sich zudem im Sommer enorm aufheizen würde, laufen die Spaziergänger auf einer speziellen Deckschicht, auf welche mit Hilfe eines speziellen Epoxidharzes als Klebstoff eine dünne, ebene Schicht aus hellem und griffigem Natursplitt aufgebracht wurde“, zeigt Carolin Böhm: „So kombinieren wir die Anforderungen an die Barrierefreiheit, die Befahrbarkeit, den Hochwasserschutz und die Verkehrssicherheit mit den Möglichkeiten einer naturnahen Gestaltung an einem der schönsten Orte im Stadtgebiet.“
Noch lassen sich die neuen Wege nur durch den Bauzaun bestaunen, der derzeit insbesondere im Bereich des Insel Cafés neue, freie Sichtachsen auf das Siebengebirge preisgibt, erklärt Carolin Böhm: „Zumindest in diesem Jahr: Entlang des Weges und auch an der Nordspitze wurde bereits eine standortgerechte Weidenbepflanzung vorgenommen. Bereits in wenigen Jahren werden die aktuell noch kleinen Weiden enorm gewachsen sein, dem Weg Schatten spenden und zugleich mit ihren Wurzeln die Böschung vor den Einflüssen von Hochwassern schützen.“ (PM)
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