Kai Kazmirek in Weinheimer Hitze mit Zeiten zufrieden
Schneller als bei seinem WM-Bronze-Gewinn 2017 in London, schneller als bei seinem Olympia-Zehnkampf 2016 in Rio de Janeiro: Kai Kazmirek hat bei der Kurpfalz Gala in Weinheim über 110 Meter Hürden ein Ausrufezeichen gesetzt.
Neuwied. Nach 14,37 Sekunden im ersten Block (4. Platz) steigerte er sich im zweiten Durchgang deutlich auf 14,14 Sekunden und belegte mit dieser starken Zeit den dritten Rang. Über die gleiche Strecke wird der 29-Jährige am kommenden Wochenende bei der Deutschen Meisterschaft in Braunschweig neben dem Weitsprung und dem 400-Meter-Lauf einen seiner drei Einzelstarts absolvieren. „Mit dieser Zeit bin ich sehr zufrieden", ordnete er das Ergebnis ein.
Bevor die Meute endlich auf die Tartanbahn durfte, musste sie sich einer anderthalbstündigen Geduldsprobe unterziehen. „Es hieß immer wieder noch fünf Minuten, dann geht es los. Es war schwierig, sich warm und die Konzentration zu halten", schildert Kazmirek. Ein Regenschauer, der die Messinstrumente einnässte und vorübergehend außer Gefecht setzte, verzögerte den Ablauf empfindlich.
Kazmirek nutzte die abgespeckte Version des hervorragend besetzten Meetings in Baden-Württemberg, um sich den kurzen Strecken zu widmen. Dass der Zehnkämpfer der LG Rhein-Wied über 100 Meter (10,88 Sekunden, Platz 24) und 200 Meter (21,80 Sekunden, Platz 8) gegenüber den Spezialisten das Nachsehen hatte, war zu erwarten. Die halbe Stadionrunde lief Hendrik Reinhard in 22,23 Sekunden (Platz 13). „Über die 100 Meter hing die Konzentration trotz eines runden Rennens etwas hinterher und über 200 Meter war die Luft ein wenig raus", fasste der Zehnkämpfer seine Läufe zusammen. „Die Zeiten waren aber alle in Ordnung."
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Zwei weitere Rhein-Wieder absolvierten in Weinheim ebenfalls ihre Generalproben für Braunschweig: Sophia Junk belegte im A-Finale über 100 Meter in 11,54 Sekunden Rang fünf beim Sieg von Rebekka Haase. Für den Endlauf bei Windstelle hatte sich die 21-Jährige mit 11,49 Vorlauf-Sekunden (0,7 Meter pro Sekunde Rückenwind) qualifiziert. „Von der Zeit her war Weinheim zwar nicht besser als Regensburg, aber ich habe viel von meiner Technik umgesetzt, nur wenige Fehler gemacht und konnte einiges mitnehmen", analysierte Junk. Die heißen Temperaturen, die wenigen Schattenplätze für die Athleten und die zeitlichen Verzögerungen im Ablaufplan kosteten allen das eine oder andere Hundertstel. Auch deshalb blieben die Finalistinnen hinter ihren Vorlaufzeiten zurück. Roger Gurskis 10,56 Sekunden aus dem Vorlauf reichten für den B-Endlauf, in dem er später allerdings nicht mehr startete.
In der Altersklasse U20 schaffte es Lennart Roos über 200 Meter auf Rang drei hinter den beiden Nachwuchs-Nationalkaderathleten Robin Ganter und Max Tank. „Durch das lange Warten in der Hitze habe ich mich etwas müde gefühlt. Die ersten 100 Meter konnte ich gut angehen, hinten heraus habe ich dann aber doch die Müdigkeit gespürt. Die Zeit ging ganz in Ordnung", sagt Roos zu seinen 22,29 Sekunden.
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