Reger Betrieb in den Schulen des Landkreis Neuwied
Ferienzeit ist Arbeitszeit. Die beiden Begriffe, die sich dem Grunde nach gegenseitig ausschließen, treffen bei den Schulen gerade in den Sommerferien zu. Wenn die Schüler die Ferien genießen und die Lehrer in der unterrichtsfreien Zeit nicht im Gebäude präsent sein müssen, nutzen Handwerker die Freiräume, um im Auftrag des Schulträgers Baumaßnahmen in den Schulen umzusetzen.
Region. „Eigentlich werkeln wir an allen Standorten" erklärt Michael Mahlert, 1. Kreisbeigeordneter und in dieser Funktion unter anderem für Schulen und Immobilien zuständig, und ergänzt: „mal sind es unsere fleißigen Hausmeister, die kleinere Unterhaltungsmaßnahmen am Gebäude durchführten, manchmal aber auch die Großbaumaßnahmen, die durch Konjunkturförderprogramme oder den Digitalpakt Schule in den nächsten Jahren abzuschließen sind".
Erster Halt auf seiner Rundreise durch die Schulen war für Michael Mahlert das Schulzentrum in Neustadt/Wied. Die Realschule plus und das Gymnasium erhalten aus dem Konjunkturprogramm KI 3.0 für ca. 1,5 Millionen Euro neue Fenster. „Die Arbeiten liegen im Zeit- und Kostenplan, was gerade bezogen auf die Zeit in der Corona-Krise keine Selbstverständlichkeit ist", betonte der Beigeordnete.
In der Sporthalle der Realschule plus traf er auf Heizungsbauer, die eine neue Heizungsanlage einbauen und alte Lüftungskanäle demontieren. „Der Rückbau der Lüftungskanäle trifft uns besonders, da wir aufgrund von Corona an einigen Sporthallen, so auch in dieser, die Belüftungssituation verbessern müssen." erklärte Michael Mahlert. Die alten Kanäle konnten aufgrund ihres baulichen Zustands nicht mehr genutzt werden. Der Kreis hat bereits eine Abluftanlage für diese Sporthalle in Auftrag geben, so dass die Halle nach deren Inbetriebnahme auch ausreichend belüftet werden kann. Während an der einen Stelle Bauarbeiter arbeiten wurden im Foyer von Mitarbeiter der Firma Tintenklecks, im Auftrag des Landkreises die Schulbuchtaschen für die Schülerinnen und Schüler, die an der Schulbuchausleihe teilnehmen, gepackt.
Weiter ging es zur Realschule plus nach Dierdorf. Das Realschulgebäude erhält im Rahmen des Konjunkturprogramms 3.0 ein neues Dach und eine Photovoltaikanlage. „Die Anlage hat eine Leistung von 30 Kilowatt-Peak, was grundsätzlich für die Versorgung von drei Vier-Personen-Haushalten ausreichend wäre", erklärte Holger Oster, der die Schule als zuständiger Techniker für den Kreis betreut. Der Strom wird an Ort- und Stelle verbraucht, was Voraussetzung für die volle Förderung der Maßnahme war. Bund und Land beteiligen sich zu 90 Prozent an den Investitionskosten in Höhe von circa 320.000 Euro. „Gerade die Funktionsweise und Leistung der Photovoltaikanlage können wir sehr gut in unseren Unterricht einbauen", zeigte sich Sally Ost von der Schulleitung der Realschule plus in Dierdorf überzeugt, die bereits mit den Vorbereitungen für das neue Schuljahr begonnen hat.
Bei seinem Besuch konnte Michael Mahlert dann auch die Freiwilligen begrüßen, die in den letzten beiden Ferienwochen die Sommerschule in der Realschule Dierdorf betreuen und zu einem Einweisungsgespräch mit Vertretern der Kreisverwaltung und der Verbandsgemeindeverwaltung gekommen waren. Den an der Sommerschule teilnehmenden Kindern soll die Möglichkeit gegeben werden, die durch die Corona-bedingte Schließung der Schulen entstandenen Defizite in den Fächern Deutsch und Mathematik auszugleichen. Der Landkreis und die Verbandsgemeinde Dierdorf nutzen für ihre Angebote gemeinsam das Gebäude der Realschule plus, so dass Bürgermeister Horst Rasbach ebenfalls die Freiwilligen begrüßen konnte, ihnen den Dank für ihr Engagement aussprach und viel Erfolg bei der Durchführung der Sommerschule wünschte.
Die Rundreise führte zurück an den Rhein. An der Carl-Orff-Schule in Neuwied –Engers ließ sich Michael Mahlert durch den zuständigen Techniker, Christoph Horbert, über den Stand des Neubaus des Bewegungsbads an der Carl-Orff-Schule informieren. „Bis Ende August sind wir mit den Rohbauarbeiten fertig" erklärte Christoph Horbert und zeigte sich optimistisch, dass der Bauzeitenplan eingehalten werden kann, wonach die Arbeiten Ende 2020 abgeschlossen werden sollen. "Bund und Land beteiligen sich an den Kosten der Baumaßnahme in Höhe von circa 1,7 Millionen Euro, ohne deren Beteiligung eine zeitnahe Umsetzung für den Landkreis nicht zu leisten gewesen wäre", stellte Michael Mahlert klar.
Die Rundreise endet an der IGS Neuwied, wo im Gebäude der ehemaligen Pestalozzi-Schule sechs Klassenräume auf einer Etage saniert werden. Kathrin Weiß, die die Maßnahme für die Kreisverwaltung Neuwied betreut, erklärte dem Beigeordneten, dass die Kosten hierfür bei circa 100.000 Euro liegen werden, die der Landkreis ohne Förderung aufbringen muss. Die Arbeiten stehen unmittelbar vor ihrem Abschluss. Die ersten Räume werden bereits durch die beauftragte Reinigungsfirma endgereinigt. Gleichzeitig wird die Ferienzeit, wie an vielen anderen Schulen, für die Grundreinigung der Gebäude genutzt. „Bei der Grundreinigung", erklärte Hans-Jürgen Schmitz, der sich als Hausmeister der IGS dem Rundgang angeschlossen hatte, "werden die Böden gründlich gereinigt und neu eingepflegt. Das kann man nur machen, wenn nicht täglich hunderte von Füßen durch die Räume und Flure laufen."
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