Wildkatzen - Bedrohte Jäger
Die Europäische Wildkatze sieht der Hauskatze zwar ähnlich, ist aber nicht der wilde Vorfahre unserer Hauskatzen, denn diese stammen von der afrikanischen Falbkatze ab. Im Zoo Neuwied lebt ein Wildkatzen-Pärchen.
Neuwied. Anders als Hauskatzen sehen alle Europäischen Wildkatzen sehr ähnlich aus. Sie haben eine Körperlänge von insgesamt etwa 120 Zentimeter, wovon etwa 25 bis 35 Zentimeter auf den Schwanz entfallen. Mit einem Gewicht von bis zu acht Kilogramm sind sie deutlich schwerer als Hauskatzen. Die Beine sind dicker und die Schnauze breiter. Außerdem ist das Fell der Wildkatze länger und ihr Schwanz ist stark buschig.
Wildkatzen leben in der Regel einzelgängerisch. Sie bewohnen Wälder und sind vorwiegend nachtaktiv. Den Tag verbringen sie versteckt in Baumhöhlen, Totholzhaufen oder ehemaligen Fuchsbauten. Die geschickten Schleichjäger erbeuten vor allem kleine Säugetiere, wie Mäuse oder Kaninchen, aber auch Vögel. In weiten Teilen ihres ehemaligen Verbreitungsgebiets wurde die Wildkatze ausgerottet. Die deutschen Bestände haben sich in letzter Zeit etwas erholt, vor allem in den Mittelgebirgen. Nicht zuletzt durch Auswilderungen von Tieren, die in Zoos oder Wildparks geboren und groß gezogen wurden. Vor ihrer Auswilderung werden die jungen Wildkatzen auf das Leben in der Wildnis vorbereitet, indem das Erjagen von Beutetieren trainiert wird.
Der größte Zoo in Rheinland-Pfalz in Neuwied hat in der Vergangenheit auch zum Erhalt der Wildkatzen in Deutschland seinen Beitrag geleistet und zum Beispiel Nachzuchten ausgewildert. Doch noch immer ist die Wildkatze gefährdet: Ihr fehlen vor allem abwechslungsreiche Kulturlandschaften mit ausreichend Querungsmöglichkeiten im dichten Straßennetz, damit sie zwischen Waldgebieten wandern und sich ausbreiten kann. (PM)
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