Die „mit Abstand“ außergewöhnlichste Delegiertenversammlung
Am heutigen Freitag, 4. September 2020 hat die IG Metall Neuwied 65 Delegierte sowie deren Stellvertreter/innen zur Konstituierenden Delegiertenversammlung eingeladen. Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Um die Versammlung trotz der Corona-Pandemie für alle Beteiligten so sicher wie möglich zu gestalten, hatte die Geschäftsstelle eigens hierfür eine Eventhalle in Neuwied Engers angemietet.
Neuwied. Ein umfangreiches Hygienekonzept sowie ein disziplinierter Umgang aller Beteiligten mit Abstandsregelung und Maskenpflicht sorgten für eine entspannte Atmosphäre. Die Gesundheitsministerin, Sabine Bätzing-Lichtenthäler und der Oberbürgermeister der Stadt Neuwied, Jan Einig richteten ein Grußwort an alle Anwesenden.
Markus Eulenbach gab mündliche Ergänzungen zum Geschäftsbericht. Die Geschäftsstelle kann mit ihrer Arbeit der letzten vier Jahre zufrieden sein. So war die zweithöchste Mitgliederzahl, mit 7.161 Mitgliedern, der letzten zwanzig Jahre zu verzeichnen. Diese sind unter anderem darauf zurückzuführen, dass es gelungen ist, mehr Betriebe gewerkschaftlich zu betreuen, Betriebsräte zu installieren und Tarifbindung herzustellen. Aber auch betrieblich geführte Konflikte haben zur positiven Mitgliederentwicklung beigetragen.
Kollege Eulenbach verwies aber auch darauf, dass die IG Metall vor großen Herausforderungen steht. Seit März hat sich die Welt wegen Covid-19 verändert. Arbeitsplatzabbau, niedrige Lohnabschlüsse, Eingriffe in bestehende Tarifverträge gilt es abzuwehren. Aber auch gesellschaftspolitische Themen, wie zum Beispiel eine zukunftsfähige Rentenpolitik, stehen auf der Agenda.
Markus Eulenbach wurde als Erster Bevollmächtigter und Kassierer vorgeschlagen und einstimmig wiedergewählt. Er hat zum vierten Mal hintereinander das Vertrauen der Delegierten gewinnen können. „Ich danke allen Anwesenden für das in mich gesetzte Vertrauen und freue mich auf die nächsten vier Jahre der Zusammenarbeit“, so Markus Eulenbach nach dem überwältigenden Wahlergebnis.
Wilfried Stenz hat altersbedingt nicht mehr als Zweiter Bevollmächtigter (ehrenamtlich) kandidiert. An seiner Stelle wurde Marc Winter, seit Juni 2020 Betriebsratsvorsitzender von Thyssenkrupp Rasselstein in Andernach, vorgeschlagen. Auch er wurde einstimmig für sein neues Amt gewählt. In den Ortsvorstand wurden folgende Kolleginnen und Kollegen gewählt: Vera Dernbach (ZF Friedrichshafen AG), Beate Elingshausen (TRW Kfz Ausrüstung GmbH), Rainer Geyermann (SPIE SAG GmbH), Helmut Hecking (Wirtgen GmbH), Lana Horstmann (Thyssenkrupp Rasselstein GmbH), Olaf Mnietzkowski-Henn (TWE Dierdorf GmbH & Co. KG), Frank Pinhammer (Niedax GmbH & Co. KG), Uwe Siebenmorgen (Winkler + Dünnebier GmbH) und Ulrich Spiekermann (Becker & Co. GmbH). Der Ortsvorstand startet also mit viel Frauenpower in die nächste Amtszeit.
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Per Akklamation wurden vier Delegierte und deren Stellvertreter zur Bezirkskonferenz und der Tarifkommissionen gewählt.
In einem mit viel Beifall bedachten Redebeitrag von Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, zum Thema „Solidarität in der Transformation. Aufgaben und Ziele der IG Metall während und nach Corona“, zeigte er die Risiken aber auch Chancen der Transformation auf. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass ein Sozialstaat unverzichtbar ist. Millionenfache Kurzarbeit, sichere Rentenzahlungen und ein Gesundheitssystem, dessen Stärken sich aktuell zeigen, geben Sicherheit und stabilisieren die Gesellschaft.
Gewürdigt wurde auch der langjährige Einsatz von Wilfried Stenz. Er war von 2004 bis 2008 Beisitzer im Ortsvorstand und ab 2008 ehrenamtlicher Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Neuwied. Ein herzliches Dankeschön galt auch Melanie Adenauer und Michael Herbst, die nicht wieder kandidierten.
Markus Eulenbach beendete die Versammlung mit den Sätzen: „Nur gemeinsam können wir diese Krise überstehen und uns künftigen Herausforderungen stellen. Lasst uns zusammenhalten. Noch nie war es so wichtig, Teil einer starken Gewerkschaft zu sein! Bleibt gesund – Glück auf!“
(PM)
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