Ökumenischer Schöpfungsgottesdienst vor der Pfarrkirche Heilig Kreuz
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Neuwied gestaltet festlich-religiöse Feier am Tag der Schöpfung. Gott hat uns die Erde gegeben damit wir leben und auf ihr die Zeit bestehen.
Neuwied. Auf dem Freigelände vor der Pfarrkirche Heilig Kreuz rund um den kleinen Apfelbaum und weiteren schönen Bäumen hatte sich eine große Zahl von Christen verschiedener Glaubensgemeinschaften eingefunden. Dort hatten Mitglieder der AG Christlicher Kirchen in Neuwied gemeinsam mit einem großen Team der dort ansässigen Pfarrgemeinde am Tag der Schöpfung einen ökumenischen Schöpfungsgottesdienst gestaltet, der großes Interesse fand.
Seit dem Jahr 2010 feiert die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) jährlich am ersten Freitag im September einen ökumenischen Tag der Schöpfung. Im Mittelpunkt stehen das Lob des Schöpfers, die eigene Umkehr angesichts der Zerstörung der Schöpfung und konkrete Schritte zu ihrem Schutz. In Neuwied kamen am Sonntag viele erwartungsvolle Menschen bei angenehmen Wetterbedingungen vor der innen wie außen besonders ansprechenden katholischen Kirche zusammen, die von Tina Monzen von der gastgebenden Pfarrgemeinde herzlich begrüßt und mit den örtlichen Gegebenheiten, wozu auch die im rückwärtigen Bereich der Kirche liegenden offenen Gärten gehören, bekannt gemacht wurden. Diese werden von Bewohnern des angrenzenden Wohnviertels bearbeitet, bepflanzt und gepflegt.
Unter der musikalischen Begleitung der Heimbach-Weiser Instrumental- und Gesangsgruppe „Heavens Tone“ traten die Gottesdienst-Mitwirkenden Karen Wilson, Kornelia Achilles, Ewald Bachmann, Sayad Boyaci, Christina Heider-Tohir, Volker Husmann, Artur Kern, Petra Schunkert, Martin Schmtz-Bethge, Margarete Moritz und Werner Zupp an den provisorisch errichteten Altar. Mit Blumen und Früchten sowie mit Weintrauben bestückt, erhielt der Altar nicht zuletzt wegen seiner farbenfrohen Gestaltung die Aufmerksamkeit der Besucher und Besucherinnen. Sowohl Tina Monzen als auch der Prediger Pfarrer Werner Zupp wiesen die Christen zudem auf das Motto dieses Nachmittags hin, der mit der Themenstellung „Weinklang“ für eine heitere Atmosphäre im weiten „Labyrinth-Rund“ der Kirchenwiese sorgte.
Von einer stimmlich wie musikalisch gut aufgelegten Band begleitet, sang die versammelte Gemeinde (immer auf Abstand bedacht), einige Lieder, die den „Schöpfungstag“ in anschaulich-harmonischer Weise widerspiegelten. „ Insbesondere auch der Refrain des Liedes „Gott gab uns Atem, damit wir leben – Gott hat uns die Erde gegeben, damit wir auf ihr die Zeit bestehen – Gott will nicht, dass wir diese Erde zerstören. Er schuf sie gut, er schuf sie schön“, fand ein gutes emotionales Echo bei der Besucherschar.
Bevor die Gemeinde ein eigens für diese Schöpfungsfest vorbereitetes Agapemahl (Agape= Gottes reine, bedingungslose Liebe) entgegen nahm, das aus Brot und Weintrauben bestand, predigte Pfarrer Werner Zupp unter dem Text des Johannes-Evangeliums, der das Gleichnis von Jesus vom Weinstock und den Reben zum Inhalt hatte.
„Ich bin der Weinstock und ihr seid die Reben... und Gott ist der Weingärtner, auf den wir alle angewiesen sind...“ Schließlich erinnerte der Pfarrer daran, dass „wir als Reben am Weinstock nicht alles alleine schaffen müssen, sondern, dass der Weinstock für jeden von uns da ist und, dass es außer uns noch andere „Reben“ gibt, aus denen im übertragenen Sinne Christen ihren Glauben empfangen und weitergeben. „Denn für uns alleine können wir nicht sein. Und so bilden wir nur in der Gesamtheit den einen kräftigen traubenbringenden Weinstock“, betonte der Pfarrer der Marktkirchengemeinde. Mit den Worten, dass nur mit Jesus Christus und im Einklang miteinander das Besondere und die Reben in ihrer ganzen Fülle aus dem einen Weinstock am Ende einen guten Wein ergibt, beendete Pfarrer Zupp seine „Schöpfungspredigt“. Nach dem gemeinsam gesprochenen Glaubensbekenntnis sang die versammelte Gemeinde mit der musikalischen Begleitung von „Heavens Tone“ das Lied vom Suchen und Fragen: „Suchen und fragen, hoffen und sehn, miteinander glauben und sich verstehen, lachen, sich öffnen, tanzen, befreien, so spricht Gott sein Ja, so stirbt unser Nein“.
Nach diesem erlebnisreichen Freiluft-Gottesdienst ganz im Zeichen äußeren Abstandshaltens und dennoch im harmonischen Beisammensein, sangen die versammelten Christen mit besonderer Freude unter anderem, „dass das Leben ein Fest sei, mit Jesu Geist in der Mitte; mit Brot und Wein für die Freiheit, mit Jesu Brot als Mahl der Gemeinschaft und mit Wein als Trank eines neuen Lebens.
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