FC Lokomotive Montabaur erreicht 3. Runde im Kreispokal
Das Pokalspiel von Lokomotive Montabaur bei der SG Neuwied II war nichts für schwache Nerven: Nach insgesamt 120 dramatischen Minuten setzte sich Lok mit 5:2 (1:0, 2:2) nach Verlängerung durch, und feierte damit den bisher größten Erfolg in der noch jungen Vereinsgeschichte.
Neuwied/Montabaur. Es war ein Spiel, das alles bot, was Fußball ausmacht. Begleitet von einer großen Anhängerschar, die so viel Lärm machten, als wenn 200 Zuschauer dabei gewesen wären, startete die Elf von Trainer Viktor Bichert furios. Die SG Neuwied II wurde teilweise regelrecht in der eigenen Hälfte eingeschnürt und an die Wand gespielt, es ergaben sich dadurch logischerweise mehrere hundertprozentige Torchancen. Doch hierbei offenbarte sich wieder einmal das große Manko der Elf aus Montabaur, sie benötigen zu viele Chancen, um ins Schwarze zu treffen. Auch in der Kreisliga D gilt das Motto: „Nur wer das Runde in das Eckige bringt, kann gewinnen.“
Trotz der spielerischen Überlegenheit der Westerwälder, gelang es der SG Neuwied mehrfach, durch schnell vorgetragene Konter plötzlich alleine vor Torhüter Daniel Kühl aufzutauchen, der durch mehrere Glanzparaden einen Rückstand verhinderte. Unter dem Jubel der mitgereisten Fans, gelang es schließlich Robert Friedrich zum verdienten 1:0 aus dem Gewühl heraus einzunetzen, und so für die knappe, jedoch nicht unverdiente Führung zur Halbzeit zu sorgen.
Die Halbzeitpause ist den Spielern der Lokomotive anscheinend nicht gut bekommen, denn urplötzlich drehte sich das Spiel, die SG Neuwied wurde spielbeherrschend. So gelang es der SG Neuwied innerhalb von 15 Minuten den 0:1 Rückstand in eine 2:1 Führung umzuwandeln, die auch durch einige Patzer in der Abwehr zustande kamen. In der 70. Minute war das Glück der Bichert-Elf gnädig, als es einen berechtigten Elfmeter gab, den Dimitri Gergert eiskalt zum 2:2 verwandelte. In den verbleibenden 20 Minuten wogte das Spiel hin und her, jedes Team wollte noch in der regulären Spielzeit den Siegtreffer erzielen. Es gab Chancen zuhauf auf beiden Seiten, die aber von beiden glänzenden Torhütern zunichte gemacht wurden. So kam es letztendlich zu einer Verlängerung, die zweimal 15 Minuten betrug.
In der Verlängerung bewies die Lokomotive, dass sie konditionell der SG Neuwied II eindeutig überlegen waren, weil den Mannen von der Wied einfach die Puste ausging. Aus diesem Grund zeigte sich eine immer größer werdende Überlegenheit, die sich endlich auch in Toren ausdrückte, als Robert Friedrich erneut als Torschütze zum 3:2 glänzte. Ihm stand Reinhold Kühl in nichts nach, der die Treffer zum 4:2 und 5:2 erzielte und damit den Endstand herstellte.
Nach dem Abpfiff brachen bei Lok Montabaur die Dämme, Jubel über Jubel bei Fans und Spielern, alle lagen sich in den Armen und feierten den Einzug in die 3. Runde des Kreispokals. Angelique Koch hatte in weiser Voraussicht, zusammen mit ihren zwei Freundinnen, aus der nahegelegenen Tanke einige Kisten des edlen Gerstensaftes geholt, denn der Erfolg musste begossen werden.
Der WW-Kurier konnte nach dem Spiel mit dem Vorsitzenden von Lokomotive Montabaur und dem Trainer, einige Worte wechseln. Viktor Kurz: „Ich bin so glücklich, dass wir die Hürde in Neuwied genommen haben. Mit der Mannschaftsleistung bin ich im Großen und Ganzen sehr zufrieden. Nach den beiden unglücklichen Auftaktniederlagen in der Meisterschaft hatten wir uns viel vorgenommen. Die Mannschaft war vom Trainer gut eingestellt, die Chancenauswertung muss sich wesentlich verbessern, so bringen wir uns immer wieder um die verdienten Früchte. Das Potenzial ist aber zu erkennen, nun wollen wir auch in der Meisterschaft richtig loslegen, denn am Tabellenende in Liga D gehört Lokomotive einfach nicht hin.“
Trainer Viktor Bichert zeigte sich ebenfalls sehr zufrieden: „Natürlich bin ich mit dem Ergebnis zufrieden, habe als Trainer aber auch noch verschiedene Mängel gesehen, die unbedingt abgestellt werden müssen. Die Chancenauswertung muss besser werden, darum wird bei den kommenden Trainingseinheiten Kopfball und Torschuss ausgiebig trainiert. Ansonsten hat meine Mannschaft heute sich sehr diszipliniert an die vorgegebene Taktik gehalten, vor allen Dingen war sie in der Verlängerung konditionell topfit, ich bin glücklich, jetzt wollen wir auch in der Kreisliga D durchstarten.“
FC Lokomotive Montabaur spielte mit: Daniel Kühl, Samonin, Olejniczak, Gergert, Friedrich, Panasenko, Bitner, Reinhold Kühl, Louis Schewolje, Alexander Schewolje. Ersatzbank: Stephan Dregert, Zerkalij, Janke, Schaaf, Viktor Schewolje.
Das nächste Spiel bestreitet FC Lokomotive Montabaur am Sonntag, 27. September 2020 um 12 Uhr bei Türkiyemspor Ransbach-Baumbach, das nächste Heimspiel findet am Sonntag, 4. Oktober 2020 um 14.30 Uhr auf dem Rasenplatz in Eschelbach statt.
wear
Lokales: Neuwied & Umgebung
Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!
Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder): |