VdK rückt häusliche Pflege in den Fokus der Öffentlichkeit
120.000 Menschen werden in Rheinland-Pfalz zu Hause gepflegt, das sind 70 Prozent der Pflegebedürftigen. Doch kaum jemand spricht über die Betroffenen und ihre pflegenden Angehörigen. Um auf ihre Situation und ihre politischen Forderungen aufmerksam zu machen, haben sie in ganz Rheinland-Pfalz, so auch im Ortsverband Bad Hönningen-Rheinbrohl, weiße Bettlaken und Handtücher aus den Fenstern gehängt.
Neuwied. Organisiert wurde der landesweite Aktionstag vom Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz unter dem Motto „Wir schmeißen NICHT das Handtuch!“ „Pflegende Angehörige verdienen mehr Wertschätzung und brauchen mehr Entlastung“, so Orts- und Kreisvorsitzender Hans Werner Kaiser. „Die Corona-Pandemie hat die Situation sogar noch verschärft“, zeigt sich Kaiser besorgt.
Ein großes Problem ist, dass sich die Betroffenen nicht ausreichend über Unterstützungsleistungen für die Pflege informiert fühlen. Ein weiteres Problem ist auch, dass Verordnungen und Gesetze zur häuslichen Pflege oft an den Bedürfnissen der Betroffenen vorbei gehen. Deshalb hat der Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz am 28. Oktober 2020 Pflegewissenschaftler/innen und die pflegepolitischen Sprecher/innen der Landtagsfraktionen zu einem Diskussionsforum eingeladen. Hier sollen gemeinsam konkrete Verbesserungen für die häusliche Pflege diskutiert werden.
Und das sind die Forderungen des VdK Rheinland-Pfalz:
Pflege muss für alle bezahlbar sein
Mehr Wertschätzung für pflegende Angehörige
Bessere Information über regionale Pflegeangebote durch Pflegekassen und Pflegestützpunkte
Mehr individuelle Pflegeleistungen
Mehr bezahlbare und unbürokratische Entlastungsangebote
Ausbau von Kurzzeitpflege und Tagespflege
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