Amnesty International hält Mahnwache gegen die Todesstrafe
Vor dem Hintergrund zunehmender Hinrichtungen in den Vereinigten Staaten von Amerika auf Bundesebene fand aus Anlass des internationalen Tages gegen die Todesstrafe eine Mahnwache der Neuwied-Andernacher Gruppe von Amnesty International (AI) auf dem Luisenplatz statt. Gruppenmitglied Inge Rockenfeller wies darauf hin, dass in den USA seit diesem Jahr auch auf Bundesebene wieder systematisch hingerichtet wird.
Neuwied. Die Hinrichtungen bezeichnete Rockenfeller als unverständliche und schändliche Maßnahme eines angeblich so zivilisierten Landes und man müsse sich fragen, warum nach 17-jährigem Moratorium diese 180-Grad-Wende eingeleitet worden sei? Gruppensprecherin Susanne Kudies berichtet weiter, dass dort sieben Gefangene hintereinander exekutiert wurden. Mittels der mitgebrachten Banner und Schrifttafeln brachten die AI-Mitglieder ihr Entsetzen über die Wiederaufnahme der Todesstrafe auf US-Bundesebene zum Ausdruck, was nach deren Verständnis zweifellos ein eindeutiger Verstoß gegen die Menschenrechte ist.
„Wir möchte ausdrücklich betonen, dass es bei unserer Aktion nicht generell um Straffreiheit geht, sondern darum, dass Todesstrafe sowohl gegen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verstößt, als auch generell weder nachhaltig noch präventiv wirkt. Keine Verbrechensstatistik ändert sich durch die Androhung der Todesstrafe. Die abschreckende Wirkung ist sehr gering bis gar nicht vorhanden. Noch dazu ist sie unwiderruflich. Haftstrafen können im Zweifel revidiert werden, Exekutionen nicht“, erläuterten Inge Rockenfeller und Susanne Kudies. AI-Mitglied.
Amnesty-Mitglied Manfred Kirsch betonte ausdrücklich, dass alle Menschen gleich an Rechten und Würde sind. „Eine Bestrafung mittels der Todesstrafe steht hierzu im elementaren Widerspruch. Deshalb fordern wir deren Abschaffung und Exekutionen weltweit“, erklärte Manfred Kirsch, der gemeinsam mit seinen Freunden von der Neuwied/Andernacher AI-Gruppe mit dieser Mahnwache die Passanten auf das brisante Thema hinweisen wollte, wobei diesmal die Situation in den USA besonders thematisiert wurde. Dabei verwiesen die Mahnwachen-Teilnehmer/innen auf die gestiegene Anzahl der Exekutionen auf Staatsebene hin, seit Donald Trump Präsident der USA ist und informierten darüber, dass die Exekutionen auch auf Ebene der US-Bundesstaaten wieder erheblich angestiegen sind, die bereits zuvor für einen demokratisch-aufgebauten Staat absolut unerträglich waren.
Um Missverständnissen vorzubeugen, betonte Susanne Kudies ausdrücklich, dass es sich bei dieser Mahnwache um eine offiziell genehmigte Veranstaltung gehandelt hat, die von der heimischen AI-Gruppe , die sich derzeit über neue aktive Mitglieder freut, unter den bekannten Corona-Verordnungen durchgeführt wurde.
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