Rathausneubau in Bad Hönningen ist keine Lösung
Die Fraktionen im Stadtrat von Bündnis 90/Die Grünen und SPD blicken kritisch auf die Vorstellungen von Jan Ermtraud in Bezug auf den Sanierungsstau im Rathaus. Seit Jahren herrscht beim Rathaus in Bad Hönningen ein Sanierungsstau, der auch durch die Ungewissheit über eine Fusion mit den Verbandsgemeinden Linz und/oder Unkel, weiter aufgeschoben wurde.
Bad Hönningen. Während die Kandidat/innen zur Bürgermeisterwahl Bad Hönningen von Bündnis90/Die Grünen und SPD ihre Vorstellungen zu einer möglichen Sanierung dargelegt haben, bringt der Kandidat von CDU und FDP Jan Ermtraud mit einem Neubau im Bereich des Kreisverkehrs in Rheinbrohl eine völlig neue Sichtweise zu Tage.
Für Franz Breitenbach (Bündnis 90/Die Grünen) und Thomas Gollos (SPD), die ihre Fraktionen im Stadtrat Bad Hönningen anführen, bedeutet diese Sichtweise einen herben Schlag gegen die viele unternommene Anstrengungen. Mit der Aufnahme in das Städtebauförderprogramm ISEK im Jahr 2016 wurde bis heute von allen Fraktionen gemeinschaftlich viel Zeit und Arbeit in ein Konzept zur Belebung der „Innenstadt“ gesteckt. Eine Verminderung der Leerstände im Ort ist eines der Ziele der geplanten Maßnahmen, die mit der kürzlich verabschiedeten Änderung der Verkehrsführung endlich Fahrt aufnimmt.
Durch einen Neubau im Bereich des Kreisverkehrs in Rheinbrohl wird ein fast 40 Jahre altes Gebäude im Herzen der Stadt als wertlos abgestempelt. Somit ist ein weiterer Leerstand, noch dazu an einem wichtigen Begegnungspunkt in der Stadt Bad Hönningen, wohl schon vorprogrammiert. Hat der Verbandsbürgermeisterkandidat der CDU und FDP Jan Ermtraud darüber überhaupt eigene Gedanken angestellt oder nimmt er bewusst einen weiteren Leerstand im Zentrum der Stadt in Kauf? Eine solche Entwicklung werden sich die beiden Stadtratsfraktionen von Bündnis90/Die Grünen und SPD jedenfalls entschieden entgegenstellen.
Eine dem Verbandsgemeinderat vorgestellte Kostenschätzung für sämtliche Sanierungsmaßnahmen beläuft sich aktuell auf circa 1,7 Millionen Euro. Ein Neubau kann unter Einbezug von Grundstückserwerbs- und Erschließungskosten auf 4,5 bis 6 Millionen Euro geschätzt werden. Betrachtet man die aktuelle Finanzlage der Verbandsgemeinde und auch der Ortsgemeinden und der Stadt, auf die die Kosten umgelegt werden, sind dies nicht zu vernachlässigende Mehrkosten, welche auch nicht durch noch unklare Fördermittel abgedeckt werden können.
Bevor solch eine wegweisende Entscheidung getroffen wird sollte eine tatsächliche Wirtschaftlichkeit aller Maßnahmen, unter Einbezug der Vor- aber auch aller Nachteile, eingehend geprüft werden. Aus Sicht der Stadtratsfraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und SPD ist ein Neubau keine Lösung. Neben den genannten Punkten sehen sie ebenfalls Themen wie Bürgernähe und Entwicklungen für die Stadt und die Ortsgemeinden vernachlässigt.
(Pressemitteilung Bündnis 90/Die Grünen und SPD-Fraktionen im Stadtrat Bad Hönningen)
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