Leserbrief: Ist der Lockdown von Fitnessstudios richtig?
LESERMEINUNG | In den jüngst von der Bundesregierung und den Ländern beschlossenen Maßnahmen, die den Freizeitbereich betreffen, sind auch die Fitnessstudios betroffen. Sie müssen ab Montag, den 2. November schließen. Unser Leser Detlef Eenhuis hat dazu einen Leserbrief verfasst.
Rheinbrohl. „Mit absolutem Unverständnis haben wir die Beschlüsse der Regierung aufgenommen, nach denen unsere gesundheitsorientierten Sportstudios ab kommenden Montag für mindestens vier weitere Wochen geschlossen werden sollen. Mehrere Studien belegen, dass die Hygienekonzepte in Sportstätten höchst wirksam sind. 62 Millionen Check-Ins wurden im Rahmen einer Studie ausgewertet. Die Inzidenz liegt demnach in Fitnessstudios bei 0,78 pro 100.000 Mitglieder. Demnach fehlt für den Lockdown unserer Branche jegliche faktische Grundlage!
Als Gesundheitssport-Anbieter sprechen wir ein Klientel an, dass mit seinem Training zu 80 Prozent medizinische Ziele verfolgt. Diese Menschen besuchen unsere Trainingseinrichtung nicht aus Spaß und als Freizeitbeschäftigung, sondern weil sie Schmerzen, Stress und Pfunde reduzieren und Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes und psychische Erschöpfungssymptome bekämpfen. Die gesundheitlichen Folgen für unsere Besucher übertreffen den Nutzen dieser Maßnahme um ein Vielfaches!
Unsere Hygienekonzepte sind mittlerweile umfangreicher als in fast allen anderen Branchen. Steuerung der Luftqualität über Lüftungsanlagen und "Fenster auf", Geräte- und Handdesinfektion, 100prozentigeige Kontaktnachverfolgung durch CheckIn-Systeme, bis hin zu Abstandsregelungen und Einsicht in Besucherfrequenzen und Live-Auslastung. Und gleichzeitig stehen die Menschen gedrängt in der S-Bahn, sitzen nebeneinander im Flieger und der Ball in der Fußball Bundesliga rollt.
Nachweislich hängt die Funktionsfähigkeit des Immunsystems direkt mit dem körperlichen Zustand des Menschen zusammen. Den Menschen also die Möglichkeit zum gesundheitlichen Training zu nehmen, ist alleine schon aus dieser Sicht völlig absurd. Letztlich hat ja genau diese Inaktivität mit dazu geführt, dass viele Menschen zur Risikogruppe zählen. Nach dem ersten Lockdown kamen viele Menschen in einem deutlich schlechteren körperlichen Zustand zurück ins Training bezüglich Arthrose, Rückenschmerzen, Blutdruck, Stressbelastbarkeit bis hin zu psychischen Krankheiten.
Der erneute Lockdown unserer Sport- & Trainingsstätten ist aus unserer Sicht ein Skandal über den die Presse berichten muss. Im Frühjahr haben wir die Maßnahmen wegen der unsicheren Faktenlage respektiert. Heute fehlt hierfür aus unserer Sicht jegliche Grundlage."
(Detlef Eenhuis, CARDIO-GYM das Gesundheits-Centrum mit dem besonderen Service)
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