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Nachricht vom 05.11.2020    

Revitalisierung der Deichkrone zum digitalen Museum

Aus der Deichkrone soll ein „Zentrum zur Auseinandersetzung mit dem Klimawandel und seinen Auswirkungen auf die Urbanität in Mitteleuropa“ werden. Das sieht ein Entwurf vor, den stellvertretend der Neuwieder Architekt Ralph Schulte dem Planungsausschuss präsentierte.

So könnte die Deichkrone nach Ideen von Architekt Ralph Schulte aussehen.

Neuwied. Die Stadt Neuwied bewirbt sich mit einem die Deichkrone betreffenden Projekt um Aufnahme in das Bundesförderprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus 2021“. Nachdem das 2019 durchgeführte Interessenbekundungsverfahren für eine gastronomische Nutzung fehlgeschlagen war, hat auf Basis von Anregungen aus dem Netzwerk Innenstadt eine Arbeitsgruppe unter Federführung des Stadtbauamts ein neues Nutzungskonzept entwickelt. Architekt Ralph Schulte hat als externes Mitglied der AG das Projekt intensiv unterstützt und als Basis für weitere Schritte einen Entwurf erarbeitet. Im Planungsausschuss erläuterte er die Details des ambitionierten Plans, mit dem die Barriere zwischen Stadt und Fluss überwunden werden soll.

Der marode Baukörper, der einer Generalsanierung bedarf, soll revitalisiert und in ein Dokumentationszentrum verwandelt werden, in dem sich Neuwieder Bürger und Besucher intensiv mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Stadtentwicklung auseinandersetzen können. Einen Arbeitstitel besitzt die Ausstellung bereits: „Land unter – was uns die gnadenlose Vereinnahmung der Natur gebracht hat“. Veranschlagt für das Projekt, das auch Platz für eine Museumsgastronomie bietet, sind nach aktuellem Kenntnisstand rund 4,6 Millionen Euro. Erhält die Stadt den Zuschlag, so wird das Projekt mit 90 Prozent aus Bundesmitteln gefördert.

Dann wird die Deichkrone gemäß ersten Überlegungen zurück in ihren ehemaligen, vom Bauhaus-Stil geprägten Urzustand versetzt. Das bedeutet zunächst: völlige Entkernung des Gebäudes und Abriss der Seitenflügel. Für deren Neubau übernimmt man ebenfalls die Ursprungspläne aus den 1920er-Jahren. Im Gebäude selbst wird es ein zentrales, durch einen Aufzug erreichbares barrierefreies öffentliches Stadt-Foyer geben. Das dient auf Höhe der Deichpromenade als Eingang zur Ausstellung. Diverse Nebenräume wie Museumsshop, Bistro und Toiletten finden sich ebenfalls dort. Die auf „höchstem digitalen Niveau“ stehende Ausstellung selbst ist im Oberschoss untergebracht. Ein „Rheinbalkon“ und Außengastronomie runden das neue Erscheinungsbild der Deichkrone ab.



Die Arbeitsgruppe, in der nicht nur relevante Ressorts der Stadtverwaltung, sondern auch Externe aus den Bereichen Kunst, Kultur und Stadtgesellschaft vertreten sind, sieht Neuwied in besonderer Weise als Standort eines solchen Zentrums prädestiniert. Die Stadt könne über rund 90 Jahre Erfahrung im Hochwasserschutz vorweisen und verfüge über entsprechendes Fachwissen. Mit dem neuen Zentrum will man verdeutlichen, dass es angesichts steigender Meerespegel nicht die Lösung sein kann, Städte einzumauern, stattdessen gilt es den Ursachen des Klimawandels entgegenzuwirken. Das komplexe Themengebiet soll daher in einer interaktiven, medial gestützten Ausstellung nicht nur nach wissenschaftlichen Erkenntnissen aufbereitet werden, sondern auch kulturelle und emotionalen Aspekte einbeziehen.

Das Konzept verfolgt ein weiteres Ziel: die Neuinszenierung der Deichanlage von Pegelturm bis Deichinformationszentrum als „touristischer Frequenzbringer“. „Als ,Leuchtturm‘ wird die Deichkrone nach ihrer Revitalisierung noch stärker identitätsstiftend nach innen wirken, während sie gleichzeitig durch die museale Nutzung überregionaler Anziehungspunkt für Gäste von außen wird“, sind sich alle Mitglieder der Arbeitsgruppe sicher.


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