Bündnis gegen Rassismus mit Mahnwache für „bunte Stadt Neuwied“
Limitierte Teilnehmerzahl auf dem Luisenplatz machte sich stark für ein Bündnis gegen Rassismus. Zwölf Männer und Frauen unterschiedlichster gesellschaftlicher Gruppen hatten sich mit Transparenten und Plakaten auf der Mitte des Luisenplatzes versammelt, um ihrer Forderung nach einer „bunten Stadt“ Neuwied Nachdruck zu verleihen.
Neuwied. Mit farbiger Kreide aufgemalte Hand- und Fußabdrücke sollten nach Aussage von Inge Rockenfeller von Amnesty International ein deutliches Zeichen für „Bunt“ und gegen Rassismus und Intoleranz setzen. Thorsten Klein vom Christlichen Friedensdienst EIRENE betonte eindringlich, dass das Neuwieder Bündnis gegen Rassismus, dem unter anderem neben den beiden genannten Organisationen auch der Jugendbeirat der Stadt und das Diakonische Werk Neuwied angehören, unbedingt für ein friedliches Miteinander eintritt und dies auch immer und immer wieder engagiert vortragen will.
Die AI-Aktivisten Inge Rockenfeller und Manfred Kirsch verwiesen auf die lange Neuwieder Tradition als weltoffene, bunte und tolerante Stadt hin, in der Menschen aus allen Teilen der Welt friedlich zusammenleben. „Insbesondere während der Flüchtlingswelle von 2015 hatte sich die Stadt offen und tolerant gezeigt, wobei sich bereits damals viele Neuwieder Bürger und Bürgerinnen für eine aktive Flüchtlingshilfe eingesetzt haben“, erinnerten die beiden engagierten AI-Mitglieder an die gewiss nicht einfache Zeit von vor fünf Jahren.
Bei aller Hoffnung auf ein friedliches Miteinander von Menschen unterschiedlicher Nationen, Religionen und Hautfarbe bleibt immer auch ein bitterer Beigeschmack hinsichtlich der Bestrebungen von Rechts Zwietracht zu säen und dieses erwünschte friedliche Zusammenleben zu stören oder sogar zu verhindern. Darin sehen die Mahnwachen-Teilnehmer eine nicht unerhebliche Gefahr für das angestrebte harmonisch-friedvolle Zusammenleben aller Bürger in diesem Land und in dieser Stadt am Rhein.
In diesem Zusammenhang erinnerte Manfred Kirsch von der Neuwieder Amnesty-Gruppe an die dunkle Zeit des Faschismus und verwies darauf, dass es in Neuwied zahlreiche Opfer bei den jüdischen Mitbürgern gegeben hat, als am 9. November 1938 auch in Neuwied Geschäfte, Schulen und Synagogen brannten. „Niemals wieder darf es in Deutschland Antisemitismus und Judenhass geben“, betonte Kirsch, der bekräftigte, dass in Neuwied alle Menschen die Möglichkeit haben müssen, unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit, ihrer Hautfarbe oder ihrer Herkunft, in Ruhe und Frieden leben zu können.
„Deshalb müssen wir immer wieder daran erinnern, dass Neuwied in Sachen Toleranz einen guten Ruf zu verteidigen hat, der auch künftig gelebt werden sollte. Mit unserer Aktion wollten wir ein Zeichen dafür setzen und dokumentieren wie vielfältig und bunt Neuwied doch ist, was letztlich allen Menschen in der Stadt zugutekommt“, erläuterten Inge Rockenfeller und Thorsten Klein im Namen der für diese Mahnwache verantwortlichen Gruppensprecher.
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