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Nachricht vom 11.12.2020    

Baumaßnahmen an Neuwieder Wilhelmstraße ziehen sich noch lange hin

Gebaut wird ein unterirdisches Regenrückhaltebecken gemäß dem Abwasserbeseitigungskonzept von 2018. Derzeit laufen die Vorarbeiten. Eine Spezialfirma musste das Gelände untersuchen, um eine sogenannte „Kampfmittelfreigabe“ zu bekommen.

Fotos: Jürgen Grab

Neuwied. Seit einigen Wochen gibt es in der kurzen, aber derzeit besonders lauten und stark schmutzverbreitenden Wilhelmstraße gegenüber dem REWE-Markt bei den Anwohnern der entsprechenden GSG–Häuser doch erhebliche Unruhe. Auf der parallel verlaufenden stadtauswärts führenden Straße herrscht sowieso tagsüber ein reger Autoverkehr, der noch verstärkt wird durch die von rechts kommenden Verkehrsteilnehmern aus der Engserser Straße.

Etliche Anwohner (in diesen Häusern leben zahlreiche ältere und teilweise behinderte Menschen), die in diesen unschönen Coronazeiten kaum nach draußen gehen können, beklagen sich derzeit über erhebliche Lärm- und Schmutzbelästigungen, die ihnen das Wohnen nicht gerade leicht machen. Einer der Anwohner verwies darauf, dass er sich auch beim Vermieter hierüber beklagt und Mietminderung angekündigt habe. Er weiß zwar, dass möglicherweise die entsprechenden Bauarbeiten notwendig sind; meinte aber, dass diese Winterzeit, in der die Corona-Pandemie älteren Menschen besonders zusetzt, wohl nicht unbedingt geeignet ist, eine solch weitreichende Baumaßnahme durchzuführen. Auf eine entsprechende Rückfrage des NR-Kuriers gab Pressesprecher Gerd Neuwirth von den bauverantwortlichen Neuwieder Stadtwerken zu dieser Thematik folgende Information:

„Gebaut wird dort ein Regenrückhaltebecken (RHB), eine geplante Maßnahme aus dem Abwasserbeseitigungskonzept 2018-2022. Rückhaltebecken können sehr große Wassermengen aufnehmen, um sie zeitversetzt und damit kontrolliert in die nachgelagerten Entwässerungsanlagen abzulassen. Hier werden circa 350 Kubikmeter Volumen in der Kanalisation geschaffen. Die Bausumme beträgt rund 800.000 Euro, die Arbeiten werden voraussichtlich bis Mai 2021 andauern.



Die Vorarbeiten sind umfangreich. Eine Spezialfirma musste das Gelände untersuchen, um eine sogenannte „Kampfmittelfreigabe“ zu bekommen: Das Gebiet ist Verdachtsfläche. Rammt man Träger für die Baugrubensicherung ein, und das ist hier nötig, ist die Freigabe unerlässlich. Gefunden wurde bisher nichts. Gegenwärtig sind die Aushub- und Verbauarbeiten im Gange, anschließend erfolgt eine erneute Untersuchung auf vorhandene Kampfmittel.

Danach werden zwei Kanäle parallel verlegt und durch jeweils ein Bauwerk miteinander verbunden. Eingebaut werden gut 100 Meter Stauraumkanal mit einem Durchmesser der Rohre von zwei Metern. Nach Fertigstellung wird die Baustelle verfüllt und die Oberfläche provisorisch hergestellt, da die Stadt beabsichtigt, die Wilhelmstraße auszubauen.

Schließlich teilte SWN-Pressesprecher Gerd Neuwirth mit, dass die Anwohner über den Ablauf dieser Arbeiten informiert worden seien. Aber natürlich ist dies kein Trost für die Anwohner, die sich offensichtlich noch lange mit Lärm und Schmutz in der Wilhelmstraße abfinden müssen. Aber vielleicht erhalten sie doch von dem einen oder anderen mitfühlenden Mitmenschen ein wenig Zuspruch und Bedauern (oder mehr), das ihnen über die noch bevorstehende unerfreuliche und bemitleidenswerte Situation zumindest ein wenig hinweghilft.
Jürgen Grab


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