Werbung

Nachricht vom 12.12.2020    

Statt Weihnachtskarten: Spende für Neuwieder Hospiz-Verein

Die Stadtwerke Neuwied (SWN) verzichten erneut auf den Versand von Weihnachtsgrüßen. Stattdessen wird ein Betrag von 750 Euro gespendet, der dieses Mal an den Neuwieder Hospiz-Verein geht. „Wir sagen immer, dass wir als kommunales Unternehmen an der Seite der Stadt und der Menschen in Neuwied stehen. Aber im Vergleich dazu macht es demütig, wenn man sieht, was ehrenamtlich geleistet wird, um Menschen beim Sterben zu begleiten“, sagt SWN-Geschäftsführer Stefan Herschbach.

Spende statt Weihnachtskarten: SWN-Geschäftsführer Stefan Herschbach (l.) übergab den Scheck an Anita Ludwig, Leiterin des ambulanten Hospizes, und den Vorsitzenden Hand-Peter Knossala. Foto: SWN

Neuwied. 1997 wurde der Neuwieder Hospiz-Verein gegründet und wuchs von zunächst 20 engagierten Menschen auf rund 400 Mitglieder, darunter über 100 ehrenamtlich Aktive. „Jeder wünscht sich, zu Hause oder wie zu Hause zu sterben. Wir möchten diesen Wunsch unterstützen und wollen dem Leben sterbenskranker Menschen bis zum letzten Augenblick Würde geben“, erklärt der Vorsitzende, Hans-Peter Knossalla.

2019 erbrachten die ehrenamtlichen Hospizbegleiter fast 4.000 Stunden auf, um Sterbenden und deren Angehörigen zur Seite zu stehen. Diese Arbeit ist ohne fachliches Fundament nicht möglich. „Wir bieten Weiterbildung, Supervision und die Möglichkeit des gegenseitigen Austauschs an, um den Männern und Frauen das nötige Rüstzeug für ihr ganz besonderes Ehrenamt mitzugeben “, so Knossalla.

Darüber hinaus ist der Neuwieder Hospizverein einer von vier Trägern, die den Bau eines stationären Hospizes verwirklichen wollen. Für Herschbach ein Projekt, das zukunftsweisend ist: „Die demographischen Zahlen sind unmissverständlich. Die Gesellschaft wird älter, darauf müssen wir uns einstellen. Der Hospiz-Verein leistet einen herausragenden Beitrag, die oft tabuisierten Themen Sterben und Tod ins Licht zu setzen. Auch ein stationäres Hospiz gehört dazu.“

Der Verein begleitet nicht nur Sterbende, sondern auch Trauernde, damit diese sich dem Gedanken öffnen können, dass das Leben zwar nie mehr so wird, wie es war, dass es jedoch wieder ein gutes und erfülltes Leben werden kann. „Deshalb war es in diesem Jahr ein besonderer Lichtblick, dass trotz der Pandemie zwölf Teilnehmende den Kurs ´Befähigung zur Trauerbegleitung im Ehrenamt´ erfolgreich abgeschlossen haben“, so Knossalla.



Auch die Begleitung trauernder Kinder ist seit 2017 ein wichtiges Anliegen des Vereins. In Gemeinschaft können die Mädchen und Jungen Rituale zur Stärkung und Trost finden und miteinander ihre Trauer annehmen und ins Leben integrieren lernen. „Die wichtigste Botschaft für die Kleinen ist: Ich bin nicht allein“, sagte der Vereinsvorsitzende. Dieses Angebot wird durch einzelne Projekte für Kinder und künftig auch für Familien ergänzt.

Man werde nachdenklich, sagt Stefan Herschbach: „Keine Frage. Ich kann die Traurigkeit verstehen, wenn man Weihnachten wegen Corona nicht feiern kann wie gewohnt. Aber die Arbeit des Vereins macht doch klar: Die meisten von uns haben Weihnachten und - hoffnungsvoll - das kommende Jahr und eine Zukunft vor Augen. Sterbende Menschen dagegen müssen mit ihren Angehörigen dem Ende des irdischen Lebens ins Auge schauen und Trauerarbeit leisten.“


Lokales: Neuwied & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Rasante Fahrt endet im Unfall zwischen Bonefeld und Straßenhaus: Polizei sucht Zeugen

Am 1. April kam es auf der B256 zwischen Bonefeld und Straßenhaus zu einer gefährlichen Verkehrssituation. ...

Halbseitige Sperrung der L 252 wegen Restarbeiten zwischen Bruchhausen und Kretzhaus

Am 3. und 4. April wird die L 252 zwischen Bruchhausen und Kretzhaus für wichtige Restarbeiten halbseitig ...

Verkehrseinschränkungen auf der B 256 bei Bonefeld

Am 3. April kommt es auf der B 256 im Bereich Bonefeld zu Verkehrseinschränkungen. Grund dafür sind Bauarbeiten ...

Gemeinsam für ein sauberes Unkel: Frühjahrsputz am 5. April

Die Stadt Unkel ruft ihre Bürger zur Teilnahme am diesjährigen Frühjahrsputz auf. Am Samstag, dem 5. ...

Sayner Hütte: Ein Industriedenkmal als "Museum des Monats"

Im März wurde die Sayner Hütte vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration als "Museum ...

Rodungsarbeiten: Vollsperrung der L 269 zwischen Bruchermühle und Döttesfeld

Am ersten Aprilwochenende müssen sich Autofahrer auf eine Verkehrsänderung einstellen. Die L 269 wird ...

Weitere Artikel


Wohnwagen ging in Harschbach in Flammen auf

Am Freitagabend, den 11. Dezember wurden die Feuerwehren Puderbach und Raubach nach Harschbach alarmiert. ...

Finja Schmitt (5a) gewinnt Weihnachtskarten-Malwettbewerb am WHG

Die Adventszeit im Jahr 2020 gestaltet sich am Werner-Heisenberg-Gymnasium (WHG) in vielerlei Hinsicht ...

Bad Honnefer beim Stadtradeln in Bestform

Das ist Rekord: 227 Teams hatten sich in diesem Jahr an der Aktion „STADTRADELN“ beteiligt, insgesamt ...

Förderbescheid für das Schlosstheater Neuwied übergeben

Keine Aufführungen, keine Besucher, kein Gemurmel und Gespräche vor den Aufführungen, bedingt durch die ...

Stadt Neuwied von IHK für gute Ausbildung ausgezeichnet

Wenn das kein Jubiläum ist: Bereits zum zehnten Mal hat die IHK Koblenz die Behörde für ihre gute Ausbildung ...

Baumaßnahmen an Neuwieder Wilhelmstraße ziehen sich noch lange hin

Gebaut wird ein unterirdisches Regenrückhaltebecken gemäß dem Abwasserbeseitigungskonzept von 2018. Derzeit ...

Werbung