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Nachricht vom 14.12.2020    

Auszeit-Gottesdienst zum Advent in der Neuwieder Marktkirche

Der Advent ist zweifellos eine ganz besondere Zeit, eine Zeit der weihnachtlichen Erwartung, der Lichter und für viele Menschen auch eine mutmachende und besinnliche Zeit. Die Lichter des Advents scheinen aber in diesem Jahr verdunkelt, denn Covid-19 stellt das Schöne, das Positive und Erfreuliche, die familiäre Gemeinschaft und vor allem das Erwarten der Geburt des Heilandes mehr oder weniger in den Schatten, in das eher Dunkle dieser Welt.

Fotos: Jürgen Grab

Neuwied. Gemeinsamkeiten, Vertrautheiten, Gespräche von Angesicht zu Angesicht, Umarmungen und persönliche Verbundenheiten sind verpönt und werden abgelehnt aus Angst vor Ansteckungen. Abstandsregelungen auch in den Kirchenbänken sowie Mund- und Nasenschutzbedeckungen nehmen einem den Atem und lassen ein persönliches Gespräch nur unter Schwierigkeiten zu. Und dennoch und trotz alledem sehnen sich die Menschen nach der Stille und der Großartigkeit eines Gotteshauses, in dem Gottesdienste, Andachten, Gebete, Meditationen und das Zuhören von gesungenen und musizierten Liedern, so wie dies am vergangenen Sonntag wiederum bei einem „Auszeitgottesdienst“ in der Marktkirche der Fall war.

Gemeindepfarrer Werner Zupp und sein motiviertes Gottesdienstteam hatten sich mit Gedanken zum Advent und vor allem mit dem „Licht, das in die Welt gekommen ist“ an die Besucher am vergangenen Sonntag gewandt, das alles eher Unschöne beiseiteschieben kann, um die Menschen letztlich doch zu erfreuen. Wenn auch von den Akteuren dieses „Auszeitgottesdienstes“ durchaus auf die dunklen Seiten dieser Tage sowohl aufgrund von vielen negativen gesellschaftlichen Entwicklungen als auch von persönlichen Belastungen hingewiesen wurde, so wurde doch das „Licht der Welt“ gerne und mit großen Erwartungen, auch mit der Symbolkraft der leuchtenden Kerzen, wahrgenommen.

Eine „Auszeit“ von den aktuellen Problemen nahmen im Gotteshaus unter den Kerzen des Advents, dem friedvollen Gesang der Sänger und Sängerinnen des Gospelchores „Klangfarben“ aus Waldbreitbach unter der Leitung von Petra Zupp und den von Pfarrer Werner Zupp und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Marktkirchen-Auszeitteams vorgetragenen Texten, konnten die „abstandhaltenden“ Kirchenbesucher gerne mit all ihren Sinnen wahrnehmen. Insofern war auch der letzte Auszeit-Gottesdienst in diesem Jahr eine bejahende, geistig-meditative Betrachtung des in diesem Jahr besonders bedrückenenden Zeitenabschnittes. Die Frage war, ob trotz der vielen Lichter in der Innenstadt, im Herzen der Menschen wirklich ein hell leuchtendes Licht vorhanden ist.



Doch sowohl im Lied „Licht der Liebe“ als auch durch entsprechende Hinweise durften die Gottesbesucher wahrnehmen, dass es „das Licht der Freude, das Licht der Hoffnung, das Licht des Friedens und das Licht der Liebe“ sehr wohl gibt und wir alle einen spürbaren Nutzen davon haben können. „Durch das Dunkel hindurch scheint der Himmel hell. Durch das Dunkel hindurch führt ein neuer Weg. Der Weg soll unsere Zukunft sein.“ Gerne hörten die Gottesdienstbesucher vom Gospelchor auch das beliebte Lied „Möge die Straße uns zusammenführen. Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand“, was durchaus einen wohltuenden Einfluss auf die Besucher in der Kirche hatte.

Ein absoluter Höhepunkt dieser sakralen Feier war zweifellos der Empfang und spätere Auszug des Friedenslichtes von Bethlehem, das die Gemeinde von den Pfadfindern in Oberbieber erhalten hatten, die wiederum die Originalflamme aus der Christi-Geburtskirche in Bethlehem bekommen haben. Dabei sang der Chor gemeinsam mit der Gemeinde (unter ihren jeweiligen Mund- und Nasenschutzbedeckungen) den Taizé-Hymnus
„Laudate omnes gentes“,
Laudate dominum.
Lobsingt, ihr Völker alle dem Herrn,
Lobsingt und preist den Herrn“.

Beim Hinausgehen aus der Kirche wünschte Pfarrer Werner Zupp den Gottesdienstbesuchern ein gesegnetes und gesundes Weihnachtsfest, wobei die Frauen und Männer des Chores und des Mitarbeiterteams Allen jeweils ein ganz persönliches Bethlehemslicht zum Abschied mit auf den Heimweg gaben. Dabei konnten sie alle mit ihrem Licht in den Händen noch einmal den Taizé-Hymnus singen und unter dem mannigfaltigen „Sternenhimmel“ auf dem Kirchenhof“ die Darstellung des „3. Adventsfensters“ miterleben.
Jürgen Grab



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