Kreiswasserwerk Neuwied erhöht die Preise
Von Wolfgang Tischler
Es hatte sich bereits bei der Beratung der Pläne für 2020 abgezeichnet, dass eine Erhöhung der Wassergebühren für das Kreiswasserwerk zum 1. Januar 2021 erfolgen muss. Im laufenden und den letzten beiden Jahren schrieb das Kreiswasserwerk Verluste. Zuletzt wurden die Gebühren vor acht Jahren erhöht.
Neuwied. „Dass die Gebühren so lange stabil bleiben konnten, lag unter anderem an den zurückliegenden dank trockener Sommer besonders umsatzstarken Jahren“, ließ Landrat Achim Hallerbach die Kreistagsmitglieder in der jüngsten Online-Sitzung wissen.
Der Ausschuss hat in den Vorberatungen den einstimmigen Empfehlungsbeschluss gefasst, die jährliche Grundgebühr je Wasserzähler von 144 Euro auf 156 Euro netto zu erhöhen, um den ansteigenden Fixkosten eine solidere verbrauchsunabhängige Einnahmebasis gegenüberzustellen.
Hinsichtlich der Benutzungsgebühren hat sich der Werksausschuss für einen neuen Kubikmeterpreis von netto 2,09 Euro für Tarifabnehmer (gegenüber bisher 1,80 Euro) und 1,17 Euro für Sonderabnehmer wie zum Beispiel die Verbandsgemeindewerke Bad Hönningen und Dierdorf (anstelle von zuvor 1,02 Euro) ausgesprochen. Für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt bedeutet dies Mehrkosten in Höhe von monatlich etwa 4,60 Euro, bei einem Single-Haushalt etwa 2,10 Euro.
Achim Hallerbach: „Ein wichtiges Ziel der Neukalkulation und des Vorschlags des Werksausschusses ist darüber hinaus die Herstellung einer Gebührenstabilität für die kommenden Jahre, so wie wir sie vom Kreiswasserwerk seit 2013 gewohnt waren. Unter den jetzigen Rahmenbedingungen können wir davon ausgehen, dass dieses Ziel mit den vorgeschlagenen Gebührensätzen erreicht werden kann.“
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Wassernotversorgung
Das Kreiswasserwerk fördert rund 3,5 Millionen Kubikmeter Wasser jährlich. Gewonnen wird dieses Wasser im Engerser Feld. In Willroth grenzt das Kreiswasserwerk an das Versorgungsgebiet des Zweckverband Wasserversorgung Kreis Altenkirchen (WKA),der sein Trinkwasser vom Aggerverband bezieht. „Derzeit befinden sich die grundsätzlichen Verhandlungen zwischen dem WKA und dem Neuwieder Werk über den Aufbau einer gegenseitigen Wassernotversorgung von bis zu zwei Millionen Kubikmeter jährlich, also gut der Hälfte unseres Wasserbedarfes, auf der Zielgeraden“, ließ Hallerbach wissen.
Aus leitungstechnischen und hygienischen Gründen muss es dabei zu einer dauerhaften Lieferung von 250.000 bis 300.000 Kubikmeter Wasser vom WKA ans Neuwieder Werk kommen. Bis die ganze Technik steht werden voraussichtlich noch zwei Jahre vergehen. Übergabepunkt wird der Hochbehälter in Willroth sein.
Der Kreistag stimmte der Erhöhung einstimmig zu.
woti
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