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Nachricht vom 22.12.2020    

Zwei neue Bad Honnefer Einträge in die Denkmalliste

Die Liste der Denkmäler ist um zwei neue Einträge erweitert: In Bad Honnef-Rhöndorf wurde die Steinplatte an der Nordfassade des Kirchturms von Sankt Mariä Heimsuchung und in Bad Honnef-Aegidienberg/Hövel das Steinkreuz an der Ecke Aegidienberger und Leonhard-Kraus-Straße eingetragen.

Die Grabplatte an der Nordfassade des Kirchturms von Mariä Heimsuchung wurde in die Denkmalliste eingetragen. Fotos: Stadt Bad Honnef.

Bad Honnef. „Am Erhalt der Baudenkmäler bestehe in beiden Fällen ein öffentliches Interesse“, so Luis Kohl von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Bad Honnef. Auf der Grabplatte aus Drachenfelser Trachyt, die an der Nordfassade des Kirchturms von Sankt Mariä Heimsuchung im Frankenweg 125 eingelassen ist, gibt es viel zu sehen: Gewidmet ist sie dem letzten Burggrafen der Burg Drachenfels und Olbrück. In der Mitte ist auf einem Wappenschild das Wappen der Burggrafen von Drachenfels zu sehen. Unter dem Wappenschild wurde ein Totenkopf mit kreuzweise liegenden Gebeinen eingemeißelt. Darüber steht auf einem Spruchband: „O homo momento mori“, was bedeutet „O Mensch, denke an Dein Sterben“.

An den vier Ecken sind vier verschiedene Wappenschilde angebracht, die eine lateinische Unterschrift verbindet, die übersetzt besagt: „Im Jahr 1530 – dritter Tag (des) Mai starb der edle Herr Heinrich – der Besitzer des Drachenfels – dessen Seele in Frieden ruhen möge“. Drei Jahrhunderte war die Grabplatte in der Familiengruft eingelassen, bis der Kölner Kaufmann Johann Theodor Essingh sie 1835 erwirbt und sie an der Außenfassade der Rhöndorfer Marienkapelle anbringen lässt. Die Marienkapelle ist bald zu klein für die Bevölkerung in Rhöndorf, deshalb wurde St. Mariä Heimsuchung errichtet und 1905 eingeweiht. Schon 1903 wurde die Grabplatte am Fuß des noch nicht fertiggestellten Kirchturms von Sankt Mariä Heimsuchung angebracht. Die Grabplatte legt Zeugnis ab von den Bestattungsriten sowie vom Weltverständnis der spätmittelalterlichen Bevölkerung. Auch künstlerische Gründe sprechen für die Erhaltung, denn es handelt sich um eine hochwertige handwerklichen Steinmetzarbeit.

Der Aegidienberger Bürger- und Ortsverein hatte die Untere Denkmalbehörde der Stadt Bad Honnef tatkräftig unterstützt, um das Wegekreuz an der Ecke Aegidienberger und Leonhard-Kraus-Straße in die Denkmalliste einzutragen. Das Wegekreuz besteht aus Trachyt. Sein Alter, es ist von 1697, ist beträchtlich. Die Inschrift auf dem Sockel ist schwer lesbar und bedeutet dem Inhalt nach: „Anno 1697 haben die Eheleute Wilhelm Jonen und Margaretha Honscheit dieses Kreuz zu Ehren Gottes in die Nachbarschaft Hövel gegeben...“ Einer der Stifter war der Aegidienberger Vorsteher Wilhelm Jonen, der 1673 als erster Steuerpflichtiger in der Kopfsteuerliste in Hövel aufgeführt wurde. In einem Schriftstück von 1687 wird er als Geschworener mit der Altersbezeichnung 63 Jahre angegeben. Das Wegekreuz, das so viele Jahre gepflegt und in Ehren gehalten wurde, zeugt von der engen Verbundenheit der Aegidienberger Bevölkerung mit ihrer Geschichte.

Die Stadt Bad Honnef hat viele geschichtsträchtige Gebäude, Straßen und Plätze. Mit offenen Augen durch die Stadtteile zu gehen, lohnt sich, denn es gibt viel zu entdecken.


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