Werbung

Nachricht vom 04.01.2021    

Zoo Neuwied droht Konkurs

Ohne Hilfe gehen im Februar im Zoo Neuwied die Lichter aus. Hahn und Badziong (CDU) fordern kurzfristig einen tragfähigen Rettungsschirm aufzuspannen!

Ohne Hilfe wird der Zoo Neuwied in die Insolvenz gehen müssen. Foto: Wolfgang Tischler

Neuwied. „Für unseren Zoo ist es fünf vor zwölf." In einem kurzfristig von der CDU-Fraktion im Neuwieder Stadtrat initiierten Gespräch mit den beiden Geschäftsführern der Zoo Neuwied gGmbH Wirtschaftsberater Hans-Dieter Neuer und Zoodirektor Mirko Thiel, machten die beiden Zoo-Verantwortlichen unmissverständlich deutlich, „dass wir ohne eine kurzfristige nachhaltige Hilfe seitens der Landesregierung durch die enormen Einnahmeverluste während der beiden Lockdowns im Frühjahr und Winter 2020 sowie die nicht zu reduzierenden Fix-Kosten des Zoos, spätestens im Februar 2021 nicht mehr in der Lage sind unsere finanziellen Verpflichtungen für Löhne, Versorgung der mehr als 1.800 Tiere und die laufenden Kosten zu erfüllen."

Thiel und Neuer erläuterten CDU-Fraktionschef Martin Hahn und Geschäftsführer Pascal Badziong, dass alleine durch entgangene Eintrittsgelder mehr als 700.000 Euro in 2020 auf den Konten des Zoos fehlen. „Wir sind begeistert, dass wir durch private Spenden mehr als 320.000 Euro einnehmen konnten und durch diese großartige Unterstützung der Zoo-Gemeinde unseren Betrieb aufrechterhalten und finanzieren konnten", so die beiden Zoo-Verantwortlichen und Pascal Badziong ergänzt: „Dieses Spendenaufkommen ist ein gewaltiges Zeichen der Wertschätzung seitens der Bevölkerung. Die Menschen wollen den Zoo und dann muss jetzt auch endlich die Politik Farbe bekennen.“

Auch die Zooleitung zeigt sich von der mangelhaften Unterstützung der Mainzer Landesregierung enttäuscht: „Außer einer zweimaligen Sofort- und Futterhilfe in Höhe von insgesamt rund 32.000 Euro, sowie einer Abschlagszahlung für den November-Lockdown von 10.000 Euro, haben wir bis zum heutigen Tag zwar vielen Landespolitikern die Problematik erläutern dürfen und immer wieder Unterstützung signalisiert bekommen, tatsächlich ist aber bisher keine konkrete Hilfszusage, geschweige denn eine finanzielle Zuwendung bei uns eingegangen." Zudem fehle seit nahezu zwei Jahren eine Restzahlung von 50.000 Euro des Landes, die für den Neubau der Prinz-Maximilian-zu-Wied-Halle zugesagt, aber bisher nicht geflossen sei.

„Wir sind entsetzt darüber, dass die SPD-geführte Mainzer Landesregierung den größten Zoo mit rund 260.000 Besuchern im Jahr sehenden Auges gegen die Wand fahren lässt. Dass Innenminister Roger Lewentz (SPD) dann auch noch die Frechheit besitzt, sich mit einer Zuschussbewilligung von 536.000 Euro, die der Zoo in seiner momentanen Situation niemals im Jahr 2021 verbauen kann, zu brüsten, ist eine beispiellose Brüskierung der zahlreichen Menschen, die sich ehrenamtlich im Förderverein des Zoos engagieren", machen Martin Hahn und Pascal Badziong aus ihrer großen Verärgerung keinen Hehl. Hahn und Badziong wollen einen Rettungsschirm mit einem Volumen von 500.000 Euro für die „für unsere Stadt enorm wichtige Einrichtung" spannen.



„Wir können uns vorstellen, dass wir uns als Stadt und Kreis analog zu anderen Landesinstitutionen mit 100.000 Euro beteiligen, wenn das Land den Löwenanteil von 400.000 Euro bereitstellt“, so Stadtrats- und Kreistagsmitglied Pascal Badziong. Auch ein Vorziehen des jährlichen städtischen Zuschusses von 150.000 Euro zur Aufrechterhaltung der Liquidität wäre für die beiden Kommunalpolitiker eine weitere Möglichkeit die Insolvenz zumindest bis zu einer Entscheidung in Mainz zu verhindern.

„Wir erwarten jetzt kurzfristig und ganz konkrete Hilfe aus Mainz, die bis Ende Januar fließen muss, damit der Zoo vor der Insolvenz gerettet werden kann. Wir werden Ministerpräsidentin Dreyer persönlich für das Schicksal der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die um ihre Arbeitsplätze bangen und der 1.800 Tiere, deren Versorgung bei einer Insolvenz zu 100 Prozent auf Staatskosten gesichert werden muss, verantwortlich machen", zeigen sich Hahn und Badziong entschlossen, den Bestand des Zoos nachhaltig zu sichern.

„Wir sind sicher, dass wir in einem gemeinsamen Kraftakt von Zoo, Stadt, Landkreis und Land unseren Zoo für die Menschen in der Region erhalten können und hoffen auf ein breites kommunalpolitisches Bündnis aller Fraktionen und Parteien", zeigen sich Hahn, Badziong, Neuer und Thiel davon überzeugt, dass „wir mit Zusammenhalt, entschlossenem und gemeinsamen Handeln unseren Zoo retten können."



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Mehr dazu:   Zoo Neuwied  
Lokales: Neuwied & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Rasante Fahrt endet im Unfall zwischen Bonefeld und Straßenhaus: Polizei sucht Zeugen

Am 1. April kam es auf der B256 zwischen Bonefeld und Straßenhaus zu einer gefährlichen Verkehrssituation. ...

Halbseitige Sperrung der L 252 wegen Restarbeiten zwischen Bruchhausen und Kretzhaus

Am 3. und 4. April wird die L 252 zwischen Bruchhausen und Kretzhaus für wichtige Restarbeiten halbseitig ...

Verkehrseinschränkungen auf der B 256 bei Bonefeld

Am 3. April kommt es auf der B 256 im Bereich Bonefeld zu Verkehrseinschränkungen. Grund dafür sind Bauarbeiten ...

Gemeinsam für ein sauberes Unkel: Frühjahrsputz am 5. April

Die Stadt Unkel ruft ihre Bürger zur Teilnahme am diesjährigen Frühjahrsputz auf. Am Samstag, dem 5. ...

Sayner Hütte: Ein Industriedenkmal als "Museum des Monats"

Im März wurde die Sayner Hütte vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration als "Museum ...

Rodungsarbeiten: Vollsperrung der L 269 zwischen Bruchermühle und Döttesfeld

Am ersten Aprilwochenende müssen sich Autofahrer auf eine Verkehrsänderung einstellen. Die L 269 wird ...

Weitere Artikel


Trotz Lockdown stabile Werte auf dem Arbeitsmarkt

Der harte Lockdown zeigt im Dezember vorerst nur geringe Auswirkungen auf die Statistik der Arbeitsagentur ...

Sven Lefkowitz: Woche für pflegende Angehörige

Als gelernter Altenpfleger und ehemaliger Leiter einer Pflegeeinrichtung sind dem SPD-Landtagsabgeordneten ...

IHK: Novelle Verpackungsgesetz ist Bürokratiemonster

Das Bundesumweltministerium plant eine weitere Novelle des Verpackungsgesetzes zum 3. Juli 2021. So soll ...

Westerwald Bank fördert Digitalisierung von Schulen in der Region

Forciert durch die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung der Schulen nochmals Fahrt aufgenommen, denn ...

Auf ein Wort mit Jan Einig weiterhin per Telefon

Wegen der Corona-Pandemie und den dadurch bedingten notwendigen Einschränkungen bietet die Stadt Neuwied ...

Winter nur in den Höhenlagen des Westerwaldes

Der Westerwald liegt derzeit zwischen einem Hoch mit Schwerpunkt bei Schottland und Skandinavien und ...

Werbung