VC Neuwied: Der sportliche Aufstieg ist das Ziel
Von Eckhard Schwabe
Ab der Spielzeit 2021/2022 spielen die Deichstadtvolleys in der 1. Bundesliga der Damen. Sie wollen trotz der Zusage der VBL (Dachverband der Volleyball-Liga), dass der Verein am Förderprogramm 1. Bundesliga teilnimmt, über die sportlichen Leistungen den Aufstieg dorthin schaffen.
Neuwied Die Spielzeit 2020/2021 wurde bedingt durch die Corona-Pandemie im vergangenen Dezember bis auf weiteres ausgesetzt und es findet kein regulärer Spielbetrieb in der 2. Bundesliga der Damenmannschaften statt. Trotzdem hat der VC Neuwied einiges an Vorbereitungen und Arbeit auf seiner Agenda. Neben der Planung für die restliche Spielzeit hinsichtlich Training und Spielplanung wurden die ersten Weichen für die 1. Bundesliga in Angriff genommen.
Raimund Lepki, Vorsitzender des VC Neuwied: „Auf unsere Ausschreibung für einen Geschäftsführer haben sich zahlreiche Bewerber gemeldet. Am 15. Januar läuft die Bewerbungsfrist ab, danach gehen wir in die Bewerbungsgespräche. Mit dem Verlauf der Spielzeit bis zum heutigen Tag bin ich zufrieden. Ich sehe, dass die Mannschaft zusammengewachsen ist und dass in ihr einiges an Potential steckt und wir jetzt auf einem anderen Niveau spielen im Vergleich zur Spielzeit 2019/2020.“
Auch Cheftrainer Dirk Groß ist mit den Leistungen seiner Mannschaft zufrieden. „Alle Spielerinnen sind fit. Wir sind bis jetzt vor größeren Verletzungen verschont geblieben. Mit Platz zwei und einem Spiel weniger stehen wir gut dar. Unser Ziel war und ist jedoch der erste Tabellenplatz, darauf ist unser Training ausgerichtet. Wir wollen den sportlichen Aufstieg erreichen, auch wenn die Zusage, dass wir am Förderprogramm teilnehmen uns etwas „befreiter“ agieren lässt.“
Wie sieht die Perspektive aus?
„In den nächsten Monaten wird der Verein neben dem neuen Geschäftsführer auch hinsichtlich der Nachwuchsgewinnung weiter tätig werden“, so Dirk Groß. Durch seine Erfahrungen, die er als Erstligatrainer, unter anderem in der Schweiz gesammelt hat, weiß Groß genau, auf was es ankommt. „Die 1. Bundesliga ist eine Profiliga und da müssen auf den jeweiligen Spielpositionen entsprechend qualifizierte Spielerinnen zum Einsatz kommen. Folglich unserem gemeinsam gesetzten Ziel, haben wir das Training und das Umfeld schon angepasst. Sind aber noch nicht da, wo wir sein müssen, um in der ersten Liga langfristig bestehen zu können“, erklärte der VCN-Trainer.
Nicht nur das Sportliche muss ergänzt und erweitert werden, auch hinsichtlich einer möglichen Spielstätte für die Heimspiele der Deichstadtvolleys muss sich etwas, sicher zum Leidwesen der Neuwieder Fans, verändern.
„Die Hallen in Neuwied sind nach den Vorgaben der VBL, perspektivisch nicht für die 1. Bundesliga geeignet“, erklärt VCN-Vorsitzender Raimund Lepki und fährt fort: „für die zukünftigen Heimspiele der Deichstadtvolleys in der 1. Bundesliga haben wir schon Gespräche mit der Stadt Neuwied aufgenommen. Es sieht jedoch so aus, dass man aufgrund der Vorgaben für den Spielbetrieb in der obersten Spielklasse des Damenvolleyballs uns in Neuwied keine den Vorgaben entsprechende Halle zur Verfügung stellen kann und wir auf die Conlog-Arena in Koblenz ausweichen müssen, um genau die gestellten Vorgaben erfüllen zu können.“
Seitens des Dachverbandes sind Gespräche mit der Stadt geführt worden. Dies gestaltet sich dahingehend etwas schwierig, dass die Stadt Neuwied nur für die Grundschulen und die dortigen Hallen verantwortlich ist, der Kreis hingegen für die weiterführenden Schulen und Gymnasien zuständig ist. Es wird aber noch weitere Gespräche geben, so die Vereinsverantwortlichen, auch wenn die Aussichten sich nicht so positiv darstellen, wie man es sich wünscht. So bleibt zu hoffen, dass die Fans der Deichstadtvolleys auch nach Koblenz zu den Heimspielen kommen werden.
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Der Kader der Deichstadtvolleys muss ausgebaut werden!
Nicht jede der jetzt im Kader stehenden Spielerinnen wird es möglich sein, zweimal täglich die Trainingseinheiten absolvieren zu können hieß es aus Vereinskreisen. Ziel soll es in den ersten beiden Jahren in der ersten Liga sein, unter den Aufsteigern die besten Resultate zu erzielen und nicht als Punktelieferant für die anderen Mannschaften zu dienen. Es soll sportlich nicht zum Desaster werden, auch wenn in den ersten beiden Jahren nicht abgestiegen werden kann. „Ich habe mit den Sondierungen nach möglichen Verstärkungen begonnen, dabei sind nicht nur internationale Spielerinnen im Rennen. Ich wäre froh und dankbar, wenn wir auch gute deutsche Spielerinnen zu uns in die Deichstadt holen könnten, um mit ihnen guten Volleyball zu spielen. Wie so oft, ist dies aber auch eine Frage des zur Verfügung stehenden Budget. Wir müssen große Schritte machen“, so Groß im Gespräch mit den Kurieren.
Für die 1. Liga muss viel investiert werden!
Was außer Frage steht, neben dem finanziellen Aspekt müssen auch die Spielerinnen sehr viel für die 1. Liga investieren. Ob sie dies leisten können, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Viele sind am Studieren oder stehen mit beiden Beinen voll im Berufsleben, von daher ist zum jetzigen Zeitpunkt dahingehend noch keine verbindliche Aussage zu treffen, hieß es aus Vereinskreisen.
Alles in allem ist man mit den Leistungen der Deichstadtvolleys sehr zufrieden und sieht eine Steigerung zu den vergangenen Spielzeiten. Co-Trainer Ralf Monschauer sieht es gleichfalls so. „Das tägliche Training mit den jeweiligen Schwerpunkten macht sich bezahlt und wir stehen wirklich nicht schlecht dar. Ziel von uns allen ist es, den Sprung in das Volleyballoberhaus sportlich zu erreichen und nicht am „grünen Tisch.“
Ab dem 5. Januar ist der Kader der Deichstadtvolleys wieder komplett. Die vier amerikanischen Spielerinnen waren über den Jahreswechsel in ihre Heimat geflogen, konnten ihren Heimataufenthalt bedingt durch die Spielunterbrechung in der Liga und der Verschiebung im neuen Jahr verlängern und kehrten am heutigen Dienstag wieder zurück. Nach ihrer Quarantänezeit wird das Trainerteam Groß/Monschauer dann wieder mit der kompletten Mannschaft ins Training einsteigen, um sich gemeinsam auf die hoffentlich baldige Wiederaufnahme des Spielbetriebes in der laufenden Spielzeit vorzubereiten.
Eckhard Schwabe
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